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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 12
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Neue Bücher und Kunstblätter
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Der Amateur-Photograph
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Die Runst-Halle

Nr. H2

^89

Me Zucker unö Kunstblätter.
^Bruckmann's Pigmentdrucke: Kgl. Gemäldegallerie
lMauritshuis) im paag, 276 Bl., und: Ausstellung alter Por-
träts im Pang (903. 80 Bl. Verlagsanstalt F. Bruckmann,
A.-G., München, (pr. t N. pro Blatt.s
Mit diesen beiden letzten Sammlungen umfaßt die Gesammt-
publikation von Bruckmann's bekannten Pigmentdrucken ea.
> ; Gallerten bezw. Ausstellungen und ea. HOOO Bilder. Ls ist
erfreulich, daß die Münchener Verlagsanstalt in der Lage war,
auch die besten Stücke der vorjährigen paager historischen
Porträtausstellung reproduziren zu dürfen. Um so erfreulicher,
als die vorliegenden Reproduktionen in technischer Beziehung
selbst hochgespannte Wünsche befriedigen. Lin kleiner Katalog
ist der Sammlung aus dem Mauritshuis beigegeben. Die
zweite Sammlung aber erscheint um so werthvoller, als die
Originale jener historischen Porträtausstellung fast durchweg
im Privatbesitz sich befinden und derartige Werke gewöhnlich
selten in guten Reproduktionen zu beschaffen sind. Darum sei
die Aufmerksamkeit gerade auf diese jüngste Serie der vortreff-
lichen Bruckmann'schen Pigmentdrucke besonders gelenkt.
* Meisterwerke der Porträtmalerei aus der Aus-
im paag lyoo. perausgegeben von L. pofstede de Groot.
In 200 numerirten Exemplaren gedruckt. 2H S. Tert und
i>7> Tafeln in Lichtdruck (ea. 30XH0 orrp. Verlagsanstalt
X Bruckmann, A.-G., München (Y03. (pr. M. 80.)
Der Tert p. de Groot's beschränkt sich lediglich aus einen
beschreibenden Katalog; inan hätte bei einer so opulenten
Publikation wohl zugleich eine zusammenhängende kunsthistorische
Darstellung gewünscht, die auch außerhalb der engeren Fachkreise
verständniß gefunden haben würde. Bezüglich der Ausstellung
selbst weist der Prospekt daraus hin, daß es dem Komito ge-
lungen sei, „das Beste, was die alten holländischen Patrizier-
familien noch an Ahnenbildnissen besitzen, zu vereinigen. Dein
Entgegenkommen der Besitzer verdankt die Ausstellung außer-
dem viele sehr werthvolle Meisterbildnisse altpolnischer Adels-
geschlechter sowie bedeutende Stücke aus Berliner, Londoner
und pariser Privatsammlungen. Ls sind fast ausschließlich
bisher unbekannte Gemälde ausgenommen worden, und mit
wenigen Ausnahmen wurde Alles ausgeschlossen, was in letzter
Zeit in Polland schon öffentlich zu sehen war. Die Vertretung
Rembrandt's leidet unter diesem Prinzip durchaus nicht in dein
Maße, wie man im Pinblick auf die große Amsterdamer Rem-
brandt-Ausstellung vom Jahre (8Y8 befürchten könnte, denn
auch von ihm bringt die Ausstellung eine Reihe wenig oder
gar nicht bekannter Bilder. Besonders gut ist Frans pals
vertreten, desgleichen die Amsterdamer Vorgänger Rembrandt's:
Lornelis van der Voort und Thomas de Kepser und sein
Rivale Bartholomeus van der pelst. Unter den Schülern ragen
Jacob Backer, Govert Flinck und Arent de Gelder hervor.
Außerhalb Amsterdams finden wir Johannes verspronck aus
paarlem, Peter Dubordieu aus Leiden, Ioh. Ravesteyn aus
dem paag, Mierevelt aus Delft, A. Luyp aus Dordrecht und
Paulus Moreelse aus Utrecht nut besonders guten Bildern.
Tikrst not l6U8t der Deventer porträtmäler Gerard ter Borch
mit seinem Schüler Caspar Netscher, der Genremaler Pan
Miense Nolenaer, der mit zwei umfangreichen Gruppenbildern
ausnahmsweise einmal das Gebiet der Bildnismalerei betritt.
Die Bedeutung dieser Ausstellung für den Forscher sowohl, als
als auch für den Liebhaber ist unzweifelhaft und es liegt der
Wunsch nahe, den Lindruck dieser hochinteressanten Vereinigung
von Neisterporträts in würdiger weise sestzuhalten."
Die schöne (Dualität der Tafeln des Werkes setzt in der
That dein rühmlichen Unternehmen ein angemessenes Denkmal.
* Kunstsorm en d er Natur, tvo Foliotafeln in Farben-
druck mit Tert von Professor Dr. Lrnst Paeckel. (0 Liefe-
rungen zu je 3 Mark. Verlaa des Bibliographischen Instituts
in Leipzig.
paeckel's „Kunstformen der Natur", von denen soeben
das neunte Pest erschienen ist, bedürfen keiner besonderen
Empfehlung mehr: jeder Künstler und Kunsthandwerker weiß
es längst, daß in diesem großen und mit allen pilssmitteln
der modernen Technik hergestellten Werke ein wahrer Schatz
der originellsten und reizvollsten Formen enthalten ist, die für
alle möglichen künstlerischen und kunstgewerblichen Zwecke als
Vorlagen wirkungsvoller Ornamente" theils direkt, theils in

