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Leo Liepmannssohn, Antiquariat
Katalog (Nr. 174): Musiker-Autographen: darunter viele eigenhändige Musik-Manuscripte ; Bach, Beethoven, Berlioz ... (Katalog-Nr. 174) — Berlin: Leo Liepmannssohn, Antiquariat, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.57182#0140
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Zehelein (Justus Friedrich), Liederkomponist (1760—1802). L. a. s. Bayreuth am
6. Mai 1786. 4 S. 4°. 4.
Schwärmerischer Brief an K. L. v. Knebel. Berichtet über Knebels Bruder und die Mineralien-
sammlung. die er für ihn angelegt hat.
— L. a. s. Bayreuth d. 16. Februar 1791. 7 S. 4°. 6.
Herzliches Schreiben an Major Knebel, übersendet ihm seine Gedichte.
Zelter (Karl Friede.), Liederkomponist. Freund Goetbe’s (1758—1832). L. a. s.
Berlin d. 14. Januar 1809. 2 S. 8°. 15. —
Sehr interessantes musikal. Schreiben über Haydn’s „Sieben Worte“ im Vergleich zu Pastrina’scher
Kirchen-Musik.
— L. a. s. B. d. 24. May 1816. 1 volle S. 4°. 10. —
Mit eigenhänd. Adresse „au den König der Sänger Herrn (Ludwig) Fischer“. Uebersendet
Lieder und bittet „den Kleinigkeiten eine Seele einzuhauchen.“ Aus d. Freiherrl. v. Reden’schen
Sammlung.
— L. a. s. Berlin 18. May 1818. 21/2 S. 4°. 28. —
Mit eigenhändiger Adresse an Peters in Leipzig. Er nennt die Bedingungen für die Publikation
seiner „Liedertafel“ . .'. „Doch habe ich nur gute Gedichte in Mus(ik) gesetzt nnd was ich daran
gethan habe ist fleissig und ordentlich geschehen . . .“
-— L. a. s. Berlin d. 5ten Septbr. 1824. 1 S. gr. 4°. 8. —
Empfiehlt einen Violoncellisten.
— Manuscrit de musique a. s. „Förster u. Z.“ [in Zelters Handschr.] Berlin d.
1. Sept. 1825. 1 volle S. Quer fol. 36. —
„Goethes Geburtstag d. 28. Aug. 1825“. Gedicht von Förster. („Freunde gern begrüss ich Euch
an der Tafelrunde“). 7 Strophen, wovon die erste mit Musikbegleitung, von den anderen nur der
Text niedergeschrieben ist.
— P. a. s. Berlin d. 28. Febr. 1827. */4 S. 4°. (5 Zeilen.) 7. 50
Antwort auf der unteren Hälfte eines Briefes des 8 jährigen Violinisten Aug. Birnbach, worin er
Zelter bittet Concertbillets im Verein unterzubringen: „Den kleinen Irrthum zu berichtigen will
ich anmerken, dass ich niemals verspreche Concertbillets anzubringen und allenfalls einem acht-
jährigen Knaben verzeihe mich mit solchem Geschäfte zu beladen, das keineswegs zu den dank-
baren gehört.“
— L. a. s. Berlin d. 6. Sept. 1827. 2*/2 S. Folio. 24. —
An Herrn Huschke über Grundstücksspekulation.
— L. a. s. (Berlin) Sonnabend nach Weihnacht 1828. 23/4 S. Folio. 25. —
An Professor Grund. Urteil über eine ihm vorgelegte Komposition. Er erzählt sehr amüsant,
dass Kirnberger wie folgt über eine Orgelmusik v. Zelter urteilte. „So machen Sie’s Allet
Wann Er nichts Besseres machen kann: so bleib er nur bey seiner Kelle.“
— P. a. s. Berlin d. 12. Febr. 1829. 1 S. Folio. Mit voller Unterschrift und
seinem Titel. 7. 50
Zeugnis für einen Heinrich Wilh. Inner mit Siegel.
