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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0179
Die allgemeine Studentenschaft.
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ihn auf, denn die Alemannia sollte keine Waffenverbindung, sondern
eine Gesellschaft ehrenhaster Burschen und die Aufnahme nur an
diese Bedingung, die er erfüllte, geknüpft sein. Hatten wir uns doch
genügend überzeugt, daß Mensnrfertigkeit und Ehrenhaftigkeit ver-
schiedene Dinge sind.
Kaum hatte sich die Alemannia gebildet, so folgte das Korps
der Psälzer, eine starke und durch gefährliche Schlüger ausgezeichnete
Verbindnng, unserem Beispiel. Sie traten mit Ausnahme von zwei
oder drei aus dem 8. 0. und stellten sich als Reformverbindung mit uns
in die Reihen der Opposition. Wir traten in Unterhandlung mit ihnen,
den Rupertern und Walhallesen wegen Organisation einer „allgemeinen
Studentenschaft", die, wie der Name anzeigt, auf der Grundlage des
allgemeinen Stimmrechts eingerichtet werden sollte. Um unsern Grund-
sätzen nicht zn widersprechen, luden wir auch die Korps schriftlich ein,
an unseren Beratungen durch Abgeordnete teil zn nehmen, obwohl
wir voraussähen, daß sie darauf nicht eingehen würden; sie sahen ja
in dem 8. 0. die einzig berechtigte, die Stndentenschaft vertretende
Behörde.
Merkwürdigerweise führte unsere Ausforderung an die Wal-
hallesen, mit nns zu Beratungen zusammenzntreten, zu einer Spaltung
dieser Gesellschaft. Die Mehrheit witterte überklug hinter unserem
Vorgehen eine Falle des 8. 0. und lehnte sie anfangs ab. Sie fürch-
teten, wir wollten die Opposition durch List in das Lager der Korps
überführen. Es kam zu heftigen Erörterungen, die Minderheit sagte
sich von der Walhalla los und trat als Albingia mit uns in
sreundschaftliche Verbindung. Darunter befanden sich mehrere nach-
malige Professoren der Rechtswissenschaft, Karl Esmarch, Marqnardsen,
Stintzing, Aegidi, der berliner Statistiker Meizen, der hamburger
Bürgermeister Versmann u. a. — Mit Aegidi, Marquardsen, Stintzing
schloß ich Freundschaft, die beiden letzten wnrden meine Kollegen in
Erlangen. — Erst später ließen die andern Walhallesen ihr Miß-
trauen fahren.
Wir waren nunmehr fünf Resormverbindnngen, die Alemannia,
Palatia, Albingia, Ruperta und Walhalla, und zählten mehr als
doppelt so viele Mitglieder, wie die Korps. Um ihnen sofort zu
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ihn auf, denn die Alemannia sollte keine Waffenverbindung, sondern
eine Gesellschaft ehrenhaster Burschen und die Aufnahme nur an
diese Bedingung, die er erfüllte, geknüpft sein. Hatten wir uns doch
genügend überzeugt, daß Mensnrfertigkeit und Ehrenhaftigkeit ver-
schiedene Dinge sind.
Kaum hatte sich die Alemannia gebildet, so folgte das Korps
der Psälzer, eine starke und durch gefährliche Schlüger ausgezeichnete
Verbindnng, unserem Beispiel. Sie traten mit Ausnahme von zwei
oder drei aus dem 8. 0. und stellten sich als Reformverbindung mit uns
in die Reihen der Opposition. Wir traten in Unterhandlung mit ihnen,
den Rupertern und Walhallesen wegen Organisation einer „allgemeinen
Studentenschaft", die, wie der Name anzeigt, auf der Grundlage des
allgemeinen Stimmrechts eingerichtet werden sollte. Um unsern Grund-
sätzen nicht zn widersprechen, luden wir auch die Korps schriftlich ein,
an unseren Beratungen durch Abgeordnete teil zn nehmen, obwohl
wir voraussähen, daß sie darauf nicht eingehen würden; sie sahen ja
in dem 8. 0. die einzig berechtigte, die Stndentenschaft vertretende
Behörde.
Merkwürdigerweise führte unsere Ausforderung an die Wal-
hallesen, mit nns zu Beratungen zusammenzntreten, zu einer Spaltung
dieser Gesellschaft. Die Mehrheit witterte überklug hinter unserem
Vorgehen eine Falle des 8. 0. und lehnte sie anfangs ab. Sie fürch-
teten, wir wollten die Opposition durch List in das Lager der Korps
überführen. Es kam zu heftigen Erörterungen, die Minderheit sagte
sich von der Walhalla los und trat als Albingia mit uns in
sreundschaftliche Verbindung. Darunter befanden sich mehrere nach-
malige Professoren der Rechtswissenschaft, Karl Esmarch, Marqnardsen,
Stintzing, Aegidi, der berliner Statistiker Meizen, der hamburger
Bürgermeister Versmann u. a. — Mit Aegidi, Marquardsen, Stintzing
schloß ich Freundschaft, die beiden letzten wnrden meine Kollegen in
Erlangen. — Erst später ließen die andern Walhallesen ihr Miß-
trauen fahren.
Wir waren nunmehr fünf Resormverbindnngen, die Alemannia,
Palatia, Albingia, Ruperta und Walhalla, und zählten mehr als
doppelt so viele Mitglieder, wie die Korps. Um ihnen sofort zu