DOI Heft:
Nr. 26
DOI Artikel:Glaser, Curt: Berliner Ausstellung
DOI Artikel:Hübner, Friedrich Markus: Holländisches Kunstleben
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.36986#0512
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Bertiner AuslteHtmgen — HottandiHies Kunftteben
den natürliAen Sinn für das Elegante, der den meiten übrigen ío vóííig ab-
geht. Aber Bilder im (trengen Sinne des Wortes haben eigentlich nur Purrmann
und Corinth gemalt. Purrmanns lAwerblütig ernte Kunt hat keinen leiAten
Stand zwilchen fo viel khneflfertiger Routine. Man muß in diefer Umgebung
die Einteilung fuAen, um die hohe malediche Leitung zu werten. Corinths
trahlende Materie hegt mühelofer auch in diefem Farben trübe!, und zwilchen
fo viel lauter Buntheit beweit te, was Farbe dem ernten Maler bedeutet.
Während die Akademie tch in ein Modenhaus verwandelte, lieh Fried-
mann'S) Weber's Kuntgewerbehaus ein paar Räume für eine Austeilung
altchinefifcher Kunt, die gut gemeint, aber mit unzureiAenden Mitteln
unternommen war. Von dem »alten Chinas, das die Ankündigung ver-
fpraA, bekam man niAts oder doA fo gut wie niAts zu fehen, niAts von
den großartigen alten Bronzen, niAts von der monumentalen Skulptur, niAts
von der Malerei, denn das Wenige, das geboten wurde, tand bis auf das
hübthe TufAbild des Tai Wen-Ain auf einer fo tiefen Stufe, daß der Aus-
länder einen fAlimmen Begriff von dem deutfAen Privatbehtz erhalten mußte.
In Wahrheit hatte wohl der eigentliAe Privatbehtz tA fehr zurückhaltend
erwiefen, denn font hätte wenigtens an gutem Porzellan mehr gezeigt werden
können als die wenigen wirkliA qualitätvollen Stü&e, die tA in der Menge
verloren und unter denen nur eine Vafe von ganz hoher Klaffe, die einmal
in der »Otatatifdien ZeitfArit« veröifentliAt war, das Niveau der beten
AinetfAen Keramik repräfentierte.
Immerhin zeigte auA diefe Austeilung, wie tark das Interelfe an öt-
liAer Kunt angewaAfen it und wie wiAtige erzieherifAe Aufgaben das
Mufeum otafatifAer Kunt zu leiten hätte, delfen SAätze, die im Laufe der
letzten Jahre fo glüddiAe BereiAerung erfahren haben, noA immer in Maga-
zinen fAlummern und der endliAen Vollendung der Dahlemer Bauten harren.
*
HOLLÄNDISCHES KUNSTLBBBN
VON FRIEDRICH MARKUS HUEBNER
TN Holland beteht eine BinriAtung, die auA in DeutlAland zur NaA-
1 ahmung empfohlen werden kann: die in regelmäßigen Zeitabtänden tagende
Zufammenkunt von Küntlern aller Arbeitsgebiete. Es find alfo niAt Kon-
greße nur einer Gattung von FaAleuten (Mufiker oder ArAitekten oder
SAritteller) und auA niAt Kongreße derjenigen freien KüntlerfAat, die
tA lAon zu juritikhen Verbänden fzufammengetan hat. Es hnd vielmehr
Tagungen, wo der Küntler ledigliA als Küntler auftritt: GelAäts- und
WirtlAatserörterungen bleiben im Hintergrund. Die allgemeinen Fragen des
Bertiner AuslteHtmgen — HottandiHies Kunftteben
den natürliAen Sinn für das Elegante, der den meiten übrigen ío vóííig ab-
geht. Aber Bilder im (trengen Sinne des Wortes haben eigentlich nur Purrmann
und Corinth gemalt. Purrmanns lAwerblütig ernte Kunt hat keinen leiAten
Stand zwilchen fo viel khneflfertiger Routine. Man muß in diefer Umgebung
die Einteilung fuAen, um die hohe malediche Leitung zu werten. Corinths
trahlende Materie hegt mühelofer auch in diefem Farben trübe!, und zwilchen
fo viel lauter Buntheit beweit te, was Farbe dem ernten Maler bedeutet.
Während die Akademie tch in ein Modenhaus verwandelte, lieh Fried-
mann'S) Weber's Kuntgewerbehaus ein paar Räume für eine Austeilung
altchinefifcher Kunt, die gut gemeint, aber mit unzureiAenden Mitteln
unternommen war. Von dem »alten Chinas, das die Ankündigung ver-
fpraA, bekam man niAts oder doA fo gut wie niAts zu fehen, niAts von
den großartigen alten Bronzen, niAts von der monumentalen Skulptur, niAts
von der Malerei, denn das Wenige, das geboten wurde, tand bis auf das
hübthe TufAbild des Tai Wen-Ain auf einer fo tiefen Stufe, daß der Aus-
länder einen fAlimmen Begriff von dem deutfAen Privatbehtz erhalten mußte.
In Wahrheit hatte wohl der eigentliAe Privatbehtz tA fehr zurückhaltend
erwiefen, denn font hätte wenigtens an gutem Porzellan mehr gezeigt werden
können als die wenigen wirkliA qualitätvollen Stü&e, die tA in der Menge
verloren und unter denen nur eine Vafe von ganz hoher Klaffe, die einmal
in der »Otatatifdien ZeitfArit« veröifentliAt war, das Niveau der beten
AinetfAen Keramik repräfentierte.
Immerhin zeigte auA diefe Austeilung, wie tark das Interelfe an öt-
liAer Kunt angewaAfen it und wie wiAtige erzieherifAe Aufgaben das
Mufeum otafatifAer Kunt zu leiten hätte, delfen SAätze, die im Laufe der
letzten Jahre fo glüddiAe BereiAerung erfahren haben, noA immer in Maga-
zinen fAlummern und der endliAen Vollendung der Dahlemer Bauten harren.
*
HOLLÄNDISCHES KUNSTLBBBN
VON FRIEDRICH MARKUS HUEBNER
TN Holland beteht eine BinriAtung, die auA in DeutlAland zur NaA-
1 ahmung empfohlen werden kann: die in regelmäßigen Zeitabtänden tagende
Zufammenkunt von Küntlern aller Arbeitsgebiete. Es find alfo niAt Kon-
greße nur einer Gattung von FaAleuten (Mufiker oder ArAitekten oder
SAritteller) und auA niAt Kongreße derjenigen freien KüntlerfAat, die
tA lAon zu juritikhen Verbänden fzufammengetan hat. Es hnd vielmehr
Tagungen, wo der Küntler ledigliA als Küntler auftritt: GelAäts- und
WirtlAatserörterungen bleiben im Hintergrund. Die allgemeinen Fragen des