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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 6
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Kunst- und Kunstvereine
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Neue Stiftungen
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Vom Kunstmarkt
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92

Die Run st-Halle.

Nr. 6

ermächtigt wurde, einen Namen in Vorschlag zu bringen Aus
der Summirung der vorgeschlagenen Namen ergab sich dann
seltsamerweise (!) die bisherige Vorstandsliste. — Neue
Künstlervereinigung zwecks Herausgabe einer laufenden
Mappen-Publikation, die jungen Graphikern moderner Rich-
tung zur Verbreitung ihrer Arbeiten dienen soll.
* Wien. Genossenschaft bildender Künstler.
Jahresversammlung am 28. November. Neuwahl von Mit-
gliedern des Ausschusses.
^rei5SU55ckreiben unö 5Mungen.
" Dresden. Wettbewerbe für Sächsische K ü n st l e r.
I. Die den Fenstern gegenüberliegende Langwand der Aula
des König!. Lehrerseminars zu Zschopau i. S. soll aus
Mitteln des Kunstfonds mit einem Wandgemälde geschmückt
werden. Zur Beschaffung dieses künstlerischen Schmuckes wird
ein Wettbewerb eröffnet. Entwürfe im Maßstabe von ( : 5
mit Kennwort sind bis spätestens (. Februar (904 an den
Kastellan der hiesigen Kunstakademie (Brühl'sche Terrasse) ab-
zuliefern. Die Bewerbungsbedingungen und eine Zeichnung
der Wandfläche und des Grundrisses mit Maßangaben können
daselbst unentgeltlich entnommen oder eingesehen werden. —
II. Das Direktorium des Sächsischen Kunst Vereins fordert
in Sachsen wohnende Künstler auf, Skizzen für ein die Himmel-
fahrt Thristi darstellendes Altarbild, das für die Kirche zu
Pobershau bei Zöblitz bestimmt ist, bis zum (. März (904
beim Kastellan des Kunstvereins einzureichen. Der Preis des
Bildes soll 2000 Mk. einschließlich Skizze betragen. Für zwei
weitere Skizzen sind Preise von (50 und ;oo Mk. ausgesetzt.
* Teplitz. Das Konnte zur Errichtung des Kaiser-
Iosef-Denkmals beschloß die Aufstellung desselben auf der
Marktplatzterrasse. Zur Erlangung des Denkmals wird eine
Konkurrenz mit Preisen von (200, 800 und 600 Kr. aus-
geschrieben; die Kosten des Denkmals sind - einschließlich der
Terrassenregulirung — auf so ooo Kr. festgesetzt.
*Brünn. Wettbewerb für österreichische Künstler.
Das Mährische Gewerbe-Museum veranstaltet einen Wett-
bewerb für den einfarbigen Titel köpf seiner Zeit-
schrift „Mittheilungen des Mährischen Gewerbe-Museums".
Der für den Titelkopf zur Verfügung stehende Raum beträgt
t6 orn Länge und 7 era Höhe. Er soll außer dem Mährischen
Wappen (einköpfiger Adler mit Schachbrettmuster) und dem
Titel Mitt Heilungen des Mährischen Gewerbe-
Museums folgende Angaben enthalten: Jahreszahl, Monat,
Nummer, Brünn, Nummer des Jahrganges; weiters die An-
gaben: Redigirt von Direktor Julius Leisching, Zeitschrift des
Verbandes Gesterreichischer Kunst-Gewerbemuseen. Drei Preise
zu je 200 Kr. Einsendung (mit Kennwort) bis (. Januar
(904 an das Museum.
* Passau. Brunnenkonkurrenz. Das Preisgericht
hat keines der eingesandten Modelle zur Ausführung für würdig
erklären können, hat jedoch gleichzeitig in seinem Gutachten
zum Ausdruck genracht, daß der mit dem zweiten Preis aus-
gezeichnete Entwurf von Jakob Bradl als die beste Arbeit
anzusehen sei, der event. später nähergetreten werden solle.
Ueue Stiftung.
* Rom. Der am 2. Juni (90) in Rom verstorbene
deutsche Maler Prof. Gustav Müller hat, zugleich im Sinne
seines am 29. Dezember (895 verstorbenen Zwillingsbruders,
des Bildhauers Eduard Müller, dem Deutschen Reiche ein
Kapital von 300 000 Lire (240 000 Mk.) mit der Bestimmung
vermacht, daß aus den Zinsen auf den internationalen Kunst-
ausstellungen in Rom Kunstwerke an gekauft werden.
Die Stiftung wird vom Deutschen Reich verwaltet. Ls sollen
abwechselnd Gelgemälde und Werke der Bildhauerkunst, und
zwar das eine Mal Werke deutscher Künstler, die Angehörige
des Deutschen Reichs sind, das andere Mal Werke italienischer
Künstler zum Ankauf gelangen. Falls es an geeigneten
Werken deutscher oder italienischer Künstler fehlen sollte, sollen
Werke spanischer Künstler erworben werden. Die Werke der
deutschen und spanischen Künstler sollen der Nationalgallerie
in Berlin, diejenigen der italienischen Künstler der Akademie
San Luca in Rom zufallen. Die Auswahl der Kunstwerke