leichter von der Individualität des Benutzers zu bestimmender
Abänderung verwendet werden können. Ls genügt daher,
hier nur einige der schönsten Blätter unter deu zehn Tafeln
des neuen peftes hervorzuheben; wir nennen die feingegliederten
und zart abgetönten Lebermoose, die mosaikartig gemusterten
Schachtellinge, die färben- und sormenreichen Seescheiden, die
Schildkröten und die Scheibenquallen. Der Benutzung der
Tafeln zu Zwecken des Anschauungsunterrichtes dienen die
beigegebenen Tertblätter, die alle dargestellten Tierformen
naturwissenschaftlich beschreiben.

Der Mateur-^kotograpk.
* Abziehen der Schicht von Negativen. A. I.
Jarman empfiehlt bei gesprungenen Negativen, wenn der
Sprung nur im Glase ist, ein Ablösen der Schicht und lieber-
tragen auf eine andere Glasplatte in folgender weise: wenn
das Negativ lackirt ist, so wird es erst durch inehrfaches
waschen mit Alkohol ablackirt, d. h. von der Lackschicht be
freit. Dann legt inan es in eine Papiennachoschale und über-
gießt cs mit einer Mischung gleicher Volume einer Fluor-
natriumlösung t : zo und einer Litronensäurelösung ( : 13.
Die Schicht läßt sich leicht abziehen und wird in einer zweiten
Schale mit Wasser aus einer größeren Glasplatte ausgesangen.
Das Verfahren wird besonders empfohlen für Platten, die
einen Unterguß von Lhromalaun-Gelatine haben.
Lin Uebelstand dieses Verfahrens liegt darin, daß sich die
Schicht auf ein größeres Format ausdehnt, wobei das Negativ
an Deckkrast verliert und weniger geschnitten in der Zeichnung
erscheint, daher würden wir dein Verfahren mit Formalin
gerbung den Vorzug geben. (Phot, wochbl. nach Photo Revue,
2-t, Ian. OH.)

Zriefkarten.
" G öffentliche Anfrage, perr Carl Bolz, Kunst-
maler, Pamburg-Zeisigstr. (5, bittet, ibm, bezw. durch die
Redaktion der „Kunst-Palle", mitzutheilen, wann der früher
in Berlin. Leipzigerstr. <)7, wirksam gewesene „Künstler-
verband für Illustration und Reklame" eingegangen
ist und an welche Adresse man schreiben muß, um wieder in
den Besitz der s. Zt. für die permanente Ausstellung jenes
Verbandes eingereichten Plakat-Lntwürfe zu gelangen?

Mit dieser Nummer schließt das zweite Ouartal
des IX. Jahrgangs unserer Zeitschrift. Ls beginnt am (. April
das dritte Ouartal. Ohne rechtzeitige Kündigung gilt das
Abonnement aus die „Kunst-Kalke" als erneuert.
Die „Kunst-Kalke" widmet den künstlerischen Ereignissen
und Fragen der Zeit eingehende sachgemäße Besprechungen,
bringt laufend Originalberichte aus den Kunstzentren des In
und Auslands und hält die Leser auch durch ihren reichhaltigen,
übersichtlichen Notizentheil über alle Vorgänge im Kunstleben
stets ans dem Laufenden.
Avounemeutspreiü 2 Mk. pro Ouartal lohne Porto).

Verlag der ,, Kunst-Kalke"
Z. Karrwih Hkachfkgr., Alerkiu 8^/. 48, Ariedrichstr. lti.
 
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