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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0231
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DER MONOGRAMMIST b(X 8

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ein wenig die Gedrungenheit der etwas zu kurz geratenen Schildhalterfiguren beein-
flußt hat. Das kann aber auch Schuld des Kopisten b(X 8 sein. Es kann ferner auch
sein, daß der Hausbuch-Meister, wie er das bei L. 81, 82, 84 und 85 getan, nur eine
leere Wappenschablone geliefert habe, die der Monogrammist b(% 8 erwarb, um sie
als Vorlage zu benutzen, obwohl ich das für nicht sehr wahrscheinlich halte. Eine
Entlehnung von dem Neujahrswunsch von 1482, wie sie Flechsig annimmt, kann ich
keineswegs zugeben.i

ORNAMENTE
41 QUERFÜLLUNG MIT DEM HASEN UND DEM
FUCHS
Von der Mitte des unteren Randes steigt üppiges Blattwerk nach Taf. 223Nr.539
beiden Seiten empor und biegt sich dann nach unten. In der Mitte bleibt
ein leerer Raum frei, in dem ein nach links fliehender Hase von einem
Fuchs verfolgt und in den Rücken gebissen wird. Die Hinterfüße beider
Tiere verschwinden hinter dem Blattwerk, und vom Fuchs sieht man
wenig mehr als Kopf und Vorderläufe. Der Grund ist dunkel. Oben
außerhalb der Einf. in der Mitte das Monogramm b(X 8.
37:110 mm. Einf.
39:111 mm. PI.
Berliner, Vorlageblätter p. 9.
Lichtdruck bei Berliner, Vorlageblätter Taf. 14. Nr. 3. (London.)
LONDON (Schön, aber etwas ungleichmäßig. 1892 für 5 ^ von Murray erworben.)
Berliner setzt den Stich um 1500 an. Er scheint auch nach dem Hausbuch-Meister
kopiert zu sein, obwohl man keine Ornamentstiche von ihm kennt.
42 DISTELHOCHFÜLLUNG MIT EINEM WILDEN
MANN
Eine Distel wächst aus der rechten unteren Ecke nach links aufwärts
und treibt einen kleinen Zweig mit zwei Blüten nach links, während
^ Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, daß Naumann (Holzschnitte
p. 56 — 57) auch hier einen mir gänzlich unerßndlichen Zusammenhang des Stiches mit
den Spiegel-Holzschnitten Die Ölkrüge der Witwe und Der Sündenfall Nr. 170 und 5
sieht und damit beweisen will, daß das Rohrbach-Wappen nicht schon 1466, sondern
erst etwa 1479 bis 1480 gestochen sei.

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