Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 9.1904

DOI Heft:
Nummer 13
DOI Artikel:
Rapsilber, M.: Ueber den Parteien
Zitierlink: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kunst_halle1904/0229
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wummer 13.

Werkin, 1. April 1904.

IX. Jahrgang

UotiMtlM.

Lieber «len Parteien

LeMdiM M IWU unil ki»!Mgrw!,br
Organ für die Interessen aller Dildenden Künstler.

Herausgeber: prok. Or. 6eorg gzllancl, Eharlottenbnrg
Lelephon Nmt ebärlotlending, No. I0KZ.

krrchclnl sm I. unä IS. äes Monsls. Nbonnemen! pro tzusrtsl 2 INK. — 2 Kr. 40 IZr. (bei äirekler
Lusenliung 2,ZS INK. — 2 Nr. ZS Hr.) bei allen öuchbsnälungen uncl Noslsmlern. (po5lreilung;-?reI;Nsle
No. 44S0.) kinrelnummer 40 ?!. — SS IZr.
Verlag von ch harrwitr Nachfolger, 6. m. b. f)., Berlin SlV. H8, Friedrichstraße (6.

ie Berliner Akademie-Mahlen, welche in diesen Tagen ihre Be-
stätigung gefunden haben, geben zu mancherlei aktuellen Betrach-
tungen Anlaß, ertheilen all denjenigen, welche den Unfrieden in der
deutschen Kunstwelt zu schüren trachten, eine heilsame Lehre. Das muthete
an wie ein Zeichen der Versöhnung und Beruhigung der Gemüther.
Aus der akademischen Arche, die geruhesam über dem Schwall der
gurgelnden, nörgelnden und brandenden Master schwimmt, kam uns die
weiße Taube nut dem Oelblatt. Die vielgescholtene und doch eifrig um-
worbene Akademie der Künste erwies sich abermals als eine Hochburg
über den Parteien, als ein Hort der Gerechtigkeit und unbeirrten, auf
heiliger Ueberzeugung beruhenden Kunstpflege. Das wollen wir dankbar
hinnehmeu als eine Frühlingsbotschaft, als einen Gstergruß an die deutsche
Kunst.
Das ganze deutsche Leben, nicht nur das politische und militärische,
auch das wirthschaftliche und geistige, steht seit Jahresfrist in: Zeichen
einer peinlichen Beklemmung, auf allen Kreisen lastet ein böser Alpdruck
uud die Unglücksraben haben sich an dem Wegweiser, dessen Arme nach
Jena und Sedan weisen, in dichten Scharen angesammelt und können
sich aus dem krächzenden Brustton der Ueberzeugung nicht genug thun in
der Prophezeiung schwärzesten Unheils. So meint man auch, daß uns in
Amerika ein künstlerisches Jena beschieden sei, so meinte man im Voraus,
eher Tiner wissen konnte, wie am guten Ende die deutsche Kunstabtheilung
ausschauen würde. Das Krächzen und Zena-Schreien ist eben unter allen

Inhalt: Ueber den Parteien. Von Ul. Rapsilber. — Benes von Farben-
und lNaltechnik. Von X. K 0. — lviener Knnstbrief: XXI. )ahresausstellung im
Künftlerhaus. Von Paul lVilhelm. — Frankfurt, r Kunstbrief. Von M.
Bodmer. — Dresdner Kunstbrief. Von Julius Günther. — Aus den
Berliner Kunstsalons. Von kN. Rapsilber. — Erklärung (A. v. lVerners. —
Unsere Abbildung: Drei Kinde rakte. Aus dem lVerke von L. H. Stratz
„Der Körper des Kindes".
 
Annotationen