Zelter (Carl Friedr.) u. Gerber (Ernst Ludwig), der berühmte Musikforscher
(1746—1819). L. a. s. Sondershausen d. 7. März 1805. 672 S. 4°. 36. —
Schönes musikaiisches Schreiben an Zelter über seine Bibliothek, sein Lexikon und den
Zustand d. Musik in Sondershausen BeiliegendZelters Antwort in zwei eigenhändigen
Brouillons (ohne Unterschrift) von je 21/2 S., zusammen 5 S. 4°. Bittet ihn einen Preis für seine
Bibliothek anzugeben (bekanntlich verkaufte Gerber dieselbe noch bei Lebzeiten an die Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien). Berichtet ferner über seine Singakademie etc. Interessante
Korrespondenz.
Zelter (Karl Fried.) und Friedrich Griepenkerl. Briefwechsel bestehend aus
11 Briefen. L. a. s. Griepenkerls an Zelter und 7 Antworten desselben.
(L. a. s. u. L. a.) aus den Jahren 1819—1829. Zusammen 15 Briefe mit
46 Seiten 4° und 8°. (Einige Antworten Zelters sind auf d. Rückseiten
von Griepenkerls Briefen niedergeschrieben.) 100. —
Aeusserst interessante Correspondenz, die auf die Wirkungskreise beider eingeht. In der Haupt-
sache handelt dieselbe aber über J. S. Bach und seine Werke, um die Griepenkerl Zelter für seine
Ausgabe von Bachs Instrumental-Kompositionen ersucht. Auch andere Musiker der Zeit, wie Ph.
Em. Bach, Händel, Graun, Hasse, Fasch u. A. werden erwähnt. Auf Goethe gehen beide auch
näher ein. Griepenkerl sandte Goethe sein „Lehrbuch der Aesthetik“ ein, das Goethe beurteilen
sollte, dies aber nicht tat. Darauf macht Griepenkerl den Vorschlag mit Zelter zusammen nach
Weimar zu reisen, was aber Zelter aus Mangel an Zeit ablehnen musste. „ . . . Stehen Sie noch
mit Goethe in dem alten freundlichen Verhältnis? ich hätte Lust, einmal recht keck zu sein und
Goethe’s Interesse in Anspruch zu nehmen, für eine Sache die mir am Herzen liegt . . . Da nun
meine Aesthetik den Goethe’schen Kunstwerken nebenbei wie aus der Seele genommen zu sein
scheint, so möchte ich auch, dass er sie bei der grossen Welt durch eine Vorrede einführte . . .“
27. Apr. 26. schreibt er ferner „ . . . Hören Sie, alter Herr, wir könnten göttliche Tage verleben,
wenn wir Pfingsten nach "Weimar zögen . . . Goethe ist gesund und lebenslustig . . . Goethe hat
mir über mein Buch noch nicht geschrieben; ieh weiss aber, dass er es seinem Eckermann schon
vor vielen Wochen zur Durchsicht und zum nachherigen Vortrage übergeben hat . . .“ Zelter ant-
wortet darauf. „ ... So gehen Sie in Gottes Namen allein zu meinem alten Thüringer. Von
Munde zu Munde lässt sich in rvenig Stunden mehr ausrichten als durch Brief und Schrift zu
leisten ist. Wie soll er in seinen Jahren und sonstigen Verhältnissen noch Aesthetik lesen und
darüber kritisch referieren? Es wäre kaum zu verlangen, wenn er auch nur seine eigenen An-
gelegenheiten zu versorgen hätte . . .“ Der nächste Brief G.’s handelt ausschliesslich über Goethe
und ist in sehr drastischem Ton gehalten; „Ich reise nicht nach Weimar, denn was soll ich dort
Katalog 174. Musiker-Autograplien.
 
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