Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Morgenblatt für gebildete Stände / Kunstblatt — 22.1841

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3203#0131
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
123

von Lippo Memmi, findet sich im Palazzo publico
zu S. Gemignano. — Das Bild der Madonna mit
mehreren Heiligen, in der Zecca (Münze) zu Florenz,
erweist sich als ein Werk des Jacopo Cini von
1373.1 2 (S. 432.) Verschiedene Dcliderakionen von 1406
dis 1407 betreffen Taddeo di Bartvlo's Arbeiten
in der Capelle des öffentlichen Palafis zu Siena (S. 434).
Zur Verfertigung gemalter Glasfenfier für Sta. Maria
del fiore wurde 1436Francesco di Dvmcnico Livi,
aus Gambassi im Elsathal, beschieden, der sich in Lübeck
befand, wo er seine Kunst erlernt hatte. Die gebrannten
Glaser für die Frohnleichnamscapelle im Dom zu Arezzo
wurden 1475 zwei Mönchen aus dem Kloster der Gcsuati
bei Florenz, Fra Cristvfano und Fra Bernardo,
übertragen. Spätere Contracte wegen farbiger Fenster-
gläser folgen, 1519 mit Maestro Guglielmo di
Pietro, dem da Marcilla des Vasari. Er selbst nennt
sich de Marcillat, und war Prior von St. Thisbaut
und St. Michel in der Dtöcese Verdun (S. 441 bis
450). — Ein Dokument von i486 (S. 450) bezieht sich
auf den Bau von Sto. Spirito. Eine Untersuchung
über den Antheil, welcher dem Massaccio, dem
MasoIi»o und dem FilippinoLippi an den Fresken
der Braueaccigcn Capelle im Carmine zuzutheilcn ist,
folgt Seite 469. Noch neuerdings schrieb Rosini in
seiner Kunstgeschichte das Gemälde, welches die Apostel
vor dem Proconsul darstellt, dem Malaccio zu. - —
Vom 16. September 1508 ist das Testament des Si-
mone del Pvllainlo, genannt Cronaca (S. 480),
der in demselben Monat starb. — Von 1508 ist eine
Deliberation der Siguorie von Siena, in Betreff eines
Porticus, der die Piazza del Campo umschließen sollte
(S. 482). — Im Jahr 1512 (S. 483) finden wir

1 Bei dieser Gelegenheit kommt (S. 4 s 3) Niccolo
di Pietro Gerini zur Sprache (Rumohr 11 224;
E. Förster Beiträge, ,87; Kuglcr Gesch. der Malerei >
67), an welchen sich Zahlungen von 1380 — 13g; finden.
Das Altarbild in Sta. Fcliciia, 1101, wurde 1395 ihm,
dem Spinells und dem Lorcnzo di Niccolo gemein-
schaftlich aufgetragen. Ucbcrdies ist die Rede oon einem
Gemälde des Lorcnzo Monaco (Camaldulenser), gegen-
wärtig in der Kirche zu Cerreto bei Cerialdo im Elsaihal,
von i4i3, wahrscheinlich ehemals i» der Kircvc der Angcli
zu Florenz. Endlich von einer Asscula in der Kirche oon
Montolivcto bei S. Gemignano, welche der Herausgeber dem
P i n t u r i c ch i 0 zuschreibt.

2 Vgl. auch Kuglcr's Geschichte der Malerei, 1 go.
Hier findet man Filippi>10's Namen bei Petrus im Kerker,
einem Werke Masaccio's. In der Erweckung des Königs-
sohncs sind von Filippino die Gestalt des Knaben und die
ihn umstehenden zehn Figuren. Erstcre gibt uns das Bildniß
des Francesco Granacci, welcher 1469 geboren war,
müst >477, wie Dasari hat. Er war also t4so cilf Jahre
alt, als Filippino ihn gemalt haben mag.

Baccio d'Agnolo als obern Baumeister von Santa
Maria del fiore, wie er 1506 mit dem Cronaca und
den beiden San Gallo gewesen war, als man die Ga-
lerie um die Kuppel vollenden wollte. Baccio's Fami-
lienname war Vaglioni. Seinem Sohn Giuliano
wurde 1554 die Verfertigung des hölzernen Chors im
Dom zu Arezzo nach Vasari's Zeichnung übertragen.
Neben Baccio wurde 1512 auch Andrea Ferrncci
von Ficsole zum Capomacsiro auf drei Jahre erwählt,
in welcher Eigenschaft wir beide auch 1517 finden (nebst
Varr0l0mme0 di Giovanni da M0ntelupo),
wo dem Ferrncci gestattet ward, ein Marmortaufbecken
für den König von Ungarn auszuführen (S. 491 bis
496). — Im Jahr 1527 kommen Zahlungen an B. Pe-
ruzzi vor (S. 496). Den Beschluß endlich macht das
TestamentVasari's vom 25.Mai 1468 (S.502 bis518).

Die lithographirten Blätter bringen 31 Facsimilcs.
Man findet darunter Proben der Handschrift Lev's x.,
Cosinus' 1., Baldaffar Castiglione's, Pietro Aretino's,
M. A. Buonarroti's (von 1559), Tizian's, G. Roma-
no's, L. Signorclli's, B. Bandinelli's, Ammanati's,
Vasari's u. m. A. Und wie der erste Band die Sta-
turen der Sanesischen Goldschmiede brachte, so enthält
der gegenwärtige jene der .Arte dei pittori Sanesi von
1355 nebst Approbationen von Seiten der Mitglieder
der Zunft von 1373 — 1428 (thcilweise schon vom Padre
della Valle mitgetheilt). Es folgen die Statuten der
Florentiner Malcrzunft von 1339 mit einer Namcn-
liste, die dem 14ten bis 16tcn Jahrhundert angchört;
beide schon früher gedruckt. Endlich ein Auszug aus
den Statuten der Paduaner Maler von 1441, aus denen
Moschini in seinem Buch über die Malerei in Padua
viele Künstlernamen mittheilte. Es kommen darin einige
deutsche Maler vor: Nicolaus, ein Schüler des Fran-
cesco Squarcione, Sogelmo aus Mecheln, Martin
ans Köln 1485 und Meister Rigo (Heinrich). — Der
dritte Band, welcher dies außerordentlich reichhaltige
Werk beschließt, wird in kürzester Frist erscheinen.

Florenz, August >840.

Al fr. Re nm 0 nt.

Pic plastischen Nachbildungen deutscher |3iin-
werke von Aallcnbnch und Fmudginsky.

Für die Kcnntniß der deutschen Bauwerke, der
wichtigsten, großartigsten und imposantesten Denkmäler
deutschen Geistes, deutschen Sinnes und deutschen Fleißes,
ist durch die Anregungen von Goethe, Boifferse, Quag-
lio, Möller, Pnttrich, Kuglcr u. A. sehr viel geschehen;
durch eine Meuge von Prachtwerken mit geometrischen
Register
Dr. Fr. Lucanus: Die plastischen Nachbildungen deutscher Bauwerke von Kallenbach und Zmudzinsky.
 
Annotationen