Lustige Blätter: schönstes buntes Witzblatt Deutschlands (11.1896)

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>r. 41

ißeue Schüttelreime

Pott intern- JßErlifTpnrlirt Träberite ElEinpnEt.

^as ©litte int Stinten.
Bis einft freultb ßcin ihm geigt her Sidjel UTad?t,
So lange 3ed?t ber beutfd?e llTirfjel fadjt;
IDir haben 3war eine Zlebeit-Xegientng,
3nbeg jum (SIücF Feine Seben»27egierung.
Itte tes Weitere.
© weid? ein Ketj ftecEt in ben Ulogart-Sadjen!
Bei (Sott, Fein anbrer Fann fie fo 3art mad?en!
Iterftürjte Keile.
(Es war ber fed?jebnjäl;r’gen Kathi ID ahn,
(Einmal ju reifen b'.s 311m Datifan;
Dod? ba bie eitern am Befel?len waren,
So burfte Kathi nur bis ID el?leu fahren.
¥
(Ein tnilera&Ier Wagner-Sänger.
Stimmlos wollt’ (Einer mal ben Soge fingen,
(Er bad?te fid?, es wiirb’ and? fo gelingen;
Jld), wie er biefe Solle gräfjltd? hunste!
Das Farn bal?er, weil er fo b ä ß I i d? grünste.
Kitt’ brr WanterJ’rljaft.
(Ein Pulver, bas nie ben 3nfeFten gefällt,
t?att’ id? 311 meinen (Effeften gefeilt;
Dies pulver war mir im Bangen widjtig,
Denn nachher im IDirthshaus gab’s Wangen
ridjtig.
>ie printatenna.
(Z7ad? 5d?Iu§ ber ©per ,,Carmen".)
(Erft jet;t ift biefer (Farmen wohl,
3etjt enblid? Friegt fie warmen K01?I,
Den fonfumirt bet Silier fie
ZTebft einem (Bläsdjcn Silier y;
(Erft trinfen wirb fie, Fan en bann, —
Wenn fie cs nur verbauen Fann’

©efradifnngen int Srebate.
1. SgierTOett.
ITlan Fann fel?r gut bie Ilio men leiben,
Dod? wirb man gern bie Körnen ineiben;
(Ein (SliicF, bag wo bie Illöwen lang gießit,
Zlidjt mittenburd? bie Kämen mang 3iel?n,
Sonft Fönnt’ man nid?t am Straube leben,
Utan müßt’ 311m Binnenlanbe ftreben.
*
2. .Die Xälter-JftlU'e.
Uns locft nad? Sylt ber IUeer»2lFforb,
(Es ift febr viel Der Fehr am <Drt,
ZTur ärgert mid? in ID e ft erlaub
Die allbefannte Käfterwanb,
Die bort fid? mir entgegenftellt,
Dag es auf allen Stegen gellt.
¥
©er teße Sdittlbntr.
ITlan fragt, ob er berappen wolle;
(Er wies auf feine Wappenrolle
Unb fprad? als ftoßer DTepifaner:
„Sie finb ein wenig F’ecF, Sie iUahner!"
©er ©xtg nach, tent Weiten.
Sd?on lange reid?t Berliner Bau«Siid?t
Bad? IDeften l?in bis an bie Sau»8ud?t;
(Es wirb, mag anbres gud? ber Kefer wähnen
Berlin bereinft fid? an bie IDefer lehnen.
¥
Beritte liveier Srljatjgrä&er
(bie ifyren ^unb nidjt beflariren trollen.)
(Es planste (Solb in jener bohlen Kammer,
Die wir gefprengt mit unfrem Kohlenhammer
Dod? wenn wir weiter bies entwicfeln muffen,
Derfpredjt uns erft: laßt es nid?t IHiqneln
miffen!

