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https://doi.org/10.11588/diglit.8805#0159
Zeichnung von Fritz Gerstung
Die Spelunke
„Wat Volksentscheid — laß mich mit dem Quatsch in Vuhe! (Eigentum muß sind! Wenn der
Staat det kriegt, wo willst'n da inbrechen?"
Feuerwerkskörper
Berlin:
Zwei donnernde Schläge ertönen.
Die Straße ist wie gefegt.
Dort aus dem Laden ein Stöhnen,
Die Menge drängt sich erregt.
Wem taten sie etwas zuleide?
Welch blühendes Leben erlosch?
Man raubte nur Gold und Geschmeide!
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
London:
Im Cecil-Hotel dampft das Esten,
Sir Baldwin erhebt sich vom Sitz.
Er redet von Irlands Interessen . . .
Da zuckt durch die Halle ein Blitz!
Hell flammten zwei Servietten,
Worauf er die Phrasen nicht drosch.
Er mußte die Tischtücher retten.
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
Genf:
Sie saßen im Völkerbundssaale.
Ein jeder nach Kräften bemüht!
Bis unmittelbar vor dem Finale
die kleine „Brasil" hell erglüht.
Da waren die Pläne zerronnen
für Präsidenten und „Boche".
Da kreisten die Räder und Sonnen.
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
Wie wichtig, sprach beim Verschwinden ist nur das Pulver-Erfinden,
ein jeder Besucher verdutzt, auch, daß man es richtig benutzt! Schnog.
Hugenberg’sehe Ostereier
Nun ist sie da, die Osterzeit
mit ihrem Eiersegen,
wo in des Osterhasen Kleid
auch wir mal Eier legen.
Symbolisch kneift man den Popo
und tut als ob und mimt dann so,
als suche man da irgendwo,
worauf man überrascht tut, stockt,
die Kinder ruft und laut frohlockt:
„Herbei —/
Ei gucke d a —/
Ich dacht’ mir’s ja!
Da liegt doch was!
Da liegt im Gras
ein Ei!“
Da hoppelt’s auch im Hasentrab
durch Hugenbergs Organe.
Der legt da dito Eier ab,
Geistliche und profane.
Er drückt, daß sich die Type biegt,
bis die Gehirnerweichung siegt
und schwarzweißrot sein Ei da „lügt“!
Doch leider, leider ist es — faul
und gleicht dem Ei vom Droschkengaul:
Ai waih!
Ei gucke d a —///
Wir ahnten’s ja!
Es riecht fatal
wie nach Kanal
Sein Ei —! Josef Mai ia Frank.
159
Die Spelunke
„Wat Volksentscheid — laß mich mit dem Quatsch in Vuhe! (Eigentum muß sind! Wenn der
Staat det kriegt, wo willst'n da inbrechen?"
Feuerwerkskörper
Berlin:
Zwei donnernde Schläge ertönen.
Die Straße ist wie gefegt.
Dort aus dem Laden ein Stöhnen,
Die Menge drängt sich erregt.
Wem taten sie etwas zuleide?
Welch blühendes Leben erlosch?
Man raubte nur Gold und Geschmeide!
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
London:
Im Cecil-Hotel dampft das Esten,
Sir Baldwin erhebt sich vom Sitz.
Er redet von Irlands Interessen . . .
Da zuckt durch die Halle ein Blitz!
Hell flammten zwei Servietten,
Worauf er die Phrasen nicht drosch.
Er mußte die Tischtücher retten.
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
Genf:
Sie saßen im Völkerbundssaale.
Ein jeder nach Kräften bemüht!
Bis unmittelbar vor dem Finale
die kleine „Brasil" hell erglüht.
Da waren die Pläne zerronnen
für Präsidenten und „Boche".
Da kreisten die Räder und Sonnen.
(Und harmlos qualmte ein „Frosch".)
Wie wichtig, sprach beim Verschwinden ist nur das Pulver-Erfinden,
ein jeder Besucher verdutzt, auch, daß man es richtig benutzt! Schnog.
Hugenberg’sehe Ostereier
Nun ist sie da, die Osterzeit
mit ihrem Eiersegen,
wo in des Osterhasen Kleid
auch wir mal Eier legen.
Symbolisch kneift man den Popo
und tut als ob und mimt dann so,
als suche man da irgendwo,
worauf man überrascht tut, stockt,
die Kinder ruft und laut frohlockt:
„Herbei —/
Ei gucke d a —/
Ich dacht’ mir’s ja!
Da liegt doch was!
Da liegt im Gras
ein Ei!“
Da hoppelt’s auch im Hasentrab
durch Hugenbergs Organe.
Der legt da dito Eier ab,
Geistliche und profane.
Er drückt, daß sich die Type biegt,
bis die Gehirnerweichung siegt
und schwarzweißrot sein Ei da „lügt“!
Doch leider, leider ist es — faul
und gleicht dem Ei vom Droschkengaul:
Ai waih!
Ei gucke d a —///
Wir ahnten’s ja!
Es riecht fatal
wie nach Kanal
Sein Ei —! Josef Mai ia Frank.
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