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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 6
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Kiesling, Ernst: Bruno Héroux
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Nummer 6.

Werkin- 15. Dezemöer 1903.

IX. Jahrgang

LeittcdiM kür stunri und Wnrlgmri've.
Organ für dir Interessen aller KUdenden Künstler.

Herausgeber: Prof. Or. lleorg llallanä, Eharlottenbnrg.
celephon Nmt Lharlsllenburg, No. 1083.

erscheint sm 1. unä 15. des Monsts. Abonnement pro gusrtLl 2 Mk. — 2 str. 40 str. (bei direktes
Zusendung 2,30 Mk. — 2 Kr. SO I>r.) bei sllen öuchbLndlungen und postsmtern. (postreitungs-pmrliste
No. 445b.) kinrelnummer 40 Pt. — 50 sts.
Insertionrpreis Mr die dreigespsltene Nonpareillereile 20 Pi. — 25 str.
Verlag von ss. harrwitr Nachfolger, Berlin SW. H8, Friedrichstraße ^6.

Anhalt: Bruno Häroux Mit Illustr.) Von Ernst Kiesling. — Aus-
stellung der Münchner Phalanx, von Georg Jacob Wolf. — 'Darinstädter
Kunst, von Max Harrach. — Dresdner Kunstbericht, von Iu li us G ü nther.
— Leipziger Kunstbericht, von Ernst Kiesling. — von Berliner Kunst, von
M. Baplilber. — A. Böcklin's Palette. — Unsere Abbildung: Griginal-
polzschnitte (Hx llbiÜ8). von Bruno Höroux.
-- Ustizentheil. --—-

öruno tlstroux.
Von Ernst Kiesling, Leipzig.
- Hierzu eine Illustration.
(cj^as Wort vom Talent, welches sich in der Stille bildet, darf mit
voller Berechtigung angewendet werden im Hinblick auf den
künstlerischen Entwicklungsgang des Leipziger Graphikers Bruno
Heroux. Noch vor wenigen Jahren selbst in Kunstkreisen unbekannt
und nur von einem kleinen Freundeskreis geschätzt, sind Heroux's Arbeiten
jetzt von vielen Sammlern gesucht und in hervorragenden öffentlichen
Sammlungen vertreten.
Bruno Heroux, der im 52. Lebensjahre steht und in Leipzig ge-
boren wurde, entstammt einer eingewanderten Hugenottenfamilie. Er
entschied sich, angeregt vom väterlichen Vorbilde, frühzeitig für die
graphische Kunst, für die er sich auf der Leipziger Akademie unter den
Professoren Nieper und Wehle vorbereitete, um sich zunächst im Holz-
schnitt auszubilden. Line Zeit lang mußte der angehende Künstler wohl
zu der Meinung gekommen sein, daß die Holzschneidekunst ihm nicht die
Gewähr für ein sicheres Einkommen zu bieten vermochte, noch dazu, da
in jener Zeit die aufblühenden graphischen Verfahren dem Holzschneider
eine fühlbare wirthschaftliche Schädigung bereiteten. So vertauschte er
denn die Künstlerlaufbahn mit dem Kaufmannsstande, ohne indeß die
Fühlung mit der Akademie zu verlieren, denn er blieb Hospitant der-
selben, bis er schließlich nach nicht allzu langer Zeit den kaufmännischen
Beruf wieder aufgab und ganz zur Kunst zurückkehrte. Durch Ausdauer
 
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