VORWORT
ußer der „Deutschen Jahrhundert-Ausstellung“ in der König-
lichen National-Galerie (1906) waren es hauptsächlich zwei Aus-
stellungen, die in Berlin im Laufe der letzten Jahre das Interesse aller
Kunstfreunde fesselten: Das Europäische Porzellan des XVIII. Jahrh.
im LKhthof des Königl. Kunstgewerbe-Museums 1904 und die
„Ausstellung von Werken alter Kunst aus dem Privatbesitz der
Mitglieder des Kaiser Friedrich - Museums-Vereins“ im ehern.
Palais Redern, 1906. — Während diese letztere alle Werke der bildenden
und angewandten Kunst umfaßte, brachte die Ausstellung im Kunst-Gewerbe-
Museum lediglich Porzellan des 18. Jahrh. und zwar mit überraschendem
Erfolge. Es hatte wohl niemand, selbst von den Beteiligten, geahnt,
welche Fülle köstlichster Schätze dabei an die Öffentlichkeit kommen
würden, seltenste Früchte jahrelanger und mühevoller Arbeit von seiten der
Porzellansammler! Das Fazit zog nun zunächst die Museumsverwaltung in
dankenswerter Weise dadurch, daß sie einen wissenschaftlichen Katalog*)
der ausgestellten Porzellane herausgab, der, reich illustriert, von dauerndem
Werte für Sammler, Forscher und Kunsthistoriker bleibt.
Aus räumlichen Gründen konnte natürlich nur ein Bruchteil der ver-
schiedenen Sammlungen zur Ausstellung gelangen, es war wohl auch
keineswegs beabsichtigt, innerhalb des großen Gebietes noch Spezialgruppen
einzugliedern. Man konnte daher vom Inhalt der Sammlung eines einzelnen
Ausstellers kaum ein vollständiges Bild gewinnen.
Dr. Fritz Clemm (der im Mai d. J. verstarb) hatte auf beiden vor-
genannten Ausstellungen eine größere Anzahl Porzellane zur Verfügung
gestellt. Seine Sammeltätigkeit gehörte überwiegend der Porzellan-Gefäß-
kunst des 18. Jahrh. an. Was davon ausgestellt wurde, gehörte mit zum
besten, was die Porzellankunst des 18. Jahrh. überhaupt geschaffen! Eine
*) Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts, von Adolf Brüning, in
Verbindung mit Wilhelm Behncke, Max Creutz und Georg Swarzenski. Berlin 1904.
Georg Reimer.
ußer der „Deutschen Jahrhundert-Ausstellung“ in der König-
lichen National-Galerie (1906) waren es hauptsächlich zwei Aus-
stellungen, die in Berlin im Laufe der letzten Jahre das Interesse aller
Kunstfreunde fesselten: Das Europäische Porzellan des XVIII. Jahrh.
im LKhthof des Königl. Kunstgewerbe-Museums 1904 und die
„Ausstellung von Werken alter Kunst aus dem Privatbesitz der
Mitglieder des Kaiser Friedrich - Museums-Vereins“ im ehern.
Palais Redern, 1906. — Während diese letztere alle Werke der bildenden
und angewandten Kunst umfaßte, brachte die Ausstellung im Kunst-Gewerbe-
Museum lediglich Porzellan des 18. Jahrh. und zwar mit überraschendem
Erfolge. Es hatte wohl niemand, selbst von den Beteiligten, geahnt,
welche Fülle köstlichster Schätze dabei an die Öffentlichkeit kommen
würden, seltenste Früchte jahrelanger und mühevoller Arbeit von seiten der
Porzellansammler! Das Fazit zog nun zunächst die Museumsverwaltung in
dankenswerter Weise dadurch, daß sie einen wissenschaftlichen Katalog*)
der ausgestellten Porzellane herausgab, der, reich illustriert, von dauerndem
Werte für Sammler, Forscher und Kunsthistoriker bleibt.
Aus räumlichen Gründen konnte natürlich nur ein Bruchteil der ver-
schiedenen Sammlungen zur Ausstellung gelangen, es war wohl auch
keineswegs beabsichtigt, innerhalb des großen Gebietes noch Spezialgruppen
einzugliedern. Man konnte daher vom Inhalt der Sammlung eines einzelnen
Ausstellers kaum ein vollständiges Bild gewinnen.
Dr. Fritz Clemm (der im Mai d. J. verstarb) hatte auf beiden vor-
genannten Ausstellungen eine größere Anzahl Porzellane zur Verfügung
gestellt. Seine Sammeltätigkeit gehörte überwiegend der Porzellan-Gefäß-
kunst des 18. Jahrh. an. Was davon ausgestellt wurde, gehörte mit zum
besten, was die Porzellankunst des 18. Jahrh. überhaupt geschaffen! Eine
*) Europäisches Porzellan des XVIII. Jahrhunderts, von Adolf Brüning, in
Verbindung mit Wilhelm Behncke, Max Creutz und Georg Swarzenski. Berlin 1904.
Georg Reimer.