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Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Sammlung des Freiherrn Adalbert von Lanna, Prag: Versteigerung (Nr. 1605): Versteigerung 21. März bis 28. März 1911 — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.16181#0015
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n den letzten Tagen des Jahres 1909, kurz nachdem
die Versteigerung der ersten Abteilung seines kunst-

BgJBa|l gewerblichen Besitzes in Berlin im Kunst-Auctionshaus
Rudolph Lepke mit so großem Erfolge stattgefunden hatte, ist
Adalbert Freiherr von Lanna gestorben. Jetzt, wo die zweite
Versteigerung bevorsteht, geziemt es sich, daran zu erinnern,
daß mit ihm ein Sammler aus der Kunstwelt geschieden ist,
wie sie deren nur wenige kannte. Freiherr von Lanna war
ein Kenner, dessen scharfsichtiges Auge die verschiedensten
Kunstwerke klug zu beurteilen wußte und ein Mann, der bei
aller Universalität doch auf das Nationale den Nachdruck legte,
der für die Begründung und Bereicherung der Sammlungen
seiner Vaterstadt Prag Außerordentliches getan und der als
langjähriges Vorstandsmitglied des Germanischen Museums
auch nach dieser Richtung hin seinen Kunstsinn und seinen
deutschen Patriotismus betätigt hat, so daß namentlich für
Oesterreich und Deutschland seine Tätigkeit eine allgemeine
Teilnahme verdient. Ihm bleibt es zu danken, daß er vieles dem
Vaterlande so lange erhielt und jederzeit denen, die es studieren
wollten, mit seltener Weitherzigkeit zur Verfügung stellte.
Möchte es den Sammlungen Deutschlands und Oesterreichs ge-
lingen, ihren Beständen möglichst viel davon einzuverleiben.

Diese zweite Abteilung der Lannaschen Sammlungen,
deren Katalog das Kunst-Auctionshaus Rudolph Lepke hier
vorlegt, ist kaum weniger umfangreich als die im No-
vember 1909 versteigerte; sie enthält wie diese vorwiegend
kunstgewerbliche Arbeiten, zugleich zahlreiche Werke der
Kleinplastik und einzelne Skulpturen und Gemälde. Sie ist
auch fast ebenso mannigfaltig als die erste Abteilung war;
besonders reichhaltig und gut sind die Kleinplastik, Glas
und Porzellan sowie das antike Kunstgewerbe unter den
1775 Nummern vertreten. Von der ersten Abteilung ist sie nur
aus einem rein äusseren Grunde getrennt worden, weil sie
Arbeiten enthält, mit denen sich der alte Sammler in seinen
Wohnräumen umgeben hatte und von denen er sich bei Leb-
zeiten nicht trennen wollte, da sie ihm besonders lieb und wert
waren. Die jetzige Versteigerung bringt daher eine Anzahl von
Kunstwerken größter Schönheit und Seltenheit, wie sie auf
 
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