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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen-Sammlungen: Ignaz Moscheles und Reserve Alfred Bovet ; bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen ; Versteigerung am 17. u. 18. November 1911 (Katalog Nr. 39) — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.17284#0168
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Wagner. Korrespondenzen.

T39

II. Er teilt Scaria mit, dass die Materna eingetroffen sei und „mit ihrem
ganzen Wesen mich durchaus für sich gewonnen" habe. Er dankt ihm
für den Hinweis auf diese Sängerin, von der er glaube, „dass sie die
Einzige zur Durchführung der Brünnhilde sei".

III. Er wolle nach Wien kommen, „da meinem Verwaltungsrat zu den
Terrain-Arbeiten . . . (am Bayreuther Festspielhaus, zu welchem der Grund-
stein im Mai 1872 gelegt worden war) etwas Geld fehlt." Ueber das
Programm ist er sich noch nicht klar. Er hegt grosse Sorge um Frau
Materna, dass sie sich nicht überanstrenge. „Wäre ich Metjerbeer, so nähme
ich sie sofort vom Theater, um „der grossen Sache ihre ganze Kraft zu erhalten" ...

IV. Auf ein Exemplar der gedruckten Aufforderung zur Mitwirkung an
den Bühnenfestspielen geschrieben. Diese Prospekte wurden an die ver-
schiedenen Künstler versandt, welche an der Einweihung des Festspiel-
hauses und der dortigen Erstaufführung des Ringes im Jahre 1876 teil-
nehmen sollten. — Mit eigenhändiger Ueberschrift „Werthester Freund
und Genosse" und eigenhändiger Nachschrift von 20 Zeilen: „Da Sie
so glücklich waren, mir in Frau Materna eine so bedeutende Acquisition
zuzuweisen , möchte ich noch weiter auf Ihre Kenntniss und Erfahrung
mich stützen können" ... Er bittet ihn, ihm eine zu Niemann passende
Sieglinde nachzuweisen, auch der Fafner sei noch nicht besetzt. „Nun
helfen Sie!" Der letzte Brief ist nicht bei Altmann zitiert und
scheint ungedruckt.

Wagner (Richard). Korrespondenz von 7 L. a. s. an Louis
Spohr in Cassel. Meist mit eigenhändigen Adressen und Siegeln,
teilweise auf Papier mit den Initialen R. W. Die Briefe sind die fol-
genden :

1. Dresden, 10. Juni 1843. 3 S. gr. 40.

2. Dresden, 4. Sept. 1843. 2 S. 8°.

3. Dresden, 4. März 1845. 3 S. gr. 40.

4. Marienbad, 16. July 1845. *V» S. gr. 40.

5. Gross-Graupe bei Dresden 17. Mai 1846. 3 S. gr. 40.

6. Dresden, 27. Dec. 1847. 2 S. gr. 40.

7. Zürich' 16. Januar 1854. 2 S. 40 (alle eng beschrieben).
Bedeutende und umfangreiche Korrespondenz, alle bekannten Briefe,

ausser 2, umfassend. Es zeigt sich überall die hohe Verehrung für Spohr.

L „. . . Ich war untröstlich meine Frau bereits in das Bad nach Teplitz
geschickt zu haben, denn — sie in der Freude über Ihren Brief nicht
umarmen zu können, war mir fast schmerzlich . . ." Er drückt dann
seine Freude über den Erfolg seines „Holländer" in Cassel aus. „Bei
den grossen u. ungewöhnlichen Schwierigkeiten, die sie darbietet, konnte
ich mir nur wenig davon erwarten." Die Teilnahme Spohrs „ist ein Glück,
ivelches mich vor vielen auszeichnet u. welches mich dann wirklich zum ersten
Male mit einem Gefühl des Stolzes erfüllt . . ." „zwei Worte von Ihnen, ja
jetzt der thätigste u. erfolgreichste Beweis Ihrer Theilnahme! Da muss
ich mich wahren und auf meiner Huth sein, nicht eitel zu werden . . ."
Er gibt dann seiner Befriedigung über die gute Besetzung Ausdruck und
bittet, allen Mitwirkenden seinen Dank auszusprechen „das Orchester

Autographen-Versteigerung Nr. 39.
 
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