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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 4
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Nr. §

Die Aunst-Halle.

59

* Swinemünde. Die Stadtverordneten bewilligten
45000 Mk. für ein Kaiser Friedrich-Denkmal, das auf 2-4000
Mark veranschlagt ist.
* Wien. Für das M. von Schwind-Denkmal bewilligte
der Stadtrath sooo Kr. Zuschuß. — Lin Konnte bereitet die
Errichtung des pamerlingdenkmals vor.
* Zoppot. Dom Kriegerverein geplant ein Denkmal für
Kaiser Friedrich.
j?er§önliclie§.
* Die Jury der Internationalen Kunstausstellung
in Venedig vergab 42 große goldene Medaillen. Die Prä-
miirten sind: der Belgier Claus, der Franzose La Touche, der
Engländer Lavery, die Deutschen Lenbach und Schramm-Zittau,
der Schwede Zorn, der Spanier Juloaga, die Italiener
Fragiacomo, Sartorio und Tito und die Bildhauer Bialetti
und Trentacoste. Fehlt Liner.
* Zum Sekretär der p ariser Akad emie des Beaux-
Arts wurde kürzlich penry Roujon, bisher Direktor der
Schönen Künste, gewählt.
x Nekrolog. Ende Oktober starb in Budapest der geniale
Monumentalbildhauer Johann Fadrusz im Alter von
-45 Jahren. Geboren zu Preßburg, zunächst Schlosserlehrling,
dann Holzschnitzer, erkannte man frühzeitig seine künstlerische
Begabung, die indeß erst mit dem Eintritt in Tilgner's Atelier,
Ende der achtziger Jahre, Förderung erfuhr. Sein „Christus
am Kreuz" erhielt 4892 den großen ungarischen Staatspreis.
Seine drei Hauptwerke sind: das Reiterstandbild der Maria
Theresia für Preßburg (4897), die Statue des Patrioten
wesselenyi in Zilah und das Denkmal für Mathias Lorvinus
zu Klausenburg.— Ludwig Passini, der berühmte Aquarellist,
der lange Zeit auch dem Berliner Kunstleben nahe stand, starb
in Venedig, der Lagunenstadt, die ihm eine unerschöpfliche
Ouelle malerischer Motive bot, im Alter von bald 72 Jahren
am 5. November, passini war österreichischer Herkunft und in
Wien geboren. Früh erkannte er seine Fähigkeit für das
Aquarell, und früh wählte er die südliche Stätte, die sich ihm,
seiner künstlerischen Erkenntniß gemäß, als die Welt seiner
Vorbilder aufthat. So ist er nach seinen Motiven ein
Venetianer geworden, wie er durch seine anmuthig frische und
liebenswürdige Art stets ein rechter wiener, auch in Berlin,
geblieben ist. Unermüdlich und unvergleichlich fein wußte er
venetianische Typen, Mädchen und Männer, Szenen auf
Brücken, Kanälen und der Riva, Prozessionen von prunkvoller
Entfaltung und vornehme kirchliche und weltliche Interieurs
zu gestalten, mit denen er die Kunstfreunde immer von Neuem
entzückte. — Gestorben: Am 49. Oktober in Grünewald bei
Berlin der Verlagskunsthändler Wilhelm werckmeister,
erst 27 Jahre alt. Er gehörte 48 Jahre dem Kunstverlage
der Photographischen Gesellschaft in Berlin an.
V
Runrt- unö Aüurtlervereine.
* Berlin. In den Kreisen des Vereins Berliner
Künstler bereitet sich ein neuer Zusammenschluß vor zu dem
Zwecke, „stets zur Hand zu sein und wie ein Mann auf-
zutreten, wenn Interessen der Kunst bedroht werden oder
Wahlen bevorstehen, die solche Interessen nahe berühren".
Man will offenbar gegen jene Herren frondiren, die auf dem
hiesigen Kunstschauplatz eine Art „Käse- und Brotkrieg" be-
gonnen haben.
* Dresden. Kunstgenossenschaft. Die letzte General-
versammlung beschäftigte sich zumeist mit der verflossenen
Sächsischen Kunstausstellung. Der Vorsitzende, Bildhauer
F. Offermann, legte sein Amt nieder. — Sächsischer Kun st -
verein. Rechenschaftsbericht für 4902. Bei 2260 Mitgliedern
betrugen die Einnahmen ca. -4-4 300 M, wovon für circa
25 200 M. Kunstwerke gekauft wurden. Ausgestellt wurden
im Verein 2359 Objekte; 44 Proz. der Werke wurden ver-
kauft, Die Ausstellung soll dieses Mal am 45. November neu
eröffnet werden. Als Vereinsblatt für 490-4 wurde das
Schabkunstblatt „Kreuzabnahme" von Mar Pietschmann ge-