JbljanfateTrlie SfErn&iltet.
Wenn Stubenten, um bie (Tonnen faufenb
Dann in ihre Betten taumelnb bummeln,
Sehen fie im Kaufd? ber Sonnen taufenb,
Die fid?, an ber lTiild?ftra§’ baumelnb, tummeln;
Sehn ben „Wibber" auf ber „Waage" liegen
Unb bie „Jungfrau" auf bes „Bären" Sdjenfel
Wie ber Sdjneiber auf bem Sd?eerenbänFel
Sid? in l?od?ft prefärer Sage wiegen.
Blafen fiitb es, bie im Eranfe lagen,
Die bann bas <Sel?irn fo lang getragen,
Bis fid? im llioment, im red?ten, 3eigen
Sold?e Biiber bem besed?ten Beigen.
¥
>£Uffdlt’retrmntge Hitetet
(Es haben bie Bebelnarren
Dor Ilugen ITebelbarren;
Die aber, bie um Kid?ter leben,
Die finb bie wahren Sidjter eben.
¥
©te triten ©rcnpülle.
(Es I?eifd?t ein Staat, ber ben Kicengen grollt,
Dag man viel (Selb an feinen (Srensen gollt;
Der Sd?aben lägt fid? nie cad?iren,
Der ba entfteljt burd? <£I?iFaniren!
Stnipltrirrnmus (nnjt ittte jefjt.
Sebte heut ber alte (Srtmmelshaufen,
31?n befiel’ ein wahres Ejimmelsgraufen,
Unb er würbe rufen: Deine Kiditung
niemals wirb fie förbern reine Didjtung!
¥
JTraitiüJtßte Kinn übten.
Die Dramen von ber Dumas-(Elique
£?at man in unferm Klima biefe,
Sold? Stücf seigt 3war eine füge ITtad?e,
3ft aber bod? eine miege Sad?e. m

beni
^agelnidje jungen «Lrigpi.
Sch ßleiche meinem Sßater, bem
ehemaligen Sftimfterpräfibertten, barin,
bafj man un§ ©eiben mieberholt
«Steine in benSBeg gelegt hat. fDleiit
©ater fiel barüher, — ich fiel ciudj
barüher her, um fie mir ansueignen.
*
mein ©ater SFunbe üou mcU
nem ©erbrechen erhielt, gab er mir
einen Olebolber, bamit id? mir eine
Äugel burd? ben Äopf fdjiegen fällte.
«Statt ber Äugel fd?og mir aber nur
ein ©ebanfe burd? ben Äopf, unb
jmar ein fel?r glüdlidjer: benn für
jenen ©ebolber beFam id? beim^änbler
breiftig ßire, bie id? gerabe nothtvenbig
brauchte.
*
SBie fdjön fagt ber beutfdje ©id?=
ter. „©erlen bebeuten ©h'cönen1'; fie
bebeuteten mirflid? ©htänen für bie
•reigenbe ©onteffa, ber id? bie ©erlen
entmenbet habe-
%
§ür einen Fühnen Qüngling bleibt
nad? jebem ©anbftreid? bie £>auptfad?e:
Raffung behalten! benn bie fyaffung
Fann man ja fpäter nod? 'mal eytra
berlaufen.
%
Seit sinei SRonaten reife id? in
©rafilien umher, einem ßanbe, tveld?eS

Dos Geschäft über alles.


©er ©ortier ©rinfOubcr hat feinen fjreunben ein ®eburt8tag3=
effen gegeben. Sllö fiel? bie Säfte berabfdjieben, ftellt er fid? an bie
©hür unb hält bie .fbaub auf.

bon meiner ^eimatl? fo entfernt liegt,
baf; ba8 einfadje StecE=©rief=©orto
50 Centimes beträgt, ^offentlicl? bin
id? ben ©ehörben meine® ©aterlanbe®
nicht fobiel tverth- Uebrigen® habe
id? auch hier fdjon eine reiche ©ante
Fennen gelernt, mit bereu ©iamanten
id? nädjften® ein ©erhältnig an
Fnüpfen Werbe.
Seftern habe id? meine Sünben
einem ©iener ber Äird?e gebeidjtet.
©er tvürbige ©rälat fudjte mid? gu
läutern, inbem er mir fagte, bafe ber
ßJlaube ©erge berfehe. ©a® erfdjeint
mir aber übertrieben, benn Wie füllte
bie® möglich fein, wo eS bod? fdjon
bisweilen fdjWterig genug ift, eingelne
Steine gu berfehen. m.

Warstenilrte Wirren.
©er alte ©iplomat gum
jungen (Safuö belli: SJtein Sol?n,
fudje ©ir ein anbere® fÄeid?, — ä)ta-
cebonien ift für ©id? gu Flein!
T>ie ncueftc «iSlauliengfrage.
(I7ad? ber ITIitttjeilung bes Prof ffor griffe bei
ber Derfammlung bes ®uftaD4lboIf=üereins.)
Sft Äönig $umbert ©roteftant?
Er felber fagt entfdjieben „©ein"!
©och ioeil er fräftig proteftirt,
Scheint er bod? ©roteftant gu fein.