ZL
ste, eben da der Spanische Successions- Krieg sei-
nem Ausbruche nahe war, auf seine Seite zu brin-
gen, Leopold hingegen fand Mittel sie zu beruhi-
gen, indem er die ganze Sache bis zur Eröfnung
Leö Reichstags auösezte, machte aber dem Pein-
zen Ludwig die bittersten Vorwürfe, der ihm mit
nicht minderer Bitterkeit antwortete,.
Der Prinz nämlich konnte sich nicht überre-
den, daß er durch gewonnene Schlachten ein Un,
terthan dessen geworden sey, den freye Wahl zu
seinem Herrn zwar, aber nicht zum Oberhaupt ge-
, macht hatte. Dieses gab er dem Kaiser in sei-
nem Briefe zu erkennen, und fügte hinzu, daß es
ihm unmöglich wäre, seiner Charge als General,
die viel ältere Würde eines Reichsfürstcn aufzu-
opfern: er wisse, was er sich selbst schuldig sey,
und da er sich vorgenommen, seine und derer übri-
gen Fürsten Rechte zu Vertheidigen, so wolle er
seine sammtlichen Bedienungen niederlegen, weil
ihm solche mit den jezigen Umständen unverein-
bar schiene».
Ob man etwa grade damals das Bedürfniß
suhlte, einen Mann von großen Kriegs-Kennt-
nissen zu erhalten, (Carl II. starb I2 Tage da-
rauf) weiß ich nicht zu» sagen; gewiß aber ist es,
daß ihn der Kaiser ersuchte, nach Wien zu kom-
men, und sich so gegen ihn betrug, als ob nichts
vorgefallen wäre. Eben so zog man ihn auch
zum Kriegs «Rathe, den man, um über Ruhe
oder
ste, eben da der Spanische Successions- Krieg sei-
nem Ausbruche nahe war, auf seine Seite zu brin-
gen, Leopold hingegen fand Mittel sie zu beruhi-
gen, indem er die ganze Sache bis zur Eröfnung
Leö Reichstags auösezte, machte aber dem Pein-
zen Ludwig die bittersten Vorwürfe, der ihm mit
nicht minderer Bitterkeit antwortete,.
Der Prinz nämlich konnte sich nicht überre-
den, daß er durch gewonnene Schlachten ein Un,
terthan dessen geworden sey, den freye Wahl zu
seinem Herrn zwar, aber nicht zum Oberhaupt ge-
, macht hatte. Dieses gab er dem Kaiser in sei-
nem Briefe zu erkennen, und fügte hinzu, daß es
ihm unmöglich wäre, seiner Charge als General,
die viel ältere Würde eines Reichsfürstcn aufzu-
opfern: er wisse, was er sich selbst schuldig sey,
und da er sich vorgenommen, seine und derer übri-
gen Fürsten Rechte zu Vertheidigen, so wolle er
seine sammtlichen Bedienungen niederlegen, weil
ihm solche mit den jezigen Umständen unverein-
bar schiene».
Ob man etwa grade damals das Bedürfniß
suhlte, einen Mann von großen Kriegs-Kennt-
nissen zu erhalten, (Carl II. starb I2 Tage da-
rauf) weiß ich nicht zu» sagen; gewiß aber ist es,
daß ihn der Kaiser ersuchte, nach Wien zu kom-
men, und sich so gegen ihn betrug, als ob nichts
vorgefallen wäre. Eben so zog man ihn auch
zum Kriegs «Rathe, den man, um über Ruhe
oder