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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 3.1913-1914

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Jessen, Jarno: Raffael Schuster-Woldan
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https://doi.org/10.11588/diglit.22030#0011
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RAFFAEL SCHUSTER-WOLD AN

MAEDCHEN MIT ROSENHUT RAFFAEL SCHUSTER-WOLDAN

Woldan zählt zu den Malern, die von jeher
ein „hier steh' ich, ich kann nicht anders"
zu bekennen scheinen. Ihn hat die große
Schönheitssehnsucht beseelt, seit er den Pinsel
aufnahm. Trotz des Achselzuckens der Natura-
listen hat er auch edle Menschengebilde unter
den Modellen gefunden, trotz der Verachtung
der Pleinairisten hat er den Wohllaut zusammen-
gestimmter Lokaltöne, das ruhevolle Colorit

gepflegt. Die Form ist ihm immer wesentlich
gewesen, aber er hat auch für den Inhalt eine
anspruchsvolle Auswahl als Pflichtgebot em-
pfunden. Eine Aristokratie des Geschmacks
ist sein Wahrzeichen, und das begrenzt seinen
Anhängerkreis stark in einem ausgesprochen
demokratisch gesinnten Kunstzeitalter. Ein
schablonenmäßiges Epigonentum hätte ihn jedoch
niemals, selbst bei aller Andersgeartetheit der

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