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Kunsthaus Lempertz [Editor]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Contr.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Waffen-Sammlung Graf Hermann Gisbert Bocholtz: II. Teil und anderer Besitz : Armbrüste, Feuerwaffen, Stangenwaffen, Griffwaffen : Versteigerung: Freitag, 19. Oktober 1928 — Köln, Nr. 270.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.30320#0010
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SCHUTZWAFFEN — QRIFFWAFFEN

Schutzwaffen

125 Halbriistung mit Helm, aus geschwärztem Eisen mit blanken Streifen. Die Pickelhaube mit hohem
Kamm, beweglichen Wangenklappen und Qehörrosen. Der Halsberg einmal geschoben, mit daran
befestigten 6 mal geschobenen Armschienen. Die Brust ist ein Gansbauch mit drei Bauchreifen und
7 mal geschobenen Beintaschen. Der Rücken ziemlich flach. Deutsch, um 1650. Abbildung Tafel 1.

126 Panzerhemd. Die Ringe aus gezogenem Draht, nicht genietet oder geschweißt, sondern nur eingebogen.
Deutsch, 16. Jahrh.

127 Lilien-Morion, geschwärztes und blankes Eisen. Beiderseitig große Lilie in Relief (Symbol der Jungfrau
Maria); am unteren Kopfrand beiderseitig Messingrosetten. Deutsch, Ende 16. Jahrh.

128 Zischägge. Mit beweglichem Nasenschutz, vierfach geschobenem Nackenschutz, breiten Sturmbändern;
der Kopf radial gerillt. Deutsch, Ende 16. Jahrh.

129 Ähnliche Zischägge. Qeschwärztes Eisen.

130 Morion aus geschwärztem und blankem Eisen. Deutsch, 16. Jahrh.

131 Sturmhaube aus schwerem Eisen. Stirn- und Nackenschutz unbeweglich und horizontal abstehend.
Breite Sturmbänder mit Nieten. Deutsch, 17. Jahrh.

132 Schiitzenhäubel mit hohem Kopf und morionähnlichem Rand. Messingrosetten. Deutsch, 17. Jahrh.

133 Schiitzenhäubel aus geschwärztem Eisen. Unten mit Eisenrosetten. Deutsch, 17. Jahrh.

134 Sechs verschiedene alte Helme: Französ. Kiirassier, bayer. Artillerist, französ. Infanterist, 3 preuß.
friederizianische Qardemtitzen.

135 Indischer Rundschild. In ganzer Fläche sehr reich geätzt und mit Gold- und Silbertauschierung:
Kämpfende Dämonen und sitzende Könige zwischen Rankenornament. In der Mitte 5 reliefierte Schild-
buckel in Qesichtsform, in Kreuzform gestellt. Indien, 17.—18. Jahrh.

136 Persischer Rundschild aus blankem Eisen, in ganzer Fläche reich geschnitten und tauschiert mit
Rankenwerk und Schriftzeichen. Dm. 49.

137 Indischer Rundschild. Blankes Eisen, in ganzer Fläche geätzt bzw. mit Gold und Silber tauschiert:
Krieger- und Tänzerfiguren zwischen Laubwerk; im Mittelrund, das von vier kleinen Buckeln umstellt
ist, und am Rande Schriftzeichen. Mohammedanisches Indien, 17.—18. Jahrh.

138 Indischer Rundschild aus Messing mit Emailverzierung.

139 Großer Schild aus Leder, farbig bemalt. — Ferner Musikinstrument aus Muscheln. Beide Südsee.

140 Paar Sporen in Eisen, in teilweise durchbrochenem Schnitt. Deutsch, 17. Jahrh.

141 Konvolut: Chinesischer Mandarinenhut, Pfeilbündel, Utensilien zum Gewehrreinigen.

142 Zwei holzgeschnitzte Tanzmasken. Südsee.

143 Drei verschiedene Götzenfiguren aus Holz geschnitzt. Eine bemalt. Siidsee.

Griffwaffen

(Schwerter, Degen, Säbel, Hirschfänger, Dolche, Streitkolben, Streitäxte usw.)

144 Bidenhander mit geflammter Klinge (Flamberg). Der Griff mit Leder umkleidet, der Knauf (später)
in Blei geschnitten. Die gerade Parierstange und die beiden Parierringe kantig und profiliert in Eisen
geschnitten. An der Klingenwurzel zwei Parierhaken. Deutsch, 1. Hälfte 16. Jahrh. Abbildung Tafel 2.

145 Großer Bidenhander (Flamberg). Die sehr lange Klinge auf beiden Seiten geflammt. Der zweihändige
Griff mit Holz umkleidet, in Stoff und Leder gefaßt. Das Stichblattpaar mit doppelten Ringen und
durchbrochenen Füllstiicken, weitauslaufende Parierstangen mit Durchbrüchen, geflammte Parierdorne,
durchbrochen geschnittener vierflügeliger Knauf. Deutsch, 1. Hälfte 16. Jahrh. L. 185.

Abbildung Tafel 2.

146 Bidenhander. Knauf Eisen, geschnitten. Der zweiteilige Griff mit (späterem) Samt umkleidet. Die

Füllungen der beiden Parierringe sowie die dreigegliederten Endigungen der Parierstangen volutig
ausgeschmiedet. Klinge mit Parierhaken. Deutsch, Anfang 16. Jahrh. Abbildung Tafel 2.
 
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