3. Die existenzielle Nähe der Existenzialanalyse.
Wir haben uns bisher bemüht, besonders die Unter-
schiede im Philosophieren der beiden Philosophen herauszu-
stellen. Nun muß aber doch auch noch hingewiesen werden
auf das, worin beide verbunden sind.
Zunächst ist deutlich: Die Tatsache, daß sich ein Ver-
gleich der Heidegger sehen Analyse des Seins zum Tode mit
der Todesauffassung Jaspers1 durchführen ließ, weist schon
darauf hin, daß so etwas wie ein gemeinsamer Boden, oder
vielleicht richtiger, eine gemeinsame Frontstellung vorhan-
den sein muß. Schon die Tatsache, daß sich beide mit der
Frage des Todes explicite befassen — ein nicht übersehbares
Novum in der akademischen Fachphilosophie 137) — zwingt
uns dazu, die beiden Philosophen in gemeinsamer Front zu
sehen.
Man kann das Gemeinsame im Philosophieren der beiden
Philosophen herausstellen, durch den Korrelativbegriff des
Todes, das ,,Leben“. In der Tat sind beide Philosophen in
irgendeinem Sinne ,,Lebensphilosophen”, wenn auch beide
den Terminus „Leben“ wegen seiner Unbestimmtheit als
philosophischen Begriff ablehnen. Es geht ihnen auch nicht
um das „Leben“, das die Biologie sich zum Thema macht,
sondern wesentlich um das Leben des Menschen. Ob es nun
„Dasein“ ist oder „Existenz“, es geht doch irgendwie um
das Leben des Menschen. Es ist offenkundig, daß für eine
Philosophie, die sich in irgendeinem Sinne das Leben des
Zvlenschen zum Thema macht, auch der Tod zu einem aus-
gezeichneten Thema werden muß. Gerade in dem, was eine
solche Philosophie zur Frage des Todes zu sagen hat, wird
sich u. U. am deutlichsten die Auffassung von „Leben“
kund tun.
Damit ist aber diese Philosophie in die Nähe all der Be-
reiche gerückt, die ebenfalls auf irgendeine Weise Aussagen
1371 Abgesehen von G. Simmel.
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65
Wir haben uns bisher bemüht, besonders die Unter-
schiede im Philosophieren der beiden Philosophen herauszu-
stellen. Nun muß aber doch auch noch hingewiesen werden
auf das, worin beide verbunden sind.
Zunächst ist deutlich: Die Tatsache, daß sich ein Ver-
gleich der Heidegger sehen Analyse des Seins zum Tode mit
der Todesauffassung Jaspers1 durchführen ließ, weist schon
darauf hin, daß so etwas wie ein gemeinsamer Boden, oder
vielleicht richtiger, eine gemeinsame Frontstellung vorhan-
den sein muß. Schon die Tatsache, daß sich beide mit der
Frage des Todes explicite befassen — ein nicht übersehbares
Novum in der akademischen Fachphilosophie 137) — zwingt
uns dazu, die beiden Philosophen in gemeinsamer Front zu
sehen.
Man kann das Gemeinsame im Philosophieren der beiden
Philosophen herausstellen, durch den Korrelativbegriff des
Todes, das ,,Leben“. In der Tat sind beide Philosophen in
irgendeinem Sinne ,,Lebensphilosophen”, wenn auch beide
den Terminus „Leben“ wegen seiner Unbestimmtheit als
philosophischen Begriff ablehnen. Es geht ihnen auch nicht
um das „Leben“, das die Biologie sich zum Thema macht,
sondern wesentlich um das Leben des Menschen. Ob es nun
„Dasein“ ist oder „Existenz“, es geht doch irgendwie um
das Leben des Menschen. Es ist offenkundig, daß für eine
Philosophie, die sich in irgendeinem Sinne das Leben des
Zvlenschen zum Thema macht, auch der Tod zu einem aus-
gezeichneten Thema werden muß. Gerade in dem, was eine
solche Philosophie zur Frage des Todes zu sagen hat, wird
sich u. U. am deutlichsten die Auffassung von „Leben“
kund tun.
Damit ist aber diese Philosophie in die Nähe all der Be-
reiche gerückt, die ebenfalls auf irgendeine Weise Aussagen
1371 Abgesehen von G. Simmel.
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