Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 22.1911

DOI Artikel:
Kunstgewerbliche Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4361#0046
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ARBEITEN VON KÄTHE STADTHAGEN IN MITTENWALDE




Interesse an der Ausbildung der Hand-
werker sei nötig. In das Kuratorium
der Schulen seien Fachleute zu wählen.
Die Kunstgewerbeschulen dürften kein
Zeichner- und Proletariertum bilden.
Die Schulräume würden durch Lehrer
zu privaten Zwecken mißbraucht. In
der Diskussion fiel Herr Kimbel (Vater)
mit sieben Thesen über Pflichtfort-
bildungsschulen durch und zog sich
grollend zurück. Die Kölner und Ber-
liner Fortbildungsschulen werden als
mustergültig gepriesen, die Münchener
abgelehnt. n
□ In der Besprechung von Interessen-
fragen befürwortet Jacobi-Berlin den
sehr guten Vorschlag, daß Kosten-
anschläge und Entwürfe den Kunden
nicht kostenlos zur Verfügung gestellt
werden sollten, mindestens aber müßten
Zeichnungen und Anschläge, die nicht
zurück kommen, bezahlt werden. (Vgl.
die »Eisenacher Ordnung«.) Damit war
die Tagesordnung erschöpft. □
□ Aus dem Jahresbericht des »Fach-
verbandes fiir 1909 sei außer der er-
wähnten Verwarnung an die Presse
noch hervorgehoben, daß Muster zu
Urheberrechtsverträgen zwischen Ge-
schäftsherren und Künstlern sowie mit
Angestellten ausgearbeitet und ver-
schickt worden sind. Die von Prof. Dr.
Ehrenberg-Rostock veranstalteten Er-
hebungen über die »gewerbliche Quali-
tätsproduktion in Deutschland« wurden
vom Fachverband unterstützt. Der Plan,
den Pflichtfortbildungsschulen Lehrwerk-
stätten anzugliedern, bezeichnet Herr
Rahardt auf Seite 14 als »wahnwitzig«.
(Wir erinnern uns, daß er_
einmal im Abgeordneten- '
hause »keinen Pfennig« für
die jetzt so vorzüglich
bewährten Meisterfortbil-
dungskurse bewilligen
wollte. Red.) Herr Kimbel
(Sohn) spricht auf Seite 17
den Verhandlungen des
»Verbandes deutscher
Kunstgewerbevereine« nur
einen meist stark einseitigen
Charakter zu, da dieser
Verein zum größten Teil
aus»Theoretikern« bestehe.
Die »Deutsche Möbel-
zeitung« in Erfurt versuchte
zuerst modern zu sein,
um, wie sie an ihre Mit-
arbeiterschrieb, recht engen
Anschluß an den »Ver-
band deutscher Kunstge-
werbevereine« zu finden.
Mit einer plötzlichen
Schwenkung bot sie sich
dann dem Fachverband
als Vereinsorgan an,
wurde aber abgewiesen
(Seite 19). □

Käthe Stadthagen: Decken und Kissen in Kurbelstickerei aus Tuch und Seide
 
Annotationen