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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0115
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dieselbe im Auge hatte, sowie man auch den mittleren und
äußeren Kloster-Eingang sehen konnte. Vermöge seiner hohen
mittäglichen Lage hat es zugleich als Wohnhaus Vorzüge
vor den übrigen Räumlichkeiten des inneren Klosters. Der
obere Stock war schon früher von Holz. Ein Umbau zu
Ende des vorigen Jahrhunderts hat aber von dem ursprüng-
lichen Gebäude nur noch die unteren Theile und den
Hinteren Flügel übrig gelassen, dessen Bauityl dem Ende
des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts angehört.
Hinter dem Herren-Bau durch ein Gebäude, welches
jetzt als Stallung dient, nach einer Inschrift aber die im
Jahr l507 erbc.cte Abtsküche gewesen zu sein scheint, mit
ersterem verbunden, liegt das Kapf'sche Haus, die früher
sogenannte Speisung. Es dürfte dieses das Krankenhaus
des Klosters die Inürmnrin tnm liZnen, Inpicksa,
gewesen sein, welche nach dem Odronieon bsbsnllusLnnm Abt
Friedrich zwischen 128l — l3O5 erbaute. Hierfür sprechen
folgende Gründe. Die Jnfirmaria sollte nach den Bauregeln des
Cistercienser-Ordens zwar innerhalb der inneren Ringmauer,
doch an einer etwas entlegenen Stelle sich befinden, mit
allen wesentlichen Erfordernissen des Klosters versehen sein,
gewissermaßen ein besonderes Kloster im Kleinen bilden.
Sie mußte demgemäß außer der Krankenstube eine eigene
Küche enthalten, sowie ein eigenes Speisezimmer, in
welchem auch diejenigen Mönche ihre Verköstigung erhielten,
denen ausnahmsweise Fleischspeisen gestattet waren. In
ihr befanden sich ferner die Badstuben für die Mönche

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