Die Verbindung für historische Kunst wird
die Jubelferer rhres 50jährigen Bestehens im Mai 4904 in
Dresden, wo auch im ^ahre ^855 die I. 6auvtversammluna
getagt hatte, stattsinden lassen.
* Pannover. Künstlerverein. Generalversammlung
unter Vorsitz von Prof. h. Schaper am 29. Oktober. Mit'-
gliederzahl 4903: 385. Wiederwahl des Vorstandes u. s. w.
Hildesheim. Verein für Kunst und Wissen-
schaft. Generalversammlung am 23. Oktober. Das Vereins-
vermögen beträgt z. Zt. über 2000 M.
* Nordhausen. Der Geschichts- und Alterthums-
Verein nahm am 50. Oktober seine regelmäßigen Sitzungen
wieder auf. Interessant war das Referat der Kommission für
stilgemäße Bemalung alter Nordhäuser Fachwerks-
bauten.
" Stuttgart. württembergischer Kunstverein.
Jahresversammlung am -4. November. Mitgliederzahl 4903:
863. Sxezialausstellungen und Vorträge förderten wie bisher
die Zwecke des Vereins. Die Einnahmen betrugen 47 059 M.,
die Ausgaben 48244 M. (davor: die Zeitschrift allein 4 4 000 M.).
Das Vermögen reduzirte sich auf 52 293 N.

?rei§3U55ckreiden un3 5Wungen.
* Nürnberg. Zur Gewinnung von plastischen Skizzen
für einen N 0 num ent a l - B runnen in der Prateranlage
dahier, für welchen -40 000 Mk. zur Verfügung stehen, wird
ein Ideen - Wettbewerb unter Künstlern, welche in Bayern
wohnen oder beheimathet sind, eröffnet. Die Entwürfe, für
welche drei Preise von 900 Mk., 600 Mk. und 500 Mk. aus-
gesetzt sind, müssen vom 20. bis spätestens Ende März 490-4
an den hiesigen Stadtmagistrat kostenfrei abgeliefert werden,
von welchem die näheren Bestimmungen über den Wettbewerb,
sowie ein Lageplan und photographische Aufnahmen des Aus-
stellungsplatzes kostenfrei bezogen werden können.
* Pforzheim. Zum Wettbewerb für einen neuen Um-
schlagtitel des 44. Jahrganges des „Kunstgewerbeblattes"
werden alle Mitglieder des Kunstgewerbevereins unter nach-
stehenden Bedingungen eingeladen. Der Entwurf ist für Buch-
druck im Format des Kunstgcwerbeblattes (25/Z5P? em) zu
halten, unter Berücksichtigung eines Hellen Umschlagpaxieres
und bei Verwendung von 2, höchstens 3 Farben inkl. Kontur.
Der Text des Titels in Eckmann-Schrift hat folgenden Wort-
laut: „Kunstgewerbeblatt des Kunstgewerbeverein Pforzheim
und des Gewerbe-Museum Schwäb. Gmünd, 44. Jahrgang 490-4,
Nr. 4." Sendungen (mit Kennwort) bis 20. Januar 490-4 an
den Vorstand des Kunstgewerbevereins einsenden. Für den
4. Preis sind 200, für den 2. Preis 400 Mk. ausgeworfen.
Aunriunterrickt.
* Berlin. Die „Schülerwerkstätten für Klein-
x lastik" sind bereits jetzt, im zweiten Jahre ihres Bestehens,
von Herren sowohl, als auch von Damen, dermaßen stark be-
sucht, daß die Atelierräume in der Ritterstraße nicht uwhr aus-
reichen. In Anbetracht dessen sieht sich der Leiter des Instituts,
Bildhauer Albert Reimann, gezwungen, das Institut nach dein
neuen Barbarossa-Paus, Berlin-Schöneberg, Landeshuterstraße,
Ecke der Hohenstaufenstraße, Mitte Dezember dieses Jahres
zu verlegen. .
* Berlin. Porträtmaler Anton Schoner, unseren
Lesern durch einige treffliche Bildniß-Reproduktionen in früheren
pesten der „Kunst-Palle" bekannt, eröffnet am 45. November
in einem seiner Ateliers, Kupfergraben 6 a, eine Mal- um
Zeichenschule für Damen. Der Künstler, welcher An-
meldungen entgegennimmt, beabsichtigt Studien nach dem
Modell'mit solchen nach alten Meistern in der benachbarten
Kal. Gallerte zu verbinden und im Sommer Gelegenheit zu
geben, im Gstseebad Ahrenshoop Figuren im Freüicht unter
seiner Leitung zu malen. , „ ... ..
* Paris. Eine ..Koaäsmis äs la VIsnr ist die neueste
Errungenschaft der Pariser Malerwelt. Ihr Sitz ist das große
 
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