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Bereinigt Me Kunst!

zeichnet funktionierte das System,
also ganz, ganz ausgezeichnet!
Bis eines Tages OberregierungS-
rat Piefecke in die Kommissions-
sitzung trat: Eh - ich glau-
be, wir müssen doch einige
- eh — neue Gesichts-
punkte aufnehmen. Da
haben sich fo'n paar
— eh — Literaten da-
runter beschwert,
daß die ganzen
Mikosch-Witze
frei passieren
könnten."

*

Nummer den amtlichen Stellen
eine Anzahl Entwürfe für die
dringend notwendige Versitt-
lichung der klassischen Malerei.

DaS Schmutzbild wird umgemalt und erhält den Titel: „Der 3. Dezember 1926".
(Die deutsche Freude aus Anlaß der Annahme der Ler Külz).

Külz

platz von fern schon angerochen:

Dieser Mann ist engelrein.

Dafür kommt er auch aus Sachsen,

Wo in Städten mittelgroß
Keusche Feigenblätter wachsen
Jedem Untertan im Schoß!

Schon als Zittaus Bürgermeister
Schuf er Kanalisation.

Die Kloake deutscher Geister
Bauen darf er jetzt zum Lohn.

Sind der Poesie Fäkalien
In das Abzugsrohr versenkt,

Wird aus Kiilz’schen Chemikalien
Ein Ersatztrunk eingeschenkt.

Erst zwar von der Prüfungsstelle
Wird er sorglich abgeschmeckt,

Und das etwa Sexuelle
Wird vom Zensor abgeleckt.

Aber dann darfst d u ihn nippen!

Und mit diesem Trank im Bauch
Spürst du — unterhalb der Rippen —

Etwas wie der Freiheit Hauch! Das Bild ist jedoch durch einige kleine Änderungen für den

Mich, von Lindenhecken. FllNduS sittlicher ^UNst jU retten.

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