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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 4.1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.4914#0088
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größere Folge der Bilder vvrlregen wird. Das Ganze soll
10 Lieferungen mit 18 Stahlstichen und 7 Holzfchnitten zmn
Preise von 12 Sgr. 60 Kr. p. Liefg. umfassen.

Nnter dem Titcl „Jllustrirtes Weinachtsalbum" hat

der HerauSgeber der Jllustrirten Zeitung (I. I. Weber)
eine zweite Sammluiig*) der schönstcn Holzschnitte größeren
Formates herausgegebcn, welche dcn neuesten Jahrgängen des
genannten Blattes zur Zierde dienten. Hat auch die Jllustrirte
Zeitung in Bezug auf technische Vollendung des Holzschnitts,
Klarheit, Glanz nnd Schärfe des Jllustrationsdruckes noch
nicht die Höhe erreicht, auf welcher ihr Borbild, die Hlustrn-
tecl ltonäon lbleivs, stcbt, so verdient doch ihr unermüdliches
Streben nach künstlerischer Bervollkommnung des Holzschnittes,
namentlich da, wo es sich um Reproduktion von Kunstwerken
handelt, die bereitwilligste Anerkennung. Die vorliegende
Samnilung, wenn auch nicht in allen Lheilen mnstergültig,
enthält einc große Anzahl trefflich ausgeführter Blätter, meist
nach Kunstwerken jüngercn Datums, und kann in Bezug auf
die Malerei der Gegenwart auch auf kunstgeschichtliches Jnteresse
Anspruch erheben. Unter den Architekwrstücken sind besonderS
dic von Dollinger gezeichneten inalerischen Ansichten der
Dome zu Worms nnd zu Liinburg, dieser prächtigsten Typcn
des romanischen Stils in seiner reichsten Ausbildung, hervor-
znheben. Unter den Skulptnren gebührt der Preis dcn von
G. Dietrich gezeichneten nnd geschnittenen Schillingh'chen
Gruppen „Abend" und „Nacht". Die Holzschnitte nach Ge-
mälden leiden zmn Theil an einer zu kleinlichen Detailaus-
führung, vornehmlich in den >Lchattenparüen. Breit behan-
delt und gut durchgeführt ist „Götz von Berlichingen nnter
dcn Zigeunern" nach Moritz von Beckerath's Gemälde.
Unter den Landschaftcn sind einige von brillantcr Wirkung, so
Karl H eyn's Harrassprung im Tschopauthale, Ed. S chleich's
Scestrand bei Mondbelenchtung, Morgenstern's Strand-
partie an der Küste von Helgoland. Unter den Genrebildern
ist Bautier's „Verhör beim Schulmeister" wohl als das
beste zn ncnnen, dagegen wäre der Sonntagnachmiltag desselben
Künstlers füglich besser bei Seite geblieben.

L. bl. Photographicn uach Berliner Wohnhausern. Jm

Berlage des Kunsthändlers Ednard Qnaas in Berlin sind eine
beträchtliche Anzahl von großen Photographien nach solchen
Berliner Wohnhäusern crschienen, die, in den schönsten Theilen
der Stadt gelegen und von den nainhaftesten dortigen Architektcn
erbaut, für die Berliner Privatarchitektur, namentlich in
ihrem für Berlin specifischen Billencharakter, besonders bezeich-
nend sind. So findcn wir bedeutcnde Bauten von Hitzig, >
Strack, v. d. Hnde, Endc, Lohse, Gropius u. A., die !
hier, perspektivisch nach dcr Natur aufgenommen, von ihrer !
vortheilhaftesten Seite crfcheincn, malerisch cingefügt in die l
landschaftliche Umgebung. Wcnn man bedenkt, wie schneller >
Bergänglichkeit diese meist aus leichtem Material mit Stuck- j
bekleidnng und Gyps, höchstens Zinkgußornamenten aufge- l
führten interessanten Bauwerke geweiht sind, so ist cs er-
freulich, ihrc freundlichc Erscheinung während der Glanz- !
zcit ihres Bestehens festgehalten zu sehen. Bei der untrüg- l
lichen Treuc nnd wnndcrbaren Schärfe der Photographien (von
Karl Brasch in Berlin) könncn so leicht zugängliche Abbil-
dungen, dic Alles bis in daS kleinste Detail in seiner Wirkung
crkenuen lassen, bci weiter Verbrcitung nur einen guten Ein- !
fluß anf deu Gcschmack dcr Bauherren und Baumeister in der
Provinz ansüben. Jn allen diescn Beziehungen verdienen die
bezeichnctcn Blätter angclcgcntlich cmpfohlen zu werden.

Vrrmischte Knnstnachrichtrn.

Dic Vorthcile des iiciien Aldert'schcn Photographie-
drncks werdcn von Fr. Pecht in der Augsb. Allg. Ztg. nach
Angaben des Erfindcrs dahin zusammengefaßt; 1. Die Farbc
ist'eine Oelfarbe; sie giebt also dieselbc Garantie unbeschränkier
Dauerhastigkcit, wie dic der Kupferstiche oder Lithographien. >
2. Der Abdruck. dessen Herstcllung der eines Aquatintablattes >
am mcisten entspricht, ist jetzt schon um etwa dic Hälfte deS ^
bisherigcn Preises zn liefern, und wird voraussichtlich später >
noch billiger werden. 3. Er bedarf kcines besondercn Papiers, >
kcincs Aufziehens auf Kartons, er verändert auch durch das
Trockncn seine Proportionen nicht, wie die Kupferstiche und

Lithographien, da das Papier zum Druckc nicht angefeuchtet
wird. 4. Man kann Platten in beliebiger Anzahl herstellen,
jede Platte giebt indeß jetzt schon mindestens 1000 gute Ab-
drllcke. 5. Ebenso kann man der Farbe jeden beliebigen Ton
mittheilen, ferner sie rnatt lassen oder, wie die Photographien,
lackiren. Albert hat bereitS einc vollständige Druckerei ein-
gerichtet, uud kann daher schon größere Aufträge übernehmen.
Durch Patente in allen Ländern hat er sich die Ausbeutung
seiner Erfindung gesichert. Bei der neulichen photographischen
Äusstellung in Hamburg machten Proben des Verfahrens das
größte Aufsehen. Die photographischen Gesellschaften in Berlin
und Wien haben den Erfinder zu ihrem Ehrenmitglied er-
nannt.

