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Rosenberg, A; Licht, Hugo [Editor]
Architektur Deutschlands: Übersicht der hervorragendsten Bauausführungen der Neuzeit (2. Band) — Berlin: Verlag von Ernst Wasmuth, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.51421#0013
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BLATT 135. 136.
SCHAAFFHAUSENSCHER BANKVEREIN IN CÖLN,
erbaut vom Baurath Pflaume in Köln 1873—1877.
Die Fa^aden sind aus französischem Kalkstein (blanc royal aus den Brüchen bei Creil)
aufgeführt. Die besonders belasteten Theile sowie der frei gearbeitete figürliche Schmuck
sind aus Kalkstein von Savonieres hergestellt. Die inneren Mauern sind in gewöhnlichen Feld-
brandziegeln ausgeführt. Das Dach ist mit englischem Schablonenschiefer resp. mit Zink ge-
deckt. Die Haupttreppe hat Marmorblockstufen aus den Werken von Batton in Vilmar a. d.
Lahn. Das Keller- und Erdgeschoss sind mit Kappen auf eisernen Trägern überdeckt; beide
Decken sind der grösseren Feuersicherheit wegen 50 cm hoch mit Asche belegt. — Das Innere
ist, soweit es von den Büreaux in Anspruch genommen wird, einfach, aber solide durchgeführt.
Das zur Wohnung bestimmte Geschoss ist reicher ausgestattet. — Der plastische Schmuck der
Faqmden rührt vom Bildhauer Albermann her.

BLATT 137. 138. 139.

HOTEL GERMANIA IN KARLSRUHE,
erbaut von v. Schmaedel in Karlsruhe 1876—1877.
Die Fapaden sind in weissem Murgthaler Sandstein ausgeführt. Das verticale Mauer-
werk des Fundamentes sowie der Umfassungsmauern besteht aus rothen Bruchsteinen, die mit
Schwarzkalkmörtel verbunden sind. Die Gewölbe und die Zwischenmauern des Erdgeschosses,
der drei Stockwerke und des Dachstocks sind aus Backsteinen aufgemauert. Die Treppen sind
in Granit ausgeführt. Das Haupttreppenhaus ist aus Stein und Eisen construirt. Die sämmt-
lichen bewohnbaren Räume sind mit Warmwasserheizung versehen. Der reichgetäfelte Speise-
saal ist mit Bildern nach Motiven aus J. V. von Scheffels Werken geschmückt. — Baukosten
820 000 Mk. Einrichtung des Hotels 348 000 Mk.

BLATT 140. 141.

DREIGIEBELHAUS IN FRANKFURT AM MAIN,
erbaut von P. Wallot in Frankfurt am Main 1878 — 1879.

Das Erdgeschoss, die Architekturtheile der oberen Stockwerke, die Giebel und der
plastische Schmuck sind aus Maulbronner Sandstein hergestellt. Die an der Faqmde verwen-
deten Majoliken sind in Nürnberg von Hausleiter und Eisenbeis ausgeführt. Die Zeichnung
in der Backsteinverblendung der oberen Geschosse ist durch den Contrast der sogenannten
guten, d. h. glatten Seite des Hohlziegels mit der gerieften hergestellt. Die Lichtfläche der
Riefe ist von unten nicht sichtbar, wohl aber die beschatteten Untersichten derselben. Es
entsteht auf diese Weise eine Farbennüance, die durch verschiedene Färbung der Steine nicht
zu erreichen ist.
 
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