Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstwart und Kulturwart — 26,3.1913

DOI Heft:
Heft 17 (1. Juniheft 1913)
DOI Artikel:
Unsre Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14286#0442
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
andere Benutzung als nur die vorgeschriebene erlaubt. Der Satz ist
so eingerichtet, „daß die innerhalb der Prinro-- wie der Sekondopartie
vorkomrnenden Spannungen die Oktave nicht überschreiten, so daß jede
dieser beiden Partien auch mit einer Hand spielbar wurde. Damit
ist erreicht, daß die einzelnen Nummern von denselben Noten auch drei-
händig, und schließlich selbständig zweihändig abgespielt werden können."
Wir drucken eine solche Darstellung eines Bachschen Werkes ab nicht nur
um musikpädagogische Kreise nachdrücklich auf sie aufmerksam zu machen,
sondern besonders auch für unsre vierhändig spielenden, Hausmusik trei-
benden Leser. Die sorgfältige Arbeit dieser Ausgabe macht sie zum
Studium gewisser Werke, vor denen der Laie heute unwillkürlich etwas
scheut, besonders geeignet; kleine Anweisungen in beigegebenen Lexten
geben noch besondre Hilfe (hierin könnte übrigens ruhig noch mehr ge-
schehen, vom Aufbau der Fuge und damit zusammenhängenden Fach-
ausdrücken könnte mindestens „generaliter" gesprochen sein).

Zur Wiedergabe haben wir die großartige F-Moll-Fuge ausgewählt,
eine der schwierigsten der „Auslese", die aber natürlich in dieser
Form geübte Kräfte nicht übersteigt. Die beigegebenen Lexte, deren
Verfasser Prof. W. Weber ist, enthalten über das Werk folgendes: „In
diesem sehr ernsten Lonstück nehmen als in einer Doppelfuge zwei einander
charakteristisch überaus gegensätzlich gegenübertretende Lhemen an der
Arbeit teil. Manche nehmen sogar noch ein drittes Lhema an, doch ge-
nügt für das allgemeinere Verständnis die Annahme des Falles der
Doppelfuge. Der vierte Lhemaeinsatz (L. (3 Sopran) ist unregelmäßiger-
weise anstatt eines „Gefährten" wieder wie der dritte ein „Führer". Da-
mit steht in Zusammenhang, daß die Modulation in der Lntwicklung des
Ganzen so schwer von der Haupttonart wegkommt, was übrigens bei dem
großen Amfang des Lonstücks weiters ohne Belang ist. In L. U f. und
53 f. erscheint das zweite Lhema nur rhythmisch und zwar im ersteren
Fall in zwei Stimmen verteilt. Der Vortrag des Stückes kann nicht
ernst und gewichtig genug sein. Namentlich werde den anlaufenden
Sechzehnteln des zweiten Lhemas mit seinem natürlichen Lre^eenäo Auf-
merksamkeit gewidmet."

Herausgeber: vr. b. o. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Nllmann, vr. Wilhelm Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Naumburg in Saaleck bei Kösen
in Lhüringen — In Ssterreich-Nngarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich:
vr. Richard Batka in Wien X!II/6 — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen»
namens an die »Kunstwart-Leitung" in Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach
vorheriger Vereinbarung, widrigenfalls keinerlei Verantwortung übernommen werden
kann — Derlag von Georg D. W. Lallwey — Druck von Kastner L Lallwey, kgl. Hofbuchdruckerei
in München — Geschäftsstelle für Berlin: Georg Siemens, s?, Kurfürstenstraße 8 — Ge-
schäftsstelle für Ssterreich-Ungarn: Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, Seilergaffe q

576 Kunstwart XXVI, (7
 
Annotationen