und die Vereinbarung des Preises erfolgt nach den von dem
Stifter getroffenen näheren Bestimmungen durch eine besondere,
aus deutschen und italienischen Künstlern bestehende Kommission.
Die nächste internationale Kunstausstellung in Rom findet in
der Zeit von Mitte Januar bis zum 3(. Mai (904 statt.
Gelegentlich dieser werden die Zinsen des Vermächtnisses zum
ersten Male zur Verwendung gelangen und zwar zum Ankäufe
von Gelgemälden deutscher Künstler.
Vom Zlunrimarkt.
^Berlin. A ukti 0 n en bei R. L ep k e. Die Sammlung
der Firma Honrath 6c van Baerle ergab 59 797 Mk.
Den höchsten Preis erzielte A. Torelli's „Neapolitanische Bänkel-
sänger" 7800 Mk. Lin A. Achenbach 3600 Mk., ein Frauen-
kopf von L. Knaus Zooo Mk. — Am 2. und z. Dezember kam
die Sammlung Wilgaard-Apenrade „Alt-Ehina und Japan",
am 4. und 5. Dezember „Antiquitäten und moderne kunst-
gewerbliche Arbeiten", am 8. und 9. Dezember „Gelgemälde,
Aquarelle, Zeichnungen hervorragender neuer Meister" (Kat.
(362 und (363) zur Versteigerung.
* Berlin. Hans Gude-Ausstellung in der Akademie.
Von 494 verkäuflichen Bildern des Nachlasses wurden schon
in der ersten Woche 56 Werke für ca. 20 000 Mk. verkauft.
* Frankfurt a. M. Ls sind Verhandlungen im Zuge,
um Adolf Nenzel's Gesellschaftsszene „Lercle" ((879) für
das Städel'sche Museum zu erwerben. Dem vernehmen
nach beträgt der Preis dieses Gemäldes (50000 Mk.
2 Leipzig. Max Kli nger's. Marmor - Originale des
Städtischen Museums „DieBadende", „Salome" und „Kassandra"
sind von der Berliner Firma Gladenbeck in Bronze übertragen
worden. Linen künstlerischen Werth haben solche Uebertragungen
von Plastiken in ein anderes Material in der Regel nicht.
* München. Auktion in der Gallerie Helbing: Gel-
gemälde alter Meister aus Privatbesitz. Die Versteigerung
fand am 7. Dez. statt. Reichillustrirter Katalog.
* Wien. Auktion durch L. Hirschler 6c To. Gel-
gemälde, Aquarelle, Zeichnungen rc. alter und moderner
Meister. Aus Privatbesitz. Die Versteigerung fand zwischen
9. und (2. Dezember im Saale der Gartenbau-Gesellschaft
statt. Illustr. Katalog.
Züclierrcluu.
* DasGefetz d er F 0 rin en schön h eit von I 0 h a n n e s
Bochenek. Text und Tafeln. In Mappe Preis 25 Mk.
Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig (903.
Das vorliegende Werk mit einem Vorwort von Prof.
G. Eberlein, welcher die praktische Brauchbarkeit der Lehren
Bochenek's ausdrücklich bezeugt, gehört zu den wissenschaft-
lichen Lehrbüchern, die über die am menschlichen Körper be-
obachteten Proportionen Aufschlüsse und genaue Nachweise
bringen, um daraus Gesetze für die Anwendung der Pro-
portionen in der Kunst zu schaffen. Bochenek bedient sich
hierzu eines eigenen sinnreichen Verfahrens, das er als die Frucht
jahrelangen Forschens veröffentlicht, und das die Aufmerksam-
keit der Fachleute im hohen Grade verdient. Km die Viel-
seitigkeit seines Systems darzulegen, überträgt der verf. seine
Meßmethode auch auf das Thierreich, ferner auf klassische
Werke der Architektur und verwandter Künste.
* Arnold Böcklin. Nach den Erinnerungen seiner
Zürcher Freunde von Adolf Frey. Mit einem Iugendbildniß
Böcklin's von R. Koller, (pr. 4,50 Mk ) Verlag der I. G.
Lotta'schen Buchhandlung Nächst., Stuttgart und Berlin (903.
Die Böcklin-Litteratur hat durch das Buch von Ad. Frey,
das sich über sieben in Zürich verbrachte Jahre des Meisters
((885—(892) verbreitet, eine wirkliche Bereicherung erfahren.
Daneben greift es über diesen engen Zeitraum, bezüglich dessen
persönliche Erinnerungen und wichtige Aufzeichnungen des Ver-
fassers vorliegen, hinaus, um mehr oder minder schon Be-
kanntes zu vervollständigen oder richtig zu stellen.
W
 
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