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Rosenberg, A; Licht, Hugo [Editor]
Architektur Deutschlands: Übersicht der hervorragendsten Bauausführungen der Neuzeit (2. Band) — Berlin: Verlag von Ernst Wasmuth, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.51421#0010
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BLATT 114. 115.

PALAIS DES HERZOGS VON RATIBOR IN BERLIN,

erbaut vom Geh. Regierungsrath von Moerner in Berlin 1873 — 1875.
Die Fa^ade dieses in strengsten Renaissanceformen gehaltenen, in der Bismarckstrasse
belegenen Palais ist ganz aus dunkelrothem Nebraer Sandstein aufgeführt. Die Haupttreppe
(Grundriss q) besteht aus schwarzem polirtem Granit mit Balustern aus Serpentin. Die Bilder-
galerie (Grundriss m) ist mit Oberlicht versehen. Für die Ausstattung der inneren Räumlich-
keiten sind getäfelte Paneele von Eichenholz, seidene und andere Stoffe zur Wandbekleidung,
reiche Stuckdecken, von Professor Sufsmann-Hellborn modellirt, und im Festsaal Stuckmarmor
mit Marmorgesimsen zur Verwendung gelangt. Die Helme an den Fensterbögen, das Wappen
und die beiden Trophäen auf der krönenden Balustrade sind vom Bildhauer Landgrebe aus-
geführt. Die Kosten beliefen sich einschliesslich der schwierigen auf Kasten bis zu 11 m
Tiefe zu bewerkstelligenden Fundamentirung auf 600000 Mk.

BLATT 116. 117. 118.
WÜRTTEMBERGISCHE VEREINSBANK IN STUTTGART,
erbaut vom Direktor Professor A. Gnauth in Nürnberg 1871 —1873.
Für die Fapade diente als Material Keupersandstein aus Schwäbisch-Hall, für die Atlan-
ten und Karyatiden des ersten Geschosses Heilbronner Sandstein. Die letzteren sind nach in
halber Grösse angefertigten Skizzen des 1875 in Wien verstorbenen Bildhauers Steger aus Kiel
ausgeführt worden. — Sämmtliche Deckenconstructionen bestehen aus Doppelt-T-Trägern,
zwischen denen mit Backsteinen gewölbt ist. Überhaupt sind durchweg feuersichere Construc-
tionen angewendet worden. — Für die Architekturformen der Fapade ist die italienische Hoch-
renaissance, insbesondere der genuesische Palastbau maassgebend gewesen. — Die Baukosten
beliefen sich auf ca. 300000 Gulden.

BLATT 119. 120.
WOHNHAUS DES HERRN DR- GFRORER IN HEILBRONN,
erbaut vom Professor R. Reinhardt in Stuttgart 1876—1877.
Sämmtliche Architekturtheile bestehen aus Heilbronner Sandstein; im Übrigen ist für die
Fa^aden Backstein mit Verputz zur Anwendung gelangt. Das erste Stockwerk ist für den
Besitzer, das obere Stockwerk zu einer besseren Miethswohnung bestimmt und dem entspre-
chend ausgestattet worden. Gesammtkosten ca. 71 000 Mk. — Auf Blatt 119 ist die Unterschrift
,,Villa Reinhardt“ in „Wohnhaus Dr. Gfrörer“ zu ändern, wie auch auf dem Grundriss Blatt 120
richtig angegeben worden ist.
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