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Diese Aufstellung' hatte aber den grossen Fehler, dass die
verlangte Summe 8483 fl. mehr betrug, weshalb die kurfürst-
lichen Beamten die oben erwähnte neue Liste anfertigten. Am
3. Februar 1744 richteten die Vorsteher der Landjudenschaft
an die Regierung eine Eingabe, worin sie auseinandersetzten,
dass die Juden der Regierung immer zu Willen gewesen, so oft
dieselbe zum allgemeinen Wohl sie in Anspruch genommen
habe; so im vorigen Sommer, als sie Fouragelieferung an die
in der Kurpfalz befindlichen fremden Truppen besorgte ; ferner
als Kurfürst Karl Philipp den kaiserlichen Wahl- und Krönungs-
vorschuss von 20,000 fl. von ihnen verlangte ]), den sie so schnell
aufgebracht haben. Ebenso gerne möchten sie jetzt die ver-
langten 45000 fl. aufbringen, aber sie seien dieses nicht im
Stande und ihr Kredit sei geschwächt, weil die Schutzkonzes-
sionen nicht auf die ganzeLebenszeit des Kurfürsten, sondern immer
nur auf den Zeitraum von 12 zu 12 Jahren laufen. Dennoch
wollen sie ihren guten Willen zeigen und machen daher folgen-
den Vorschlag: sie geben die auf genannte Summe von 20,001»
fl. lautende Obligation zurück und lassen dieselbe nebst 2000 fl.
Interessen in Anrechnung bringen, was um so leichter sei, da
hierzu gewisse Gelder, zu welchen unter dem Namen „Families-
Gelder" sie auch schon das Ihrige beigetragen haben, schon
bereit liegen; an dem Reste wollen sie so viel als möglich zah-
len und zu diesem Behufe, da sie ihre Leute und deren Steuer-
kraft besser kennen, eine eigene Vermögensaufstellung machen,
um sodann das Ganze abliefern zu können. Werde alsdann die
Konzession auf Lebenszeit des Kurfürsten verlängert, so hebe
sich ihr Kredit und hiermit auch das Geschäft. Hierauf erfolgt
die Antwort, dass von der verlangten Summe nicht Abstand
genommen werden könne, wogegen es der Judenschaft unbenom-
men bleibe, eine andere Repartition vorzunehmen und innerhalb

x) Diese Stelle bezieht sich auf die Wahl Karls VII. zum deutschen
Kaiser (1742), die bekanntlich von der Kurpfalz besonders eifrig betrieben
wurde.

Löwenstein, Geschichte der Juden in der Kurpfalz.

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