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Eine schön 1719 ergangene Verordnung erneuert Kurfürst
Karl Philipp durch gedruckten Gleneralerlass, d. d. Neuburg,
29. Oktober 1727. dass bei vorkommenden Banquerouten durch
die Obrigkeit zu untersuchen sei, ob derselbe nicht durch zu
reichliche Aussteuer der Kinder veranlasst wurde. In diesem
Falle sollen nicht nur die Kreditoren befugt sein, aus dem Hei-
ratsgut der Kinder sich bezahlt zu machen, sondern es sollen
auch die Ehefrauen der Banquerouteure jedes Vorzugsrecht ein-
lassen.

1728 erlangte Elkan Levi Bacharach von Mannheim
für sich und einen andern Juden die Zulassung zum medizi-
nischen Doktorexamen. Der Petent berief sich hierbei in erster
Linie auf den Schlussabsatz des § 15 der oben (S. 72) mitge-
teilten Mannheimer Judenkonzession von 1717. Ferner er-
innerte er daran, dass sein Vater Leibarzt des Kurfürsten Karl
Ludwig gewesen sei (s. o. S. 120) und ~tlass schon früher ein
.Jude aus Ladenburg die medizinische Doktorwürde erlangt
habe. Dieser „ohnegewöhnliche casus" stiess zwar „propter
malas consequentias" bei der Fakultät auf schwere Bedenken,
da die Juden doch „sonsten aller Ehrenstellen ohnfähig se.yen".
Schliesslich zeigte sich zwar die Mehrheit der Fakultät dem
Gesuche geneigt, stellte aber die Entscheidung dem Landesherrn
anheim, die dann auch durch einen Spezialbefehl des Kurfürsten
vom 8. Juli 1728 im Sinne der Bittsteller unter gewissen Be-
dingungen erfolgte (vgl. Winkelmann IT, 250; MC I, 105)l).

1729 erlässt die kurpfälzische Hofkammer, unter Bezug-
nahme auf § 9 der Landjudenschaftskonzession vom Jahr 1722
(s. o. S. 105). an sämtliche Oberämter einen gedruckten Befehl,
spezifizierten Bericht darüber einzusenden, welche Juden in den
letzten 12 Jahren von der Pfalz weggezogen, ob und wann das

tafel in Beilage Nr. 15). Eine andere Tochter Helmann's, Bela, war die
Frau des Jehuda Löb Frankel, der ein Sohn des Rabbiners David Frankel in
Berlin war; sie starb in Berlin am 28. Februar 1784 (Landshuth iTH^in
DEf S. 59, wo ihre Grabschrift mitgeteilt wird). Deren Tochter Edel

war die Frau des Isack Wetzlar in Mannheim, wo 'sie am 17. Oktober
1796 starb. Einen Sohn des Samuel Helmann, namens Moses, finde ich als
Besitzer eines bei mir befindlichen handschriftlichen Werkes eingezeichnet.

J) Elkan Bacharach — -fD3 prf?N 72 »DD iOpj NDH D'TI 1"1T] p prt>N —
starb 1751 in Mannheim (Memorbuch).
 
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