HANS THOMA
geb. 1839 in Bernau (Baden), gest. 1925 in Karlsruhe
3 Ackerlandschaft mit Bauern und Kindern.
Ein Frühherbsttag unter wolkigem Himmel liegt über einer Hoch-
ebene, von der der Blick über den Silberstreifen eines Stromes hin-
weg auf ferne blaue Hintergrundberge schweift. Im Vordergrunde
breiten sich Acker und Wiese mit sporadisch stehenden schlanken
Birken, rechts begrenzt durch Gebüschmassen. Auf dem aufgewühl-
ten braunen Acker zieht hinten, sich scharf gegen den Horizont ab-
hebend, ein Paar schwerer Ochsen einen Pflug nach links, den ein
gebückt schreitender Bauer regiert. Hin Sämann streut rechts seine
Körner aus. Auf dem Wiesenstreifen ganz vorn lagern zwei in der
Farbe wunderbar schöne Kindergruppen, zwei Knaben stehen gesti-
kulierend links; in einiger Entfernung eine sich bückende Frau.
Vorn hart am Bildrande ein Brotkorb und Geschirr.
Der gebückt pflügende Bauer, das wuchtig ziehende Ochsengespann,
der bedächtig schreitende Sämann mit der großen Bewegung des
schwingenden Arms: Das alles ist eins geworden mit dem Acker-
boden, ist seine sichtbar gewordene Seele, während die in Gruppen
spielenden Kinder vorn der lichte Gegensatz der blumigen Wiese
zu dem schweren Ernst des Ackers sind: Die Wucht des Hintergrun-
des gemildert, ja ausgeglichen durch das gedämpft heitere Geschehen
vorn.
Das Bild ist ein Meisterwerk Thomas, „der wie ein Hüter alter deut-
scher Innerlichkeit und stiller Verträumtheit erscheint, die mit un-
vergänglicher Liebe an der Scholle hängt."
Monogrammiert rechts unten: H. Th. (in Ligatur) 76.
öl auf Leinwand, H. 50, B. 138. Goldrahmen. Abbildung Tafel 3.
Reproduziert im Thomawerk von Henry Thode (Klassiker der Kunst), Seite 90.
4
geb. 1839 in Bernau (Baden), gest. 1925 in Karlsruhe
3 Ackerlandschaft mit Bauern und Kindern.
Ein Frühherbsttag unter wolkigem Himmel liegt über einer Hoch-
ebene, von der der Blick über den Silberstreifen eines Stromes hin-
weg auf ferne blaue Hintergrundberge schweift. Im Vordergrunde
breiten sich Acker und Wiese mit sporadisch stehenden schlanken
Birken, rechts begrenzt durch Gebüschmassen. Auf dem aufgewühl-
ten braunen Acker zieht hinten, sich scharf gegen den Horizont ab-
hebend, ein Paar schwerer Ochsen einen Pflug nach links, den ein
gebückt schreitender Bauer regiert. Hin Sämann streut rechts seine
Körner aus. Auf dem Wiesenstreifen ganz vorn lagern zwei in der
Farbe wunderbar schöne Kindergruppen, zwei Knaben stehen gesti-
kulierend links; in einiger Entfernung eine sich bückende Frau.
Vorn hart am Bildrande ein Brotkorb und Geschirr.
Der gebückt pflügende Bauer, das wuchtig ziehende Ochsengespann,
der bedächtig schreitende Sämann mit der großen Bewegung des
schwingenden Arms: Das alles ist eins geworden mit dem Acker-
boden, ist seine sichtbar gewordene Seele, während die in Gruppen
spielenden Kinder vorn der lichte Gegensatz der blumigen Wiese
zu dem schweren Ernst des Ackers sind: Die Wucht des Hintergrun-
des gemildert, ja ausgeglichen durch das gedämpft heitere Geschehen
vorn.
Das Bild ist ein Meisterwerk Thomas, „der wie ein Hüter alter deut-
scher Innerlichkeit und stiller Verträumtheit erscheint, die mit un-
vergänglicher Liebe an der Scholle hängt."
Monogrammiert rechts unten: H. Th. (in Ligatur) 76.
öl auf Leinwand, H. 50, B. 138. Goldrahmen. Abbildung Tafel 3.
Reproduziert im Thomawerk von Henry Thode (Klassiker der Kunst), Seite 90.
4