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Hem Se’t all heurt!

Hem Se’t all heurt?

Vun Stintfang heft’s vor Freiden schot’n!
Korl Petersen, de Demokrot
un Borgermeister vun uns' Stadt,
hott hüt keen Red vun Stopel loten:
Vun Stintfang heft’s vor Freiden schoten!
Hem Se’t all heurt?

Ein deutscher Mann

Zwo Dinge habe ich, dir mein armes Her; erheitern: einen Radioapparat,
mit dem ich halb Europa höre, - und einen Bürokollegen, der auf das
allerftrammste national ist. Eines Abends sitzt er bei mir und wir hören
allerlei gute Musik. Tja, das gefällt ihm wohl. So geraten wir in eine
herrliche Geigenmusik, die immer schöner wird und immer reiner und feier-
licher ansteigt. Das ist Beethoven.

„Wo kommt das her?" fragt er ehrfürchtig. - „Das kommt aus Prag",
sage ich. - „Wae, aus der Tschechei?" - Er reißt den Kopfhörer ab, daß
fast die Ohren mitgehen. - „Ich danke schön", sagt er giftig. „Von den

vcrfl.Tschechen, von dieser slowakischen Dreckbande will ich lieber nichts

hören. Und es ist gemein, daß ausgerechnet diese Wanzenbrüder uns unseren
Beethoven stehlen." - Usw. - Immerhin einigen wir uns noch für dieses
Mal. Aber nur deutsche Stationen gefälligst!! Also gut! Hamburg,
Münster — Frankfurt nicht, das ist eine Iudenstadt, — und dann . . und

dann kommt uns aus Leipzig etwas sehr Schönes in die Röhre geflötet.
Siehe, das gefällt ihm!

„Woll'n mal warten auf den Ansager", sagt er. „Ich möchte doch gerne

Landsberg a.W.

Es scheint,

Als hätt’ er dunkel
Doch was gemeint:
Ein Schwäre
Am Militäre?

Ein Furunkel?

Eine Warze?

Eine Schwarze . . .
Pst! M. v. L.

Hemm’ Se’t all heurt?

Ut Moskau givvt dat keen Moneten.

Kuddl Koppen is ut sin Partei rutkommen,
de K.P.D. hett Vernunft annomen.

Op’n Dom verkeupt s’ jümmer Jungstrumpeten:
Schickt Moskau jem nich mehr Moneten.
Hemm Se’t all heurt?

Franz ut Barmback.

wissen, was das war." - Und der Ansager sagt an:
„Achtung! Hier Leipzig und Dresden. Wir hörten
soeben einen „Slawischen Tanz" von Dvorak . . ."

Seitdem haßt dieser Mensch das Radio. Es ist
eine jüdisch-sozialistische Erfindung zur Zerstörung des
Nationalgefühls.

Ei. wer kommt denn da?

Da sitzt sie ja

Auf der Armensünderdanke.

Ader, die hat's nie gegeben,

Kein Gedanke!

Zwölf Verbrechen gegen das Leben!
Hier ein Mord,
und auch dort

Wurde einer massakriert . . .

Sagt mir nur, wie das passiert.
Immerfort,

Wenn man gar nicht existiert!
Wie ein Löwenbändiger
Fuchtelt, droht,

Futerrot,

Reiohswehrsachverständiger:
„Nischt war!“

Obzwar . . .

Völkisch-Diplomatisches

Die jüdische Grundtendenz der Briand-Stresemann-
schen Politik wird allen Weisen von Zion unwiderleglich
dadurch bewiesen, daß der Eintritt Deutschlands in den
Völkerbund (als auserwähltes Volk) just am jüdischen
NeujahrStag, die Besprechung von Thoiry (lies Thora!)
ausgerechnet am jüdischen Versöhnungslag erfolgte«

„Der Mund ist zum Zeigen da . . . '

Zeichnung von

A Ion Floralh

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