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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 3.1887

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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4106#0260
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Bücherschau,

der Museen und Sammlungen, namentlich aber
die Baudenkmäler der Provinz noch sehr viel
eingehender durchsucht, analysirt nnd verglichen
werden. Allein der erste Anhieb ist geschehen;
wer auf dem Felde weiter bauen will, wird
immer auf dieses Buch znrückgehen müssen.

Noch eines müßte hinzukommen. Erst
wenn einmal die Formengeschichte der gesamten

Ganz vortrefflich beherrscht Mr. Bonnaffö
die Kulturgeschichte seiner Möbel. Jn der
zweiten Hälfte seiner Darstellung geht er die
einzelnen Typen durch: den Coffre, das Dressoir,
den Schrank, den Tisch, das Bett, den Stuhl
und die Zimmereinrichtung. Für jedes weiß
er aus den Jnventarien, den Wörterbüchern und
anderen zeitgenössischen Quellen den Namen und

Dressolr, Holz geschnitzt.

französischen Renaissance klarer anerkannt ist,
werden sich auch die Wandlungen des Möbel-
stils zeitlich schärfer erfassen und mit größerer
Sicherheit auf die leitenden Meister, Architekten
und Zeichner znrückführen lassen. Die Kunst-
geschichte des Geräts müßte sich an das Stndium
der Baukunst und des Ornaments anschließen.
Aber daS ist ein weiter und noch wenig gang-
barer Weg.

den Gebrauch in ihrem Wechsel nachzuweisen.
Jn dieser Beleuchtung gewinnen die erhaltenen
Denkmäler erst den rechten Wert. Nur wer in
den alten Texten so gut zu Hause ist, konnte
z. B. die heute arg verwirrten Begriffe äressoir,
llullst und oröäsnos auf ihren alten Sinn
zurückführe»: nur jene beiden sind eigentlich
französisch; die orsäsnW der Jtaliener ist nur
in der italianisirenden Hofsprache zeitweilig dem
 
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