reiche Wandappliquen und Kronleuchter gehören hierher. Besonders ist
eine Laterne (Taf. 73) zu nennen aus vergoldeter Bronze mit „fleurs
de Vincennes“ anmutig dekoriert. Unter den bronzemontierten Vasen
zeichnet sich eine blaue Kang Hsi-Vase mit einer französischen Fassung in
der Art des Meissonier aus. Andere Vasen und dekorative Plastik nach
antiken Motiven dienen zur Ergänzung der Kamingarnituren. Bemerkens-
wert ist endlich eine große Kaminuhr (Taf. 67), wie sie ähnlich auf der Ver-
steigerung Dutasta vorkam; sie findet sich auch sehr ähnlich abgebildet in
der „Collection“ des La Mcsangere (Jahrg. 1802), einem Journal, das einst
sehr maßgebend war. Bestimmte Meister für alle diese Bronzewerke zu fin-
den, wird nicht sobald gelingen, da diese Arbeiten nur in seltenen Ausnahme-
fällen, wie etwa jene von Thomire, Bezeichnungen tragen und gangbare
Modelle oft genug von Konkurrenzwerkstätten nachgegossen wurden.
Endlich sei noch auf eine Reihe von Panneaux hingewiesen
(Taf. 97, 98), die kleine Meisterwerke ihrer Art sind: reiche „ä Varabesque“
in Farben gemalte Dekorationen, etwa nach Stichen des Salembier oder
Lavallee-Poussin, schmücken große Seidenßächen, die dafür bestimmt
waren, als Wandfüllungen etwa eines Boudoirs zu dienen: es läßt sich nicht
leicht eine elegantere Form der Wanddekoration finden.
Das Gesamtbild der Versteigerung vermittelt einen lebendigen Aus-
schnitt aus jener raffinierten Wohnkultur des 18. Jahrhunderts, die erst vor
kurzem durch die Ausstellung der Stiche mit Interieurdarstellungen aus der
Sammlung Model in so vollendeter Weise der Öffentlichkeit wenigstens bild-
lich vorgeführt wurde.
Die Ausarbeitung des Kataloges lag in der bewährten Hand H. C. Krü-
gers, Bürgschaft genug für die Genauigkeit aller Angaben.
Hans H uth.
eine Laterne (Taf. 73) zu nennen aus vergoldeter Bronze mit „fleurs
de Vincennes“ anmutig dekoriert. Unter den bronzemontierten Vasen
zeichnet sich eine blaue Kang Hsi-Vase mit einer französischen Fassung in
der Art des Meissonier aus. Andere Vasen und dekorative Plastik nach
antiken Motiven dienen zur Ergänzung der Kamingarnituren. Bemerkens-
wert ist endlich eine große Kaminuhr (Taf. 67), wie sie ähnlich auf der Ver-
steigerung Dutasta vorkam; sie findet sich auch sehr ähnlich abgebildet in
der „Collection“ des La Mcsangere (Jahrg. 1802), einem Journal, das einst
sehr maßgebend war. Bestimmte Meister für alle diese Bronzewerke zu fin-
den, wird nicht sobald gelingen, da diese Arbeiten nur in seltenen Ausnahme-
fällen, wie etwa jene von Thomire, Bezeichnungen tragen und gangbare
Modelle oft genug von Konkurrenzwerkstätten nachgegossen wurden.
Endlich sei noch auf eine Reihe von Panneaux hingewiesen
(Taf. 97, 98), die kleine Meisterwerke ihrer Art sind: reiche „ä Varabesque“
in Farben gemalte Dekorationen, etwa nach Stichen des Salembier oder
Lavallee-Poussin, schmücken große Seidenßächen, die dafür bestimmt
waren, als Wandfüllungen etwa eines Boudoirs zu dienen: es läßt sich nicht
leicht eine elegantere Form der Wanddekoration finden.
Das Gesamtbild der Versteigerung vermittelt einen lebendigen Aus-
schnitt aus jener raffinierten Wohnkultur des 18. Jahrhunderts, die erst vor
kurzem durch die Ausstellung der Stiche mit Interieurdarstellungen aus der
Sammlung Model in so vollendeter Weise der Öffentlichkeit wenigstens bild-
lich vorgeführt wurde.
Die Ausarbeitung des Kataloges lag in der bewährten Hand H. C. Krü-
gers, Bürgschaft genug für die Genauigkeit aller Angaben.
Hans H uth.