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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Möbel von Schloß Tratzberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0042
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Möbel von Schloß Tratzberg.

statische Moment ankommt, das bei den Sitz-
möbeln vor allen Dingen in erster Linie in
Betracht zu ziehen sei.

Bei den mancherlei Studien, die ich seit

Fig. Z. Stuhl, Südtirol. Schloß Tratzbcrg.

Jahren über Tirol machte, ist mir hin und
wieder solch ein Exemplar unter die Hände ge-
kommen, allerdings viel seltener als solche Ob-
jekte, an denen sich die Kunst des Schnitzers in
bvllem Maste zeigt.

Unter den vielen, änsterst interessanlen

Möbeln, welche das Schlost Tratzberg bei
Jenbach in Tirol (Eigentum der Grafen
von Eugensberg, welche in zuvorkommendster
Weise die sehr interessanten Jnterieurs dem
allgemeinen Besuche zugänglich gemacht haben)
enthält, finden sich gerade auch solche, die ihrer
Einfachheit wegen beachtet zu werden verdienen,
weil sie bei alledem praktisch und von gnten
Verhältnissen sind.

Nr. 1. Ein Waschbecken mit Ständer. Hinter
der Fratze am oberen Teile des Möbels ist der

Fig. 4. Lehnstuhl, Südtirol. Schloß Tratzbcrg.

Wasserbehälter angebracht, von welchem aus
eine Röhre dnrch das Maul der Fratze länft.
Der beckenartige, aus Holz geschnitzte Teil hat
eine Blechfütterung, welche als Waschbecken dient.
Der Ablauf geschieht durch eine Röhre, welche
durch den ganzen Schaft hinuntergeht bis in den
viereckigen Fuß.

Dort ist iu der herausziehbaren Schublade
ebeufalls eiue Blechverkleidung, in welcher sich
das gebrauchte Wasser ansammelt. Das Ganze
gehört dem ersten Drittel des 17. Jahrh. an.

Nr. 2. Einfacher Stuhl mit Rücklehne.
Das Sitzbrett ist vorne schmaler als hinteu.
 
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