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jüdische Familien geflüchtet. Auf ein entsprechendes Gesuch
der dortigen Vorsteher erging ein Rundschreiben des Kurfüsten
an alle kurpfälz. Ämter, d. d. Neuburg-, 23. Juni 1689, worin
denselben eröffnet wird: denjenigen Juden, die bemittelt sind
und Kaution dafür leisten können, dass sie, sobald die Zeiten
es erlauben und andere Bürger in Mann heim wieder bauen,
auch selbst wieder bauen wollen, soll ein Jahr lang a dato die-
ses gestattet sein, an irgend welchem kurpfälz. Orte, ausser der
Residenzstadt Heidelberg, sich niederzulassen. Alleinnach
einer am 7. Juni aufgestellten Liste hatten sich schon an diesem
Tage 35 geflüchtete Familien mit einem Personenstand von 167
Seelen in Heidelberg niedergelassen, worunter 26 Familien
aus Mannheim mit 118 Personen sich befanden. Diese Liste
befindet sich in den Akten des Heidelberger Stadtarchivs und
hat folgenden Wortlaut:

ber alfjier p ipeibclberg betrüblichen Suben mit tfjrcn S3or= ttnb gunefurten,
in toa§ §auj3ert fie ficr) aufhalten, bon loa§ Orten fie rjerf'ommen ttnb
tute ftarf fie in ber Familie feinbt.

6 — 1. @ot3 Sorfcfj oon 331., fjat eine nnb 1 befielet alfo feine

gramüie in 6 ^erfonen, logirt in ber Sßfaffengajs in iocrni
9ieiüel§ £an§ i) —

6 — 2. £öte <Qerg bon 9)?., eine 1 S,, toofjni ebenbafeibft — (ift

naefj §annn oerretft) —
1 — 3. (Samuel ßorfcfj bon eine 1 £?. nnb 1 bienftmägb.,
roorjnt aucrj bafclbft —

3 — 4. 3i"ac ßiebmann bon gg.-, |cit eine §r. nnb 1 ff. —

8 — 5. 3ftofe§ bon Orcingcinbeim - logirt in ber Snbengaft tnS 9tit^
terinürirjS §auj3, bat 1 nnb 5 <^., andf) einen jungen —

7 — 6. 3Jcat)er Stoßfannn bon 93c., roorjnt auf ber llnterftrafe in ber

©ärtnerin öan§, fjat 1 1 f. mit 1 STnecfjt —
6 — 7. 91atfjan Ät bon 3R., 1 j£ nnb 4 logirt bei 3ub SBolffen
in berrn Sägermeifter» §au§ —

4 — 8. 9}(o|e§ Benjamin uon 9Jh, 1 nnb 2 fr., logirt im berlorencn

©äjjcfjen bei 3nb Solo —
1 — 9. ©eltgmann Sofeüf) bon 9X, ijai rrjeber SBeib, noefj .f., logirt
- " in r)ernt 9teippel3 £>an§ in ber Subengaß —

5 — 10.. 3fac bon 9)iv 1 ttnb 3 E\, logirt eöenba —

x) Die vorgesetzte Zahl bezeichnet die Anzahl der- Personen; M.
=== Mannheim: F. = Frau: K. = Kinder.
 
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