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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 2.1891

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5004#0108

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KLEINE MITTEILUNGEN.

erwähnt: wir möchten wenigstens an dieser Stelle seiner
Verdienste gedenken.

P. — Der Jahresbericht des Wwrttembergiscken Kunsl-
(jeiccrbevercins giebt einen Überblick über die Vereinsthätig-
keit im Verwaltungsjahr 1889/90. Dieselbe war meist dem
inneren Vereinsleben gewidmet, doch wurden in der Vereins-
halle auch einige Ausstellungen veranstaltet, so die Gaben
und Adressen zum Regierungsjubiläum des Königspaares,
eine Spezialausstellung von Gegenständen in Schmiede- und
Gusseisen, endlich eine Weihnachtsausstellung. Der Verein
zählt heute 5S5 Mitglieder.

Rd. Reichenberg. Der Thätigkeitsbericht des Nord-
böhmischen Gewerbemuseums für 1S89/90 zeigt das Museum
trotz der Ungunst der finanziellen Verhältnisse in erfreu-
lichem Aufschwung. Es ist dies das beste Zeichen für die
vortreffliche Organisation und sachverständige Verwaltung
des Instituts, dass es sich in den ungünstigen Verhältnissen
zurecht, findet in allen Zweigen seiner Thätigkeit. Be-
kanntlich ist dem Museum im vergangenen Jahre vom Land-
tag des Königreichs Böhmen die früher anstandslos gezahlte
Subvention von 8000 Fl. verweigert resp. nur unter der Be-
dingung bewilligt worden, dass die Zweisprachigkeit an dem
Institut eingeführt würde, eine Forderung, welche das Kura-
torium einstimmig abgelehnt hat. Auch im neuen Jahr ist
diese Subvention nicht zu erhoffen. Unter diesem Ausfall
hat denn besonders die Sammlung des Museums leiden
müssen, der im Berichtsjahr nur für 1Ü05 Fl. Objekte zuge-
geführt werden konnten, doch ließen vorteilhafte Kaufge-
legenheiten es zu. wirklich gute und mustergültige Gegen-
stände für diese Summe zu erwerben. In größerem Umfange
wurde die Bibliothek bedacht (3000 Fl.) für welche eine

ganze Reihe hervorragender größerer Werke angekauft wur-
den. Der Besuch (13406 Personen) hat wiederum zugenom-
men, ebenso die Benutzung von Sammlung und Bibliothek
seitens der Fach- und Gewerbeschulen und des Handels-
kammerbezirks: verliehen wurden an letztere 13181 Werke
und Vorlagen aus der Bibliothek und 1014 Objekte der
Sammlung. Der „offene Zeichensaal" ha sich auch in diesem
Jahr durchaus bewährt, er wurde von 380 Personen vorüber-
gehend, von 53 Benutzern regelmäßig besucht.

Zu der Farbentafel. Dem schönen Einband in Heft 2
des Kunstgewerbeblattes reihen wir heute einen weiteren
gleichfalls im Kunstgewerbemuseum zu Köln befindlichen an,
welcher auf den ersten Blick der gleichen Werkstätte wie
jener zu entstammen scheint. Eine Vergleichung der Stem-
pel zeigt jedoch, dass kein einziger derselben sich hier
wiederholt. Das Material ist gleichfalls rotbraunes Maro-
quinleder, die schwarzen — ursprünglich silbernen — Band-
streifen sind aufgemalt. Einen eigentümlichen Schmuck hat
dieser Band erhalten durch die Einfügung farbiger Felder;
dieselben liegen 3 mm vertieft im Deckel und sind mit far-
bigem Atlas ausgelegt, auf dem die Vergoldung angebracht
ist. Der Löwe von S. Marco, der auch hier das Mittelfeld
ziert und auf dünnem Papier gemalt gleichfalls im ver-
tieften Felde liegt, zeigt wie der Inhalt, dass es sich um
einen im Auftrag des Staates gefertigten Band handelt. Die
Rückseite ist der Vorderseite gleich; nur enthält das Mittel-
feld ein Wappen: blauer Querbalken in goldenem Feld, als
Holmkleinod einen Löwen. Den Rücken giebt die Tafel
gleichfalls wieder, der Goldschnitt ist ohne Verzierung. Der
Band ist 24 cm hoch und 17,5 cm breit.

Brosche in Gold getrieben, emaülirt und mit Edelsteinen.

Natürliche Größe.

Kiitworl'en von Prof. Eui>. MATEK.
 
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