Die Kunst-Halle (9.1904)

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Die Aunst-Halle.

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Neuarbeiten anschließen. Am alten Fürstenstuhl sollen die
Statuen des Grasen Ulrich des vielgeliebten sowie der Herzoge
Ulrich und Lhristof angebracht werden, im Lhor zum Abschluß
der Lhorstühle die polzstatuetten der Apostel Petrus und
Paulus. Ebenso ist gestiftet ein neues Orgelbild (David mit
der parse), und endlich sind ftir die Flächen über den Stühlen
der Kirchengemeinderäthe größere Wandbilder in Aussicht ge-
nommen.
* Weimar. Bildhauer Professor D onndorf in Stutt-
gart, der Ehrenbürger von Weimar ist, hat unserer Stadt seine
sämmtlichen Modellarbeiten unter der Voraussetzung zum
Geschenk angeboten, daß ein geeigneter Raum zur Ausstellung
derselben zur Verfügung gestellt wird.
* Wien. Der verstorbene Maler Zosef p ofsmann hat
die Bilder seines Weltreisezyklus der Gemeinde unter einer
Reihe von Bedingungen hinterlassen, deren Erfüllung ziemlich
namhafte Geldaufwendungen erforderlich machen würde.
Bürgermeister Or. Lueger hat sich nun an die Genossenschaft
der bildenden Künstler mit dem Ersuchen gewendet, ihm drei
perren namhaft zu machen, die geneigt wären, ein eingehend
motivirtes Gutachten über die künstlerische Bedeutung und den
Werth des Nachlasses zu erstatten, piervon soll die Annahme
des Legats abhängig gemacht werden.
M§§te!Iungen.
* Berlin. Die Eröffnung der Großen Kunstaus-
stellung t90-l sand am 30. April, die der Sezessions-
ausstellung am 3. Mai statt. Pier wie dort hielt der Vor-
sitzende der Äusstellungskommission eine feierliche Ansprache.
Aber da die Sezession keinen Kultusminister zur Verfügung
hat, so läßt sie dessen Funktion durch den Oberbürgermeister
von Lharlottenburg ausüben, der genau in der üblichen weise
seine Freude über das Gelingen des Unternehmens auszu-
drücken pflegt und die Ausstellung schließlich für eröffnet er-
klärt. wer aber die Tonart der Mehrheit der Berliner Blätter
kennt, der weiß, daß man hier den im wesentlichen völlig
übereinstimmenden Festakt sehr verschieden beurtheilt. Ueber
die Ausstellung in Moabit heißt es vielfach brüsk, sie wurde
„in der üblichen, wenig feierlichen Schablone" bei „furchtbarem
Gedränge" eröffnet, während demgegenüber liebevoll konstatirt
wird, daß die Sezession wieder „Begeisterung" und die „leb-
hafte Betheiligung weiter Kreise" erweckte und daß Lieber-
mann's neuestes Zitat Goethe's „lebhaften Beifall" fand. Be-
kanntlich verdankte Liebermann auch als Maler manchen Er-
folg seiner Geschicklichkeit im Zitiren — aus den Bildern
anderer Meister. Die Sezession stellt zum letzten Male im
alten Pause aus. Die „Große" hat in den Sälen ihres Glas-
palastes abermals Veränderungen geschaffen, vor Allem aber
durch die Neuanlage des Parkes eine äußerliche Verschönerung
herbeigeführt, die mit ihren künstlerischen Aufgaben freilich
nichts zu thun hat.
* Berlin. Bei Ed. Schulte brachte am Mai ein
Bilderwechsel Werke von Louis Legrand, Paris (Radirungen,
Zeichnungen, Gelgemälde), Paul Schad-Rossa, Berlin, und von
Paul Trouillebert ff, Paris. Ferner die Münchener Ver-
einigung „G-afik". von früher sind einige herrliche norwegische
Landschaften von Anshelm Schultzberg nachzutragen.
* Breslau. Kunstverein Lichtenberg: Kollektion
der Vereinigung „Berliner Malkasten". Dieselbe umfaßt
ca. 80 Nummern, Landschaften, Figurenbilder, Stillleben,
Architekturen, Plastiken.
* Ehemnitz. Zn der Städtischen Vorbilder-Sammlung
hat der Kunstgewerbeverein gegenwärtig eine Ausstellung von
plastischen Kunstwerken veranstaltet, deren Urheber der Dresdner
Bildhauer Georg Mörlin, ein Schillingschüler, ist.
* Dresden. Die feierliche Eröffnung der Großen
Kunstausstellung fand am 30. April statt. Pier wie
bei dem folgenden Festmahl wurden Ansprachen von G Kuehl
u. A. gehalten. — Bei Emil Richter veranstaltete Johannes
Mogk eine (3 Werke umfassende Bildnißausstellung.
* Düsseldorf. Die feierliche Eröffnung der Kunst-
ausstellung OOH fand in Anwesenheit des deutschen Kron-
prinzen am (. Mai statt. Prof. F. Roeber hielt die Paupt-
rede, Prof. Elemm gab einen geschäftlichen Rückblick mit Be-