Fiir die Sknlpturgalcrie der k. Museen iu Bcrlin ist

sa eben in Rom eine wichtige Erwerbung gemacht worden.
Jm Vicolo di S. Nicola di Tolentino wurde vor Kurzem
eine Amazonenstatue von vorzüglicher griechischer Arbcit aus
pentelischem Marmor aufgefunden. Der Typus ist der in der
Regel auf den Wettstreit des Phidias, Polyklet und Ktesilaos
zurückgeführte der verwnndcten Amazone, vou welcher zwei
Wiederholnngen, die eine im Braccio Nuovo des Vatican,
die andcre irn Capitolinischen Museum bekannt sind. Jn dcr
Stellung iömmt die neugefundene der ersteren am nächsten.
Beiden aber ist sie, nach dem übereinstimmenden Urtheile
deutscher Archäologen und Bildhauer zu Rom, in der Äus-
fllhrung überlegen, wie sie überhaupt zu den vorzüglichsten
Statuen gehört, die in den letzen dreißig Jahren in Jtalien
neu zum Borschein gekommen sind. Die ursprünglich an 8
Fuß hohe Statue hat leider Stücke von Händen und Füßen
und die schon in alter Zeit angesetzte Nase verloren. Die
Rcstauration ist aber nach den erhaltencn Ansätzen und nach
den Repliken der Statuc leicht zu bewcrkstelligen. Jm Uebrigcn
ist die gesammte Oberfläche, sowohl der vorzüglich gearbeitcten
Beine und der nakten Theile deS Oberkörpers, als des zier-
lichen leichten Gcwandes und des Gürtels mit den daran be-
findlichen Schnallen von selten vollkommener Erhaltnng. Diese
Statue ist jetzt aus dem Besitze des Cav. Ugo durch die Ver-
mittelung des Sekretärs des Archäologischen Jnstituts, vr.
Helbig, für 16,500 Francs in den des berliner Museums
übergegangen.

Ueuigkeiteii des Knustliandcls und der Lnnstliteratur.

Oalleelioil clos ckessins origiu-iux cks la üalerie
Uo)-aIe cks Ulorsnoe, xubliös pur ckLcquss Lrog;i. (50
Llutt UüotoAr.) Ar. 4. vlorenii, Lrvs-i crurill, 8. Uvscber).
20 Tblr.

8sklI8r-H1tzII60lc, ll. 14. von, vis Hunstbumillvr
8. k. II. äes Ibürsten 6arl ^nton von Lobellüollsrn-
8iAmurinAsn. 7. Vtz. (6 oolor. Ivuplsrtsleln, ^est. von
ll. Klippbubll u. ä. mit Dext). rox. 4. blünoben, Lruok-
urunn. 4 Dblr.

Liinstiei'-ipliiniii, Uüllvil6ll6I'. ölueb <1en Originul-
^emüläen pbotvAr. u. beruusA. von Hrsnr Ilunlstüngl.
II. 8ammlun^. (12 Llatt UbotoArupbien naeb moäernsn
ölünebner ölalern.) gu. lol. Llüneben, Ilunlstünxl. 8 Dblr.

liöikier, L., Liläer nus Orieebsnlnnll, nueb clor
dlstur Kereiebnet, mit besebreibenclsm Doxt von I)r. bloritv,
L useb. I. UIZ. (2 Llntt in 8tnbl Zest. von 0. Lsrtrnnck.)
KI. lol. U'riest, I,it.-urt. Lnstult.

Lr-jokeint in 10 I^iekerunxön a. 12 Lxr.

iVloiit'/ von, Das ^lärelien vom
bröävl. (3 /.usnmmengoüigte Ubotogr. nnob clon Orixinsl-
/.eiobnun^on mit U'oxt von 113. IIIo.) II. <zu. lol. ölünobon,
UiIot)< L v. 3 'l'blr.

0oU26, ^., Lcitrüg'o /ur Oesobiobte äor Zrioobi-
seben Llnstib. §r. 8. (ölit litbo^r. /Kbbilä.) Ilnlle,
H'aisonbnusbuobbunälullg.

IleiiliN, 5V., VnnäAemüläe äer vom Vesuv ver-
scbüttetsn 8tüäte Oamxuniens besobriobon. dlebst
einer ^.bbunälunZ übsr äie antibell Vpunämalereien in teeb-
nisobor LoiriebunA. ölit 23 Dulsln. Ar. 8. boin/in, Lroit-
boxl L Ilürtel 1868. br. 8 'kklr.

>'(I8lNtl6t-, 0-, liembrunät Ilarmens vun Lijn, su vie
et ses oouvres. r;r. 8. (525 8eiton). /Lveo e»u lorto et
luosim. IIuuF, öl. Hijbol. 3'/s Dblr.

Dl< crsti crschien t8l>3.

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