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https://doi.org/10.11588/diglit.8804#0191
Etwas anderes
Auf einem freien Platz ist eine sehr er-
regte Diskussion.
Von weitem sieht man nur geschwungene
Schirme und iocmbc.
Natürlich handelt cs sich um politische
Auseinandersetzungen.
Ein hakenkreuzbewaffneter Lcrr hält
einen Mann an seinem obersten Mantel-
knopf fest und schreit ihn an:
„Was, Sie haben gesagt, daß Sie die
völkische Bewegung nicht billigen?"
Der andere reißt sich los:
„Wie komme denn ich dazu, natürlich
billige ich sie. Ich sagte nur, ich wisse
nicht, was sie bedeutet!"
Etwas glltes aus Kalau
„Laben Sie gehört, der Syloestcrtag ist
auf den 26. April verlegt worden!"
„Wieso?"
„Nun, — Iarrcsende!"
Die Trompete
Von Sans Larbeck
Der deutschen Offiziere Landesverband
hat derWitwe desTrompeters vonVionville
eine Geburtstagsgabe von zwanzig Mark
gesandt —
das ist, beim Zeus, kein Pappenstiel!
Es handelt sich um das Trompetenrohr,
das schon der Dichter Ferdinand Freiligrath
in einem Neiterlied voll grimmigem Lumor
besungen und verherrlicht hat.
Es steht in meinem Innern dies Kriegsgerät
wie ein Mahnmal und ewiges Symbol.
Es entquillt dem Metall ein Stoßgebet,
das klingt so schaurig und klingt so hohl.
Ein Lallen ist cs und geht durch Lerz
und Beiir
wieder Lärm der männerwürgenden Schlacht,
und die Toten liegen in stummen Neihn,
und der Wahnsinn bleckt die Zähne und lacht.
Man schenk der Witwe lumpige zwanzig
Mark
und rüstet eifrig zu neuem Mord;
denn der Geist der Vergeltung macht
einig und stark
und ist des Kriegers Peil und Lort.
Man mißversteht den Trompetenton,
der ein Schrei und eine Anklage ist,
und schart sich um den verwaisten Kaiserthron
als gottverlassener Militarist!
I m Ausland
Ein Deutscher sitzt irgendwo im Ausland
in einer Kneipe und kommt bald mit den
andern Gästen in ein Gespräch.
Bald sind sie bei der Politik angelangt
und die Fremden fragen ihn allerlei, so
auch, welcher politischen Richtung Strese-
mann angchöre.
„Das kann ich leider nicht genau sagen,
die letzten Zeitungen, die ich bekam, sind
von vorgestern."
Der zweite Wahlgairg
„And wenn wir geschlagen werden?" — „Dann machen wir's genau wie beim ersten Gang, lieber Sancho, und verkünden
der Welt, daß der Sieg auf unserer Seite war!"
187
Auf einem freien Platz ist eine sehr er-
regte Diskussion.
Von weitem sieht man nur geschwungene
Schirme und iocmbc.
Natürlich handelt cs sich um politische
Auseinandersetzungen.
Ein hakenkreuzbewaffneter Lcrr hält
einen Mann an seinem obersten Mantel-
knopf fest und schreit ihn an:
„Was, Sie haben gesagt, daß Sie die
völkische Bewegung nicht billigen?"
Der andere reißt sich los:
„Wie komme denn ich dazu, natürlich
billige ich sie. Ich sagte nur, ich wisse
nicht, was sie bedeutet!"
Etwas glltes aus Kalau
„Laben Sie gehört, der Syloestcrtag ist
auf den 26. April verlegt worden!"
„Wieso?"
„Nun, — Iarrcsende!"
Die Trompete
Von Sans Larbeck
Der deutschen Offiziere Landesverband
hat derWitwe desTrompeters vonVionville
eine Geburtstagsgabe von zwanzig Mark
gesandt —
das ist, beim Zeus, kein Pappenstiel!
Es handelt sich um das Trompetenrohr,
das schon der Dichter Ferdinand Freiligrath
in einem Neiterlied voll grimmigem Lumor
besungen und verherrlicht hat.
Es steht in meinem Innern dies Kriegsgerät
wie ein Mahnmal und ewiges Symbol.
Es entquillt dem Metall ein Stoßgebet,
das klingt so schaurig und klingt so hohl.
Ein Lallen ist cs und geht durch Lerz
und Beiir
wieder Lärm der männerwürgenden Schlacht,
und die Toten liegen in stummen Neihn,
und der Wahnsinn bleckt die Zähne und lacht.
Man schenk der Witwe lumpige zwanzig
Mark
und rüstet eifrig zu neuem Mord;
denn der Geist der Vergeltung macht
einig und stark
und ist des Kriegers Peil und Lort.
Man mißversteht den Trompetenton,
der ein Schrei und eine Anklage ist,
und schart sich um den verwaisten Kaiserthron
als gottverlassener Militarist!
I m Ausland
Ein Deutscher sitzt irgendwo im Ausland
in einer Kneipe und kommt bald mit den
andern Gästen in ein Gespräch.
Bald sind sie bei der Politik angelangt
und die Fremden fragen ihn allerlei, so
auch, welcher politischen Richtung Strese-
mann angchöre.
„Das kann ich leider nicht genau sagen,
die letzten Zeitungen, die ich bekam, sind
von vorgestern."
Der zweite Wahlgairg
„And wenn wir geschlagen werden?" — „Dann machen wir's genau wie beim ersten Gang, lieber Sancho, und verkünden
der Welt, daß der Sieg auf unserer Seite war!"
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