zug auf die historische Abtheilung der Ausstellung, der auch
eine sehenswertste Gartenbau-Ausstellung angegliedert ist.
* Düsseldorf. Der Verein Düsseldorfer Künstler
zu gegenseitiger Unterstützung und pülfe beabsichtigt für die
Zeit vom (. Juli bis (. Oktober eine Ausstellung in der
Kunsthalle. —- Kunstgewerbemuseum: Ausstellung von
Schlosserarbeiten seit 7. Mai.
* Frankfurt a. M. Kunstverein: Aus Anlaß der
Schwind-Ausstellung ist eine sehr lesenswertste Abhandlung
über des Meisters Thätigkeit in Frankfurt a. M. von Prof.
Otto Donner-von Richter im Druck erschienen. — Bei Gold-
schmidt: Ad. von Menzel-Ausstellung.
* Goslar. Eine Kunstausstellung wird von einem
Konnte für Juni vorbereitet.
* Graz. Ku nstge werb emu seum: Souderausftellungen
von Bucheinbänden und Webereien in Vorbereitung.
* pamburg. Kunstverein: Bildnisse von F. von Lenbach
und F. A. von Kaulbach. — Bei Louis Bock L Sohn:
Zwei heimische Malerinnen, Grete Ehrke und Elsa Meisner,
die längere Zeit in München und Karlsruhe studirt haben,
eröffneten Sonderausstellungen (Porträts in Oel und Pastell).
— Bei Tom meter: Ballestrierüs Gemälde „Beethoven" und
Original-Radirungen von L. von Kalckreuth, Larlos Grethe u.A.
* Kiel. Der hiesige Kunstgewerbeverein beabsichtigt
zusammen mit dem Lübecker eine Weihnachtsausstellung OvH.
* Köln. Bei Schulte ist eine Sonderausstellung (ZH Blätter)
der Künstlervereinigung für Originallithographie (Berlin) ein-
gerichtet. Unter den Ausstellern befinden sich Pans perrmann,
Kallmorgen, A. Kampf, Leistikow, Skarbina u. s. w.
* Leipzig. Kunstverein: Kollektionen des deutsch-amerika-
nischen Neuidealisten Arthur Johnson (Berlin) und des
französischen Impressionisten G. D'Lspagnet. — Bei Del
Vecchio: Ausstellung von Werken französischer Meister.
* Liegnitz. Die Stadtverordneten genehmigten, daß die
Kunsthalle (früher katholische Kirche) dem Kunstverein für
eine von Mitte Juni bis Mitte Juli d. Z. zu veranstaltende
Gemäldeausstellung überlassen wird. Auf dieser Aus-
stellung sollen Bilder aus der Nationalgallerie in Berlin und
dem Provinzialmuseum in Breslau in großer Zahl ver-
treten sein.
* London. Zn der Larfar Gallery: Ausstellung von
mehr als 60 Bildern des (88Z verstorbenen Edward Lalvert,
eines Schülers vor: Blake und wie dieser einst der idealen
Richtung angehörend.
* St. Louis. Die weItausstellung wurde programm-
gemäß am 30. April eröffnet. Sie feiert bekanntlich den
(00. Jahrestag der Erwerbung von Louisiana. Die Aus-
stellung übertrifft natürlich an Umfang alle früheren. Sie ist
nicht nach Nationen, sondern nach Sektionen getheilt; an der
Spitze der letzteren steht das Unterrichtswesen, dann folgt die
Kunst. Dem deutschen Kunstkatalog ist eine alte Abhandlung
Lichtwark's (ein Kompliment an unsere Regierung für ihre
Weisheit!) vorgesetzt, und nun wundern sich Manche, daß die
Zusammensetzung der deutschen Kunstausstellung mit den
Lichtwark'schen Urtheilen so wenig übereinstimme. Das
Deutsche paus, eine Nachbildung des Charlottenburger
Schlosses von Bruno Schmitz, ist rechtzeitig fertig geworden;
während z. B. das österreichische Repräsentationsgebäude erst
später eröffnet werden konnte. Mit der malerischen Aus-
schmückung des letzteren wurden Andri und Lngelhart be-
auftragt.
* Madrid. Für die nach dreijähriger Pause demnächst statt-
sindende nationale Kunstausstellung sind über 3000 Werke
eingegangen. Da der Ausstellungspalast keine (000 Kunst-
werke fassen kann, so ergiebt sich von selbst die Nothwendigkeit
einer starken Sichtung.
München. Kunstverein: 33 Bildnisse, Gemälde und
Zeichnungen von Leo Samberger. Kollektion des^ englischen
Karrikaturisten w. Nicholson, Lithographien und polzschnitte.
— Die Gallerie peinemann eröffnete am 7. Mai ihre
Sommerausstellung mit neuen Bildergruppen. — Bei pelbing
fesselt das Künsllerpaar Oskar und Läzilie Graf namentlich
mit eigenartigen Radirungen in verschiedener Technik.
* Oldenburg. Der neue Oldenburgische Künstlerbund
(Vorsitzender: Prof. B. Winter) bereitet für OOS schon jetzt
eine Landesausstellung vor.
* Oldenburg. Aus Anlaß des ;oo jährigen Bestehens
der großherzoglichen Gallerie wurde am 2q> April eine Aus-