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Leo Liepmannssohn <Berlin> [Hrsg.]
Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern: Versteigerung 9. Dezember 1932 (Katalog Nr. 63) — Berlin, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.5715#0007
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L MUSIKER.

1 Albert (Eugen d'), Pianist u. Komponist (1864—1932). Eigenh. Musikstück. 1 S. Fol.

..T i e f 1 a n d." Szene 3. Akt „Marta-Tommaso", zu den Textworten der Marta: „Nur du kannst mich retten,
nur du mich erlösen ..."

2 Auer (Leop. v.), Violinvirtuose (geb. 1845). Eig. Brief m. U. St. Petersburg. 9. Dec. (18)97. 3 S. 8°.

Abrechnung über seine Tätigkeit betr. ein für M. Bruch geplantes Ehrengeschenk.

3 Bach (Carl Phil. Em.), der 2. Sohn Joh. Seb. Bachs, der Hamburger oder Berliner Bach (1714—1788).
Eig. Brief m. U. („Bach"). Hamburg, 13. Apr. (17)87. 1 S. 40.

An seinen Drucker in Leipzig betr. der 6. Sammlung seiner „6 Ciaviersonaten f. Kenner u. Lieb-
haber" ... ,,Sogleich werde ich Ihnen den Titel u. die Pränumeranten Liste zuschicken . . . Hoffentlich wird
meine Sammlung mit Messgelegenheiten alsdann vertheilt werden können." Er übersendet ihm noch mehrere
Exemplare der Sammlungen 2, 3 u. 4 desselben Werkes. — Ein Jahr vor seinem Tode in zittriger Handschrift.
— Siehe auch No. 72.

4 Bach (Christoph), Musiker in Erfurt, Joh. Seb. B.'s Großvater (1613—61). — Stammbuch des Georg
Friedrich Reinmann, Organist in Saalfeld (offenbar ein Verwandter des Joh. Hartmann
Reinmann, Direktor der Hofkapelle in S. 1677—1728, vgl. Eitner VIII, 182), enthaltend ca.
90 Eintragungen aus den Jahren 1633—1:644. Kl.-qu.-120. Lederband d. Zeit mit der Aufschrift:
G F R S 1633. M. Metallschließen u. Goldschnitt.

Als wichtigste Eintragung ist die des Großvaters von Joh. Seb. Bach zu nennen: Christoph
Bach, Musiker in Erfurt: „ABCDEFG, Allen bey Christo die Ewige Freidt. Dieses schreibe ich
... vndt allen Musicanten, Zum Gedächnis Christoff Bach Musicanten in
Er f für t."

Die übrigen Eintragungen stammen aus den Orten Saalfeld, Halle, Jena, Coburg, Rudolstadt, Gotha,
Weissenfeis, Suhl, Helmstädt, Schwarzburg, Nordhausen, Wernigerode, Stassfurt und Magdeburg und
rühren zum größten Teil von Musikern, Theologen, Medizinern und Studenten her u. a.:

Joh. Caspar Schmidt, Musicus instrument: von Suhla, Caspar Trost, Organist in Jena (Eitner IX, 463), Andreas
O e h m e, Organist v. S. Nicolai in Nordhausen :Canon zu 6 Stimmen, Matthias H-o p p i u s , Organist: V i e r -
stimmiger Canon, Andreas Pabst:,,Canon in unisono" (Eitner VII, 268), David Richter, Cantor
in Staßfurt, Joh. G u t h eil, Cantor in Saalfeld, Lud. Valerius, Desgleichen, Elias Hase, Statt-Pfeiffer-Geselle.

Ferner sind folgende Namen vorhanden: Vitus Georg Schmidt, Arzt in Saalfeld, Sam. Rickelmann, Staßfurth,
M. Joh. Saur u. G. Roth aus Saalfeld, Christ. Wunder, Halle, Conr. Gerling, Coburg, Valentin M y 1 i u s , Helm-
städt, Henricus Wagenführer, Wernigerode, Elias Henningk, Zuckerbäcker in Saalfeld, Johan Maire, Jena 1633,
Andreas Merckius, Halle 1634, Georg Samuel Hopffenstock, Saalfeld, Sam. Steiner, Saalfeld, Johannes
Reinholt, Saalfeld, 1634, Georg Bleyer, Tiffurt, M. Jos. Bosemus, Halle 1634, Christ. Rau, Saalfeld 1636, Jacobus
Bleissenberg, Wernigerode, 1635, Henricus Mylius, 1635, Michael Kittelman, Saalfeld 1634, Hannes Steiner,
Helmstädt, 1635, Hanss Kühngast, Stassfurdt 1634, Fridericus Schinkopff, Weissenfeis 1634, Caspar Kheil, Weissen-
fels, 1634, Mauritz Bortran, Helmstädt 1635, Johannes Ernestus^Hendrius, Saalfeld 1634, Samuel Maserus, Rudol-
stadt 1647, Petr. Krull, Helmstädt 1635 u. viele andere.

5 Bach (Joh. Seb.) (1685—1750). — Stammbuch eines J. G. Fulde: „Patronis Fautoribus atque
Amicis hoc Album omni observantia offert: J. G. Fulde 1743", enthaltend ca. 80 Eintragungen
aus den Jahren 1743—58 aus den Orten: Breslau, Leipzig, Krakau, Buckowine,
Franckenstein, Peterjau, Halle etc. Quer-8. Bräunlicher Pergament band der Zeit
mit eingepreßten reichen Ornamenten auf Deckeln u. Rücken, mit Goldschnitt.

An erster Stelle steht eine Eintragung von:
Joh. Seb. Bach: „Canone doppio sopr'il Sogetto. Symbolum. Christus Coronabit Crucigeros. Domino
Possessori hisce notulis commendare se volebat J. S. Bach. Lipsiae, d. 15. Octobr. 1747". 3 Noten-
zellen: „Canone I — Canone II — Soggetto" unter einander geschrieben. Je 3 Takte. Prächtiger
sauber und deutlich geschriebener musikalischer Eintrag, wie sie von Bach in Stammbüchern äußerst
selten sind.

Autographen-Versteigerung Nr. 63.
 
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