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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Sammlung H. Jungk, Bremen (Nr. 1333): Ornamentstich-Sammlung, A. Dürer'sche Holzschnitte in prachtvollen frühen Abdrucken: Kupfer- und Holzschnittwerke des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts ; Incunabeldrucke ; Schreibschulen, Spitzen und Stickereimuster, Buch-Einbände ; kostbare Pergament-Manuskripte, Livres d'heures und Antiphonarien. XI. bis XVI. Jahrhundert ; Versteigerung: 19. März 1903 und folgende Tage — Berlin, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.16223#0005
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VORWORT.

n dem Nachlass des verstorbenen kunstsinnigen
Bremer Grosskaufmannes Hermann Jungk
bringen wir eine Sammlung von Handschriften
und Druckwerken zur Versteigerung, wie sie
auf dem deutschen Büchermarkt bisher wohl
kaum vorgekommen sein dürfte; und wenn
auch nicht dem Umfange, so kann sie doch
dem inneren Werthe nach wohl den Schätzen
eines Firmin-Didot, eines Sunderland oder
Hamilton an die Seite gestellt werden.

Der verstorbene bekannte Bibliophile hat sich nicht auf eine einzige
bekannte Richtung beschränkt, sondern mit ebenso feinem Verständniss,
wie grosser Liebe das Beste zusammengebracht, was die graphischen
Künste der verschiedenen Jahrhunderte erzeugt haben. So finden wir
neben illustrirten Handschriften der Frührenaissance auch Wiegen-
drucke, neben den herrlichsten Holzschnittwerken des 16. Jahrhunderts
Kupferwerke ersten Ranges des 18. Jahrhunderts, neben kostbaren
Bucheinbänden die seltensten Stickmuster- und Modellbücher.
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden die Pergament-Manuskripte,
Horae B. Mariae V. und Antiphonarien mit den herrlichsten
Miniaturen und Initialen der italienischen, niederländischen und
französischen Schule aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, denen sich
die auf Pergament gedruckten, mit ebenso köstlichen Miniaturen in
Gold und Farben versehenen französischen Livres d'heures aus dem
Beginn des 16. Jahrhunderts anschliessen. Ausser diesen befinden
sich noch zwei andere Pergamentdrucke von hervorragendster Be-
deutung in der Sammlung, nämlich die erste Ausgabe des Teuerdank
von 1517 (auf Pergament) mit den Holzschnitten in vollendet schönen
Abdrücken und die ausserordentlich seltene Gerichtsordnung von
Bayern von 1520.
 
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