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Lauts, Jan; Carpaccio, Vittore [Ill.]
Carpaccio: Gemälde und Zeichnungen; Gesamtausgabe — Köln: Phaidon-Verl., 1962

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.75290#0055
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BIOGRAPHISCHES

Dokumente
Für den Wortlaut der Dokumente vgl. die mit folgenden Abkürzungen zitierten Werke:

Gaye, Carteggio: G. Gaye, Carteggio inedito d'Artisti,
Firenze 1840.
Lorenzi: G. Lorenzi, Documenti per servire alla Storia
del Palazzo Ducale di Venezia. Venezia 1868.
Ludwig, Jahrbuch: G. Ludwig, Archivalische Beiträge
zur Geschichte der venezianischen Malerei in
Jahrbuch d. Preußischen Kunstsammlungen XXVI
(1905), Beiheft.
Molmenti-Ludwig: P. Molmenti & the late G.

Ludwig, The Life and Works ofVittorio Carpaccio,
translated by Robert H. Hobart Cust. London 1907.
Paoletti: P. Paoletti, L'Architettura e la Scultura del
Rinascimento a Venezia. Venezia 1893.
Pignatti: T. Pignatti, Carpaccio, Milano, Mondadori
1954.
Stancovich: P. Stancovich, Biografia degli Uomini
distinti dell' Istria, II. Edizione, Capodistria 1888,
S. 416 ff.

Namen und Herkunft
Die Vorfahren Carpaccios, deren Herkunft aus Capodistria von der älteren Forschung (Stancovich)
und neuerdings auf Grund einer in ihrem dokumentarischen Wert kaum als ganz zuverlässig zu
betrachtenden Handschrift des 17. Jahrhunderts (Artikel ohne Verfassernamen im Corriere della Sera,
2. Juli 1929) wieder behauptet wurde, entstammen nach Molmenti-Ludwig (S. 232 f.) einer in
Mazzorbo bei Venedig alteingesessenen Familie; ein Zweig ist seit dem 13. Jahrhundert in der
Pfarrei S. Raffaele zu Venedig als ansässig erwähnt.
Der Familienname begegnet in den Dokumenten mit verschiedener Schreibweise: Scarpazza,
Scharpaza, Scarpazzo, Scarpatia, Scarpatio; in der einzigen bisher bekannten eigenhändigen
Unterschrift des Künstlers aus dem Jahre 1523 : Carpazio.
Der Vater des Malers, Pietro, betrieb in Venedig das Gewerbe eines Kürschners und hatte, zumindest
seit 1486, Laden und vielleicht auch Wohnung in den Prokuratien von San Marco.
Im Testament des Zuane Carpaccio (als Mönch Fra Ilario genannt) vom 21.9.1472 werden unter
den Erben Pietro Carpaccio, der Vater des Künstlers, und dessen Sohn Vittore genannt (Molmenti-
Ludwig, S. 235); auf das Jahr der Geburt Vittore Carpaccios läßt solche Erwähnung keine sicheren
Rückschlüsse zu (Pignatti, S. 176). Die aus stilkritischen Gründen als frühe Zeugnisse seines Schaffens
anzusehenden Werke des Künstlers, welche um 1480-1485 entstanden zu denken sind, legen es
jedoch nahe, das Geburtsjahr des Malers Vittore Carpaccio in die Zeit zwischen 1460 und 1465 zu
setzen.
 
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