so entzückt habe, daß der König Von Spanien sich verpflichtet fühlte,
sie ihm zum Geschenk zu machen. Ein gewisser Balthasar Gerbier, der
Maler Buckinghams, habe sie damals in Empfang genommen.
Peter Paul kopiert mit kaum glaublicher Geschwindigkeit. Doch
manchmal plagt ihn wieder die Gicht und oft fo sehr, daß er tage-
lang den Pinsel kaum halten kann. Sobald er aber genesen ist,
macht er sich mit doppeltem Eifer ans Werk.
Eine „Anbetung der Könige", die Rubens vor neunzehn Jahren
im Auftrag der Stadtverwaltung Antwerpens gemalt hat, besindet
sich im Schloß. Die Stadt Antwerpen hat das Werk 1612 dem da-
maligen spanischen außerordentlichen Gesandten in Brüssel, Don
Rodrigo Calderon, geschenkt, der es mit nach Madrid nahm. Nach
dem Sturz seines Protektors, des Herzogs von Lerma, ist Calderon
ins Gefängnis und das Gemälde in den Alcazar gekommen. Rubens
übermalt jetzt das Bild und fügt auf Wunsch des Königs an der
einen Seite ein bedeutendes Stück an.
Fünfmal hat Rubens König Philipp gemalt, er hat alle Werke
Tizians kopiert, deren er habhaft werden konnte, er hat verschiedene
Personen des Hofes gezeichnet, er hat Staatsmänner gemalt,
er hat das Porträt des Marguös de Leganes geschaffen und für
diesen eine „Empfängnis Mariä". Er hat das Leben am Hof, in den
Städten und auf dem Land kennengelernt, und er hat vor allem sein
politisches Ziel, die Aufnahme der Verhandlungen zwischen Spanien
und England, durchgesetzt.
Das Jahr geht zu Ende. Rubens denkt an die Heimfahrt. Er hat
die Absicht, die gleiche Route zu benutzen, die er als junger Mann
einschlagen mußte, um nach Mantua zurückzukehrsn. Er möchte
noch einmal nach Italien reisen, Mantua, Florenz und Rom
sehen, und er hofft, bis er schließlich wieder in Antwerpen ein-
trifft, werde der Frieden zwischen Spanien und England schon
ratifiziert sein.
Nur noch ein paar Tage will Peter Paul warten; bis dieser
160
sie ihm zum Geschenk zu machen. Ein gewisser Balthasar Gerbier, der
Maler Buckinghams, habe sie damals in Empfang genommen.
Peter Paul kopiert mit kaum glaublicher Geschwindigkeit. Doch
manchmal plagt ihn wieder die Gicht und oft fo sehr, daß er tage-
lang den Pinsel kaum halten kann. Sobald er aber genesen ist,
macht er sich mit doppeltem Eifer ans Werk.
Eine „Anbetung der Könige", die Rubens vor neunzehn Jahren
im Auftrag der Stadtverwaltung Antwerpens gemalt hat, besindet
sich im Schloß. Die Stadt Antwerpen hat das Werk 1612 dem da-
maligen spanischen außerordentlichen Gesandten in Brüssel, Don
Rodrigo Calderon, geschenkt, der es mit nach Madrid nahm. Nach
dem Sturz seines Protektors, des Herzogs von Lerma, ist Calderon
ins Gefängnis und das Gemälde in den Alcazar gekommen. Rubens
übermalt jetzt das Bild und fügt auf Wunsch des Königs an der
einen Seite ein bedeutendes Stück an.
Fünfmal hat Rubens König Philipp gemalt, er hat alle Werke
Tizians kopiert, deren er habhaft werden konnte, er hat verschiedene
Personen des Hofes gezeichnet, er hat Staatsmänner gemalt,
er hat das Porträt des Marguös de Leganes geschaffen und für
diesen eine „Empfängnis Mariä". Er hat das Leben am Hof, in den
Städten und auf dem Land kennengelernt, und er hat vor allem sein
politisches Ziel, die Aufnahme der Verhandlungen zwischen Spanien
und England, durchgesetzt.
Das Jahr geht zu Ende. Rubens denkt an die Heimfahrt. Er hat
die Absicht, die gleiche Route zu benutzen, die er als junger Mann
einschlagen mußte, um nach Mantua zurückzukehrsn. Er möchte
noch einmal nach Italien reisen, Mantua, Florenz und Rom
sehen, und er hofft, bis er schließlich wieder in Antwerpen ein-
trifft, werde der Frieden zwischen Spanien und England schon
ratifiziert sein.
Nur noch ein paar Tage will Peter Paul warten; bis dieser
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