Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben (17,1.1903-1904)

Und ich habe voll verlangen
Meinen heimlichen Gast emxfangen,

Bald war'n wir uns gut.

Lfaben gescherzt, geplaudert, — gebeichtet,
Wer mag wisfen, was?
lVLHrend sie selber, die böse Große,

Gar so plötzlich Seelenlose,

Mich schon lang vergaßl

Der Liebsten.

Meine Herzglocke hast du angeschlagenl
Hör', wie sie nun summt.

Müht sich, in Lust und Rlagen
Selber sich auszusagen;
war so lange verstummt.

Aomm herzu,

Schönste du,

Leg deine weißen Hände an,
preß dein seines Ghr daran,

^öre ihr zul
Gieb ihr die Ruh!

Die Leiche.

So jenseits der Alage,

So jenseits der Lust —
vom Menschenwesen
^at je sie gewußt?

Geheimnisvoll stille
In Stunden nur
lVandelt sich leise
Der Züge Sxur.

Und immer wieder
Lserzu wir geh'n,

Als müßt' in den Mienen
Das Schlußwort stehn,

Das über sich selber
Dies Leben sagt, —

Db's dankbar sich segnet,

Db's harmvoll klagt.

Doch jenseits der Rlage
Und jenseits vom Glück,

All unsre Gedanken
Ließ weit sie zurück.

Lin Traum.

Gelbe Breiten weiter weizenfelder,

Die auf schmalem j)sade ich durchschreite.

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2. Märzheft