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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 4
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Bücherschau und Kunstblätter
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Der Amateur-Photograph
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Nr. §

Die Run st-Halle.

Art, und eine erneute Verbreitung in allen kunstliebenden
Kreisen. G. G.
* Lin Bildniß Theodor Mommsen's, des kürzlich
verstorbenen berühmten Historikers, hat der junge Kupferstecher
Hans Seidel radirt. Das Blatt (Bildfläche ;s,5 X l6,5 am)
ist im Verlag der Amelang'schen Kunsthandlung, Lharlotten-
burg, erschienen und danach ist auch eine hübsche Verkleinerung
als ax libris hergestellt worden. Original und Reproduktion
geben im wesentlichen den frontal gestellten weißhaarigen
Kopf, der von rechts ein intensives Licht erhält: das sprühend
geistvolle, sarkastisch lächelnde Antlitz des Greises, dessen scharf-
geschnittene Züge durch Beleuchtung und Halbschatten eine
Lebendigkeit von ganz persönlichem Reize enthüllen. Das
Blatt dürfte gerade jetzt auf Beachtung rechnen und viel ver-
langt werden.
* Die Verbindung für historische Kunst hat
gelegentlich ihres fünfzigjährigen Bestehens P85H—lstotst eine
Denkschrift im Selbstverlag erscheinen lassen, die vom Geh.
Vberregierungsrath I)r. Max Jordan und Herrn Alexis Klee
bearbeitet wurde. Dem kurzen Text schließen sich mehrere
vortreffliche Kupferätzungen der Firma Rud. Schuster, Berlin,
an, Reproduktionen von Werken der historischen Kunst, die
von der Verbindung direkt von den Künstlern erworben und
durch Verlosung in den Besitz der Mitglieder gelangen (vgl.
die Rubrik „Kunst- und Künstlervereine").
* Kunst- und Litteratur - Freunde seien auf den soeben
von der Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München
herausgegebenen Bücherkatalog hingewiesen, der in seiner
vornehmen Ausstattung geradezu als ein Förderer guten Ge-
schmacks begrüßt werden kann. Glänzende Autornamen sind
in dem Katalog mit einer Reihe erlesener Werke vertreten
und ein reicher Bilderschmuck, unter dem auch wenig bekannte
Porträts von Bismarck, Böcklin, Goethe, Homer, Kant,
Rembrandt, Wagner u. a. hervorzuheben sind, verleiht ihm in
den Augen des Kunstsreundes besonderen Reiz. Die Verlags-
anstalt verschickt das elegante Büchlein franko gegen pfg.-
Marke.
* Die Kunst des Jahres. Deutsche Kunstausstellungen
IstOZ. Elegant kartonirt M. 5,—. München, Verlagsanstalt
F. Bruckmann.
Zum zweiten Male tritt die Verlagshandlung mit dieser
Iahrespublikation vor die kunstliebenden Kreise; das Werk
giebt das hervorragendste aus den diesjährigen Kunstaus-
stellungen in 275 Reproduktionen wieder und bietet ein reiches
Bild der Kunst in diesem Jahre, was für die künstlerische
Erziehung im allgemeinen gilt, trifft auf dieses Werk ganz
besonders zu: daß eine Abbildung mehr lehrt als viele Seiten
Text. So ist denn sein Hauptvorzug der, daß nur Bilder
selbst zu dem Beschauer sprechen. Allein die Große Berliner
Kunstausstellung ist, wie im vorigen Jahre, völlig ausge-
schlossen worden. Soweit aber die Ausstellungen berücksichtigt
wurden, bietet das Buch eine außerordentlich willkommene
Auffrischung der dort gewonnenen Eindrücke.

* Entwicklung. Literarische Monatshefte der Gester-
reichischen Verlagsanstalt. Ihrg. I, heft 7 (pr. so 8 — §0 Pf.).
Wien und Leipzig ^903. (70 S.)
V

Der Mateur-Mtogräpk.
s Regenerirung von verdorbenen Bromsilber -
papieren. Vr. Reiß hat die auf S. t"0 angegebene Beob-
achtung dahin fruktifizirt, daß er verdorbene oder belichtet ge-
wesene Bromsilberpapiere, um sie wieder brauchbar zu machen,
auf ;s Minuten in eine 2 prozentige Lösung von (Quecksilber-
chlorid legt, gut wäscht und dann trocknet, wenn man dieses
sehr unempfindlich, aber ganz rein gewordene Papier 30 Minuten
unter einem normalen Negativ bei zerstreutem Tageslicht koxirt
und dann entwickelt, so erhält man außerordentlich schöne
Bilder, wie sie auf gewöhnlichem Wege kaum zu erzielen
sind. Auch falsch belichtete oder schleierige Trockenplatten lassen
sich auf diese weise zu Diapositiven verarbeiten. Jeder frühere
Lichteindruck wird durch das Sublimat zerstört, wenn auch
die Präparate sehr unempfindlich werden, so ist das Verfahren
doch von Werth, weil dadurch verdorbene Vorräthe noch aus-
genutzt werden können. (Phot. Rundschau Sept. tyO2.)
* Eine „federnde Mattscheibe" hat neuerdings
Vttomar Anschütz konstruirt. Dieselbe dürfte besonders bei
Reise- oder handeameras Verwendung finden. Sie läßt sich
wedrr herunter- oder hochklapxen, noch durch herausziehen
von der Lamera trennen. Die Anordnung ist vielmehr eine
derartige, daß der die Mattscheibe haltende Rahmen mittelst
Federn aufklappbar ist, d. h. die Mattscheibe wird durch Federn
gewöhnlich in der Linstellfläche festgehalten. Um nun eine
Kassette einzuschieben, braucht man nur die Mattscheibe etwas
von der Lamera zu entfernen. Die eingeschobene Kassette
wird dann durch den Federdruck des Mattscheibenrahmens
gegen die Lamera gedrückt und auf diese Weise festgehalten.
Die Kassette befindet sich sonach während der Exposition an
Stelle der Mattscheibe, während diese, bezw. der federnde
Rahmen derselben, die Kassette in die Einstellebene drückt.
Beim herausziehen der Kassette legt sich die Mattscheibe durch
den Federdruck von selbst wieder in die Linstellfläche zurück.
(Beibl. d. Phot. Kunst I.)
* Die lokale mechanische Abschwächung bei Nega-
tiven durch Abschleisen, indem man die Stelle mit einem in
Alkohol getauchten Tuch abschleist, vollzieht sich weit rascher,
wenn man statt des Alkohols eine Mischung von 2 Theilen
Alkohol mit i Theil Aether verwendet.
(Phot. Wochbl. nach Photography, Sext. ;gO2.)


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^nk im. Büttenpapier. t?rvi8 Alk 1,50.
m Vias ist ckas einrixs "Werk, Tvelebes speziell üie Verkabren,
äie nur kür äen pbotogr. Naler lntere886 buben, bringt,!
V 2u belieben äureb äie OesebäktsZtelle <ler „Xuust-Balle", Berlin 8VL48,
Brieärieb8tra886 16.

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inronäerbeit werthvolle Tingerreige, wann unä wo
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als un/.eitgemsss ?u verwerten ist, unä m welchen
Fällen seiner Lrtinäung unbeschränkte Treiben ge-
^Xu'blieben äurch alle öuchbsnälungen, sowie
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Leriin lv. 6b, UMbeimrirarse go.
 
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