Bis 3U Sophie Brentanos €06.
Brentano in ijeibelberg eintraf, wirb man pielfadj halb Ijolje
(Erwartungen an feinen weiteren Aufenthalt gefnüpft Ijaben. Seine
geiftf unf elnben G>ef präcfye, fein reidjes IDiffen auf bem ©ebiete ber beutf djen
öteratur, feine tDanberfreubigfeit, bie iljn, wenn er fingenb in feiner
3ugenbfd}önljeit mit ber blumengefdjmüdten Gntarre am blauen Banbe
einI?er3og, 3ur Derförperung öer Romantif madjte, bas alles perfprad?
einen feiten anregenben unb belebenben ©efellfdjafter. ZDir wiffen nidjt,
ob fdjon por öer Berliner Reife Brentanos Derfefyr mit b^n Ijeibelbergern
irgenbwie getrübt würbe. Aber aus bem 3al?te 1805 liegen bereits Äufee*
rungen por, bie 3eigen, wie ber Didjter burd? feine unberechenbare,
impulfioe Ratur, bie fid? immer wieber 3U rüdfidjtslofen Ausfallen unb
Sticheleien Ijinreifcen liefe, piele 3urüdftieJ3. (Ein ©lud, bajj neben tljm
bie Gattin \ianb. 3$r ausgleidjenbes IDefen mag mannen por einem
fdjroffen flbwenben 3urüdgeljalten Ijaben.
©raöe ber Tflann, ber pon allen Ijeibelberger (Belehrten bas tieffte
Derftanbnis für romantif dje Dichtung Ijatte, rüdte halb von Klemens
ab. Unb 3war war es por allem bie ©ünberobe, bie 3wifdjen dreier
unb Brentano ftanb. So mag Ijier ber piat$ fein, 3unadjft fur3 Pön ber
unglüdlidjen Didjterin 3U er3äl}len.
Karoline war bereits, als fie in jenen flugufttagen mit dreier 3uerft
auf bem Sd}lof$altan 3ufammentraf, in bie Öffentlidjfeit getreten. (Dftern
1804 war pon iljr unter bem Pfeubonym (Eian ein Büdjlein — ©ebidjte
unb pijantafien — erfdjienen, bas mben £yrif (Er3äljlungen unb ptyilo*
fopljifdje $ragmente enthielt unb in Stimmung unb (bebauten por allem
unter bem (Einflufc pon Ropalis unb Sdjleiermadjer \tanb. Diele Stüde
finb unreif, werben pon ber Reflexion überwuchert. Aber in ben fdjönften
©ebidjten, aus benen flagenbe unb betrogene öebe flingt, ljören wir
öen §er3fd}lag einer begabten Dichterin.
Das bamals 24 fahrige tttäbdjen war manchem aus bem fjeibel*
berger Kreife längft befannt. Oaubs waren ifyrer $amilie feit Jagten
befreunbet, bei iljnen weilte Karoline, als fie dreier lernten lernte.
Saoigny war, elje fie b^n HTytljologen fafy, iljr größtes (Erlebnis gewefen.
(Es ift watyrfdjeinfid}, ba% ber Begrünber ber tyiftorifdjen Redjtsfdjule
iljre Cetbenfdjaft erwibert Ijat; 3U einer Ausfpradje fd^eint es inbeffen
nidjt gefommen 3U fein. IlTandjes pon Karolinens erften 6>ebid?ten, 3umal
bas wunberpolle, pon Bettina überlieferte „3ft alles ftumm unb leer" ift
3weifellos aus ber leibpollen £tebe 3U Sapigny ^erporgegangen. Audj
mit Arnim war fie befannt, unb Bettina l?at iljrer greunbfdjaft mit ber
Dichterin in bem Budje „Die ©ünberobe" ein Oenfmal gefegt. Don
30
Brentano in ijeibelberg eintraf, wirb man pielfadj halb Ijolje
(Erwartungen an feinen weiteren Aufenthalt gefnüpft Ijaben. Seine
geiftf unf elnben G>ef präcfye, fein reidjes IDiffen auf bem ©ebiete ber beutf djen
öteratur, feine tDanberfreubigfeit, bie iljn, wenn er fingenb in feiner
3ugenbfd}önljeit mit ber blumengefdjmüdten Gntarre am blauen Banbe
einI?er3og, 3ur Derförperung öer Romantif madjte, bas alles perfprad?
einen feiten anregenben unb belebenben ©efellfdjafter. ZDir wiffen nidjt,
ob fdjon por öer Berliner Reife Brentanos Derfefyr mit b^n Ijeibelbergern
irgenbwie getrübt würbe. Aber aus bem 3al?te 1805 liegen bereits Äufee*
rungen por, bie 3eigen, wie ber Didjter burd? feine unberechenbare,
impulfioe Ratur, bie fid? immer wieber 3U rüdfidjtslofen Ausfallen unb
Sticheleien Ijinreifcen liefe, piele 3urüdftieJ3. (Ein ©lud, bajj neben tljm
bie Gattin \ianb. 3$r ausgleidjenbes IDefen mag mannen por einem
fdjroffen flbwenben 3urüdgeljalten Ijaben.
©raöe ber Tflann, ber pon allen Ijeibelberger (Belehrten bas tieffte
Derftanbnis für romantif dje Dichtung Ijatte, rüdte halb von Klemens
ab. Unb 3war war es por allem bie ©ünberobe, bie 3wifdjen dreier
unb Brentano ftanb. So mag Ijier ber piat$ fein, 3unadjft fur3 Pön ber
unglüdlidjen Didjterin 3U er3äl}len.
Karoline war bereits, als fie in jenen flugufttagen mit dreier 3uerft
auf bem Sd}lof$altan 3ufammentraf, in bie Öffentlidjfeit getreten. (Dftern
1804 war pon iljr unter bem Pfeubonym (Eian ein Büdjlein — ©ebidjte
unb pijantafien — erfdjienen, bas mben £yrif (Er3äljlungen unb ptyilo*
fopljifdje $ragmente enthielt unb in Stimmung unb (bebauten por allem
unter bem (Einflufc pon Ropalis unb Sdjleiermadjer \tanb. Diele Stüde
finb unreif, werben pon ber Reflexion überwuchert. Aber in ben fdjönften
©ebidjten, aus benen flagenbe unb betrogene öebe flingt, ljören wir
öen §er3fd}lag einer begabten Dichterin.
Das bamals 24 fahrige tttäbdjen war manchem aus bem fjeibel*
berger Kreife längft befannt. Oaubs waren ifyrer $amilie feit Jagten
befreunbet, bei iljnen weilte Karoline, als fie dreier lernten lernte.
Saoigny war, elje fie b^n HTytljologen fafy, iljr größtes (Erlebnis gewefen.
(Es ift watyrfdjeinfid}, ba% ber Begrünber ber tyiftorifdjen Redjtsfdjule
iljre Cetbenfdjaft erwibert Ijat; 3U einer Ausfpradje fd^eint es inbeffen
nidjt gefommen 3U fein. IlTandjes pon Karolinens erften 6>ebid?ten, 3umal
bas wunberpolle, pon Bettina überlieferte „3ft alles ftumm unb leer" ift
3weifellos aus ber leibpollen £tebe 3U Sapigny ^erporgegangen. Audj
mit Arnim war fie befannt, unb Bettina l?at iljrer greunbfdjaft mit ber
Dichterin in bem Budje „Die ©ünberobe" ein Oenfmal gefegt. Don
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