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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Augustheft
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Original und Reproduktion / Dresdner Kunstausstellungen / Die Jubiläums-Ausstellung des deutschen Künstlerbundes in Köln / Thüringer Fayencen / Moderne Holzschnittkunst in Polen / Aus dem Kunstleben Hollands / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neues aus dem Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0567
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Zwei Menecy-Figuren chinesischer Knaben gingen an B. Simon
(247 Pf.), zwei kaukasische Teppiche erstand M. Harris (367 Pf.),
ein Kirman-Teppich ging an Frau Flack (273 Pf.), ein weiteres
Exemplar für 162 Pf. an Weiß. Mallett gab 210 Pf. für eine Deckel-
schüssel aus grüner Jade, Rosenau 199 Pf. 10 Sch. fiir eine Menecy-
Figur eines Chinesen in buntem Rock. Insgesamt ergaben die zwei
Tage 29 878 Pf. St.

KunffausfteüungerL

Baut^en.

Kunstverein Bautzen e. V. (Stadtmuseum): Der zeit-
genössische deutsche Kupferstich in Verbindung mit Allgemeiner
I-ausitzer Graphikausstellung.

Beclm.

Der Verein Berliner Künstler hatfiir den Sommer
eine große Schau „Deutsche Städtebilder und Landschaften“ zu-
sammengestellt, zu der schöne, alte Städte und die vielfältige deut-
sche Landschaft dankbare Motive geliefert haben. Es ist unter
den zahlreichen Bildern viel Gutes. Der Blick des Eintretenden
wird von einer Rheinlandschaft Lesser U r y s angezogen, die in
Silbergrau gehalten Ist, mit dunklen Bäumen im Vordergrund.
Lovis Corinth ist vertreten (Baum am Walchensee), Agthe mit
zwei Bildern aus Rothenburg, Lathegan mit einem großzügigen
Stadtbild (Frankfurt a. 0.). Eine pommersche Landschaft von
von Kameke und „Innufer bei Passau“ von Kaus fallen durch
kiiline Farbgebung auf. In ersterer die knallroten Häuser, in Ab-
stufungen von Grün gestellt, im letzteren das starke Gelb der
großen Mauerfläche, das in vielen Nuancen in das helle Grün des
Wassers übergeht. Paeschke, Linde-Walther, Birkle, Spiro, Waske,
Kayser-Eichberg sind unter vielen anderen zu nennen. Bei den
Aquarel'len finden sich besonders feine von Mahlau, Lenk und Batö.

Die Kunstkammer Wasservogel versucht zu zei-
gen, daß kiinstlerische Begabung sich auf Kinder und spätere Gene-
rationen vererbt. Die Ausstellung führt den Titel „Ererbte Talente“.
Die Ausdrucksform der Begabung muß dabei nicht immer die gleiche
bleiben, sowie z. B. Busonis Sohn Maler ist. Hauptsache, daß das
Künstlertum irgendwie erha'lten bleibt. Es ließe sich vielleicht
Einiges dagegen einwenden, wäre es niicht so gut, daß hier auch
ganz jungen Künstlern Gelegenheit zum Ausstellen geboten ist, und
daß doch so mancher da ist, bei dem man es gar nicht nötig hat,
nach der Herkunft zu fragen. Frau Annot, mit Menzel verwandt,
kennt man von anderen Ausstellungen her; hier ist am besten das
Bild „Blaue Sardinennetze“. Frau Professor Lepsius erscheint mit
iliren beiden Töchtern Sabine und Monica, die in dieser Ausstellung
aber nicht einzuschätzen sind. Sehr gut sind Blumen und ein
Porträt von Marina v. Achenbach und ebenso die Porträts von Ilse
Josky. Ein Enkel des Erfinders der Telegraphie, der zugleich
Maler war, Morse-Rummel, hat in seinen guten Bildern große,
klare Farbflächen. Manfred Hirzel, Hans Kraus und Iise Weissmann
sind noch zu erwähnen. Von Margot Einsteins Kleinplastiken sind
die Puppen die besten.

In den Verkaufsräumen der Staatlichen Porzellan-
M a n u f a k t u r Berlin am Leipziger Platz sind gegenwärtig drei
große Prunkvasen aufgestellt, die aus der Berliner Sammlung Heyne

FRITZSCHE

CUINA

Kerarniken / Porzellane / Teppiche
Kleinkunst etc.

BERLIN W 8, WILHELMSTRASSE 49
TELEFON: ZENTRUM 1189

Die Neue Hamburger Zeitung schreibt; „Der Kunst-
wanderer“ hat sich zur führenden Sammler-
zeitschrift geinacht . . .

auf einige Wochen zur Verfügung gestellt sind. Das Modell der
75 om hohen Vasen schuf der Bildhauer und Vorsteher dcr Plasti-
schen Abteilung an der Berliner Manufaktur Carl Friedrich Riese.
Die Körper haben einen tiefblaiuen sogenannten Lapiislazuli-Grund
und sind ringsherum bemalt mit einer Berliner und zwei Potsdamer
Ansicliten nach Originalen von Johann Heinrich Hintze, der ein
Schüler war von dem bekannten Maler bei der Berliner Manufaktur
Professor G. W. Völker. Die Vasen tragen die Besitzzeichen
„K. O. v. G.“ Sie sind aktenmäßig in der Bibliothek der Manu-
faktur nachgew'iesen als Geschenke von Friedrich Wilhelm III. von
Preußen an den König Otto vo,n Griechenland im Mai 1837 und be-
fanden sich bis jetzt ununterbrochen im Besitz des Wittelsbacher
I'iirstenhauses.

Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Berlin veranstaltet ferner
iu dein historischen Kabinett ihrer nach Entwürfen von Professor
Bruno Paul umgebauten Verkaufsräume am Leipziger Platz eine
Ausstellung von Tafelservicen. Die Porzellane stammen aus der
Zcit der Gründung der Manufaktur bis in die ersten Jahrzehnte des
19. Jahrhunderts und sind sämtlich Originale, die in den ehemaligen
preußischen Königsschlössern benutzt vvurden. Den eigenen Be-
sitz der Manufaktur an solchen Stücken in ihrer Sammlung ergän-
zen Leihgaben, die von den Direktiondn des Schloß-Museums und
des Museums iin Schlosse Monbijou zur Ausstellung hergegeben
worden sind.



Die Galerie J. C a s p e r hat die Sommerausstellung in den
soeben vergrößerten Räumen eröffnet, die erste deutsche Meister
in Gemälden und Graphik zeigt. In Vorbereitung für September;
erste Ausstellung von dem Dix-Schüler Erwin H e f t e r.

*

In der Galerie F I e c h t h e i m sind von den Museen folgende
Skulpturen erworben worden; Von Belling den Kopf in Messing die
Nationalgalerie, seinen Schmeling die Kunsthalle in Hamburg, von

GALERIE J. HERBRAND

GEMÄLDE ALTER MEISTER
P A R I S 31 Rue Le Peletier

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