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Zu dieser Abfindung

Im Verlaufe «der großen Zeit war ich als schwerverwundeter
Kriegsgefangener nach der Schweiz ausgelauscht. Und da be-
suchten uns denn sukzessive irgendwelche nachgeborenen Sproß,
linge aus fast sämtlichen zwoundzwanzig deutschen Fürsten-
Häusern. Auch das Königsgeschlecht ider Wettiner marschierte
auf: Prinz Johann Georg von Sachsen störte uns eines Tages
in unserer beschaulichen Ruhe.

Paradsaufstellung am Quai von Rorscha. Offiziere in
Linie zu einem Glied, die Mannschaften dahinter in Linie zu
zwei Gliedern.

Seine Königliche Hoheit sind stark übernächtigt und stellen
nur allerhöchst dürftig beim Abschreiten der Front die stereotypen
Fragen. So entspinnt sich denn dieses neckische Zwiegespräch:

Ein Offizier: „Leutnant der Reserve 3t. vom In-
fanterie-Regiment Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162."

Seine Königliche Hohei 1 (sehr heiser): „Wo sinn
Se denn gefang genommn worn?"

DerLeutnant: „Ich war 1914 beruflich in Amerika
und kam bei der Überfahrt in englische Gefangenschaft, König-
liche Hoheit."

S. K. H.: „Und wo warn Se sonst an der Front?"

Der Leutnant: „Da ich vorher in Gefangenschaft ge-
riet, konnte ich leider keinen Frontdienst tun. Königliche
Hoheit."

S. K. H.: „Und wo ham Se sich das Eiserne Kreuz ver-
dient?"

Der Leutnant: „Da ich nicht bis nach Deutschland ge-
langte, konnte ich miridas Eiserne Kreuz leider nicht verdienen,
Königliche Hoheit."

S. K. H. (im Weiterschreiten): „Das Hamm Se aber brav
gemacht!"

Bei den Mannschaften ging's rascher: Der Prinz spazierte
die Front entlang, und der Adjutant gab jedem zum ewigen
Angedenken einen entsetzlichen Rauchkolben Stinkadoruö und
eine Postkarte mit idem Bilde der sächsischen Majestät. Rorschach
war nun der letzte Besuchsort, und so waren die Karten mit
dem Konterfei Friedrich Augusts ausgegangen. Der dem Prin-
zen attachierte schweizerische Offizier wußte Rat: Beim Besuch
des französischen Marschalls Pau bei den ausgetauschten Sol-
daten der Alliierten in der Weftschweiz war er gleichfalls Reise-
marschall gewesen, und so hatte er noch Postkarten mit
Poincare, König Albert, Papa Ioffre und anderen „Feind-
bund"-Größen drauf. Was sollte also weiter los sein? Man
verteilte diese Postkarten unter den deutschen Kriegern. Und
als man den Prinzen auf den Ubelstand aufmerksam machte,
meinte er leutselig:

„Mei Bruder iS nich so eidel! De Hauptsache iS, daß jeder
Gerl en Vildche kricht!"

Und verließ uns zur selbigen Stunde.

So wurden wir von Johann Georg „abgefunden". Wollen
wir ihn und seinesgleichen nicht ebenso abfinden?"

ID. Red.: Die Formel .Wahre Geschichte- ist abgebraucht. Kein Mensch glaubt sie
mehr. Doch selbst auf die Gefahr bin, keinen Glauben zu finden, erklären wir, daß diese
Szene sich in buchstäblicher Wirklichkeit zugetragen hat.)


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