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Zeiten kurz vor der Reformation zu vervollständigen.
Aus Graff's Zeichnungen, im Jahre 1828 verfertigt, ist
der frühere traurige Zustand des Klosters zu ersehen, in
welchem in den durch Bretter geschloffenen Arcaden alles
Stabwerk fehlt. Die Kreuzgänge dienten damals als
Tenne und widerhallten vom Schlage des Dreschflegels;
die jene umgebenden Gelasse waren zu Werkstätten, Kellern
und Holzniederlagen verwendet, und selbst als solche im
höchsten Grade verwahrlost, bevor die erhabene königliche
Regierung eines der schönsten Monumente des Landes in
ihren besonderen Schutz nahm und durch ein Machtwort
den drohenden gänzlichen Verfall in sorgfältige Erhaltung
umwandelte.
Der an der südlichen Seite der Kirche liegende und
früher mit Glasgemälde geschlossene Krcuzgang wurde in
seiner jetzigen Gestalt, im Spitzbogenstyl, durch die Aebte:
Werner von Tübingen (l460—1471), Bernhard Roggen-
buch von Magstadt (1471 —1493), begonnen und durch
Johann von Fridingen, im Jahre 1496, vollendet. Seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts hatte die Blüthezeit der
Gothik aufgehört, und dieser Theil des Klosters war daher
in der Periode der Verdorbenheit des Styles entstanden.
Er bietet uns eine reiche Musterkarte von architektonischen
Verzierungen, indem kein Fenster dem andern gleich ist,
hat aber gleichwohl als charakteristisches Bild des Kunst-
sinnes am Ende des angegebenen Jahrhunderts noch manchen
Werth. Der Krcuzgang, welcher vo< dem letzten Umbaue
Zeiten kurz vor der Reformation zu vervollständigen.
Aus Graff's Zeichnungen, im Jahre 1828 verfertigt, ist
der frühere traurige Zustand des Klosters zu ersehen, in
welchem in den durch Bretter geschloffenen Arcaden alles
Stabwerk fehlt. Die Kreuzgänge dienten damals als
Tenne und widerhallten vom Schlage des Dreschflegels;
die jene umgebenden Gelasse waren zu Werkstätten, Kellern
und Holzniederlagen verwendet, und selbst als solche im
höchsten Grade verwahrlost, bevor die erhabene königliche
Regierung eines der schönsten Monumente des Landes in
ihren besonderen Schutz nahm und durch ein Machtwort
den drohenden gänzlichen Verfall in sorgfältige Erhaltung
umwandelte.
Der an der südlichen Seite der Kirche liegende und
früher mit Glasgemälde geschlossene Krcuzgang wurde in
seiner jetzigen Gestalt, im Spitzbogenstyl, durch die Aebte:
Werner von Tübingen (l460—1471), Bernhard Roggen-
buch von Magstadt (1471 —1493), begonnen und durch
Johann von Fridingen, im Jahre 1496, vollendet. Seit
der Mitte des 14. Jahrhunderts hatte die Blüthezeit der
Gothik aufgehört, und dieser Theil des Klosters war daher
in der Periode der Verdorbenheit des Styles entstanden.
Er bietet uns eine reiche Musterkarte von architektonischen
Verzierungen, indem kein Fenster dem andern gleich ist,
hat aber gleichwohl als charakteristisches Bild des Kunst-
sinnes am Ende des angegebenen Jahrhunderts noch manchen
Werth. Der Krcuzgang, welcher vo< dem letzten Umbaue