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https://doi.org/10.11588/diglit.61242#0014
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Und darin liegt wohl das kunstgeschichtlich Be-
achtenswerte: alle diese Gestalten wirken losgelöst von
ihrer ursprünglichen Bedeutung und Beziehung. Nichts
anderes suchte der Beschauer in ihnen als Werte der
Form. Aber hat nicht auch die künstlerische Form in
sich Bedeutung und Leben ? Diese Lebenskraft erfaßt
und genutzt zu haben, ist der Neuattiker nicht selbst
schöpferischer und doch unendlich fruchtbarer Gedanke.
Das Neuattische in den eigenen Hervorbringungen
jener Zeit, der späteren hellenistischen und der römi-
schen, darzustellen, ist nicht Absicht dieser Blätter;
auch nicht die Sendung, die dem Neuattizismus über
das Altertum hinaus beschieden war. Für Mittelalter
und Renaissance war er zum nicht geringen Teil die
Antike; wie er selbst seinen Vorbildern, standen sie
ihm gegenüber. Wie hat beispielsweise ein einziges,
gar nicht erstrangiges, zusammenkomponiertes Werk,
die borghesischen Tänzerinnen (15), in den Loggien und
in der Chigikapelle von S. Maria del Popolo, in Man-
tegnas Parnaß, Giulio Romanos Musen, Guido Renis
Aurora weitergewirkt! Wann hat eigentlich der Neu-
attizismus ein Ende? Im Grunde ist er unsterblich, wie
die Kunst, deren Reflex er ist.
LITERATUR
F. Hauser, Die neu-attischen Reliefs.— Ders., in Jahreshefte d.österr. archäol.
Institutes, VI, 1903.— D ers., in Brunn-Arndt-Bruckmann, Denkmäler griech.
u. röm. Skulptur, Nr. 598, 599-
F. Winter, Über ein Vorbild neu-attischer Reliefs.
E. Reisch, Griechische Weihgeschenke.
Th. Homolle, in Bulletin de Correspond. Hellön., XVI, 1892.
A. Furtwängler, Meisterwerke der griechischen Plastik.
A. v. Netoliczka, in Jahreshefte d. österr. archäol. Institutes, XVII, 1914.
E. Douglas Van Buren, in Memoirs of the Amer. Acad. in Rome, III, 1919.
Verf., in Notizie degli Scavi, 1908.
Und darin liegt wohl das kunstgeschichtlich Be-
achtenswerte: alle diese Gestalten wirken losgelöst von
ihrer ursprünglichen Bedeutung und Beziehung. Nichts
anderes suchte der Beschauer in ihnen als Werte der
Form. Aber hat nicht auch die künstlerische Form in
sich Bedeutung und Leben ? Diese Lebenskraft erfaßt
und genutzt zu haben, ist der Neuattiker nicht selbst
schöpferischer und doch unendlich fruchtbarer Gedanke.
Das Neuattische in den eigenen Hervorbringungen
jener Zeit, der späteren hellenistischen und der römi-
schen, darzustellen, ist nicht Absicht dieser Blätter;
auch nicht die Sendung, die dem Neuattizismus über
das Altertum hinaus beschieden war. Für Mittelalter
und Renaissance war er zum nicht geringen Teil die
Antike; wie er selbst seinen Vorbildern, standen sie
ihm gegenüber. Wie hat beispielsweise ein einziges,
gar nicht erstrangiges, zusammenkomponiertes Werk,
die borghesischen Tänzerinnen (15), in den Loggien und
in der Chigikapelle von S. Maria del Popolo, in Man-
tegnas Parnaß, Giulio Romanos Musen, Guido Renis
Aurora weitergewirkt! Wann hat eigentlich der Neu-
attizismus ein Ende? Im Grunde ist er unsterblich, wie
die Kunst, deren Reflex er ist.
LITERATUR
F. Hauser, Die neu-attischen Reliefs.— Ders., in Jahreshefte d.österr. archäol.
Institutes, VI, 1903.— D ers., in Brunn-Arndt-Bruckmann, Denkmäler griech.
u. röm. Skulptur, Nr. 598, 599-
F. Winter, Über ein Vorbild neu-attischer Reliefs.
E. Reisch, Griechische Weihgeschenke.
Th. Homolle, in Bulletin de Correspond. Hellön., XVI, 1892.
A. Furtwängler, Meisterwerke der griechischen Plastik.
A. v. Netoliczka, in Jahreshefte d. österr. archäol. Institutes, XVII, 1914.
E. Douglas Van Buren, in Memoirs of the Amer. Acad. in Rome, III, 1919.
Verf., in Notizie degli Scavi, 1908.