Dae Httemeuefte!
J^t'g 3^pntt m:r& gcfdwicbcn:
^)iec iß her Teufet tos. — —'
.fünf turntet.* ftttb gebiiebeu.
Unb Kerfnu tß am Stoß.
Vtorbin: fprengt bic Ketten,
&as nmeßt er gat)3 famos. — —
Tin iUantt perftagt Duetten. — —
Unb Keefatt iß am 6tbß.
^ci 8imon ntaeftt ber Kuifer
ß5cfud), was fagt man bioßi--
6tabt{>agcn fprießt fieß Reifee-, — —
Unb Ket-fatt iß am Stoß.
Ter Ktbapo wirb Hiebe,
Tu iß bie ^freube groß.-
2i!iubcnbticß Hlerebe. — —
Unb Kcrfau iß ant Stoß.
So ßiegt bem 3citunggfd)rciber
Tas Vleu'ße in ben Seßooß;
Was Kcrfau aniangt, bicib' er
Ncd)t tan ge ttoeß am Stoß!
Hl.
Die „VeQcttc" Qcr yvdtc.
Gegen die göttliche Yvette werden von
einem prosaischen Verieger Schadenersatz-
ansprüche gesteht, weit sie ihren Roman
„La Vedette" nicht seihst geschrieben habe,
sondern von einem bezahiten individuum
Namens Byt habe schreiben iassen. Um zu
erfahren, was an der Sache wahr ist, begab
ich mich nach der Wohnung der unvergieich-
lichen Diseuse. Ich wurde sofort vorge-
iassen. Yvette hieit mir einen ihrer weit-
berühmten schwarzen Handschuhe zum Kusse
hin und iächette iiebenswürdig, ais ich ihr
den Grund meines Kommens nannte.
„Haben Sie nun den Roman seibst ge-
schrieben oder nicht?" forschte ich mit vor-
sichtiger Zuriickhaitung. Sie entgegnete
ganz ehriieh und offen: „Monsieur, darf ick
ihnen anbieten eine petit Gias Cognac?"
Da der Cognac von Hennessy war und
das Etikett fünf Sterne trug, sagte ich
nicht nein. Yvette goss mir eigenhand-
schuhig ein und nickte mir freundiieh zu,
ais ich die angenehme Fiüssigkeit durch
meinen Hais rinnen iiess. Dann aber kam
ich wieder auf den eigentiiehen Zweck
meines Besuches zurück. Vorsichtig die
Sonde ansetzend, fragte ich die bionde
Romanschriftsteiierin : „Hat Herr Byi wirk-
iich einen so grossen Antheii an ihrer Ar-
beit?" Mit anerkennenswerthem Freimuth
antwortete Sie: „Wissen Sie was, Mon-
sieur? Trinken Sie encore eine petit
Giast" Seibstverständiich woiite ich nicht
durch Unhöfiichkeit verstimmen, in dieser
Weise setzte sich unsere Unterhaitung
fort, und ais ich mich nach etwa
einer haiben Stunde erhob, hatte ich durch
mein geschicktes Fragen das erfreutiche
Resuitat erreicht, dass inderCognacfiasche
so gut wie nichts mehr drin war. ich dankte
immer im Fach.
junge? ^oofoge: ^efSabe, gmübtgee jfrüufetn, baß
Taufe ttbfuß ßnb!
verbindiiehst für die bereitwiliige Auskunft
und sagte, mich verabschiedend: „Na, und
ist nun der Roman von ihnen, meine Gnä-
dige, oder von Jemandem, den Sie
dafür bezahit haben?" „Monsieur", ent-
gegnete die Göttiiche, „wissen Sie, was für
eine Cognac Sie haben getrunken so-
eben?" -- „Gewiss", erwiderte ich prompt,
„Hennessy, — hat übrigens famos ge-
schmeckt."
„Sicher er ihnen würde haben nicht so
gut geschmeckt, wenn es wäre gewesen eine
unbekannte Marke."
„Wohi mögiieh . . ."
„Eh bien, Sie aiso sehen, wie es ist
wichtig, dass man macht bekannt seihen
Namen durch grosse Rekiame. Das machen
sehr viei aus."
„Gewiss", versetzte ich, schon auf der
Thürschweiie. „Aber möchten Sie mir nicht
sagen, ob der Roman . . ."
„Und meinen Sie", wurde ich unter-
brochen, „dass Monsieur Hennessy haben
seibst destiiiirt diesen Cognac? Non!
Sicher haben es gethan Jemand, den er
hat dafür bezahit. Deshaib aber ist es
doch Hennessy, nicht wahr? Sie sehen,
Monsieur, Hauptsache bieiben immer: Re-
kiame, Rekiame, rien que Rekiatne! Aiies
andere sein — tout egai!"
Und die Thür scidoss sich hinter mir.
a. H.
No. 7
LUSTIGE BLÄTTER.
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