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sic fest im Grabe zurück hielten. Erst nachdem die
Mönche andächtig gebetet und um Vergebung für den
Lasterhaften manche Stunde gefleht hatten, fank die
Leiche zurück und schloß sich der Grabstein wieder; auf
denselben aber ließen die Erben diese schauderhafte Scene
von einem geschickten Bildhauer einhauen, daß sie der
Nachwelt Kunde gebe Vene einem verruchten Herzen,
das dort der Nilserstehung entgegenmodert.
In dem nun zwei Stufen erhöhten Chorschlusse
steht über drei weitern Stufen der gemauerte, seiner
äußeren Bekleidung entblößte Hochaltar von IN Breite
und -IHN Höhe, (der Träger des Altarschreines voll
10HL Breite und beiläufig Höhe), welcher nicht
nur eines der wichtigsten Monumente der Bildschnitzerei
und Malerkunft der Ulmer Schule, sondern überhaupt
eines der herrlichsten Erzeugnisse altdeutscher Kunst ist.
Leider haben ihn jetzt die Würmer zernagt und dadurch
die Befürchtung begründet, daß dieses schöne Vermächt-
nis; der Vorzeit feinem Untergange nicht mehr ferne sei.
Seil Altarschrein schließt ein doppeltes Paar Flügelthüren.
Er gehört daher zu den sogenannten Wandelaltären,
welche zuerst im 15. Jahrhundert vorkommen, erzeugt
durch das Streben den Altar bei verschiedenen Veran-
lassungen, auch ül verschiedenem Schmucke erscheinen zu
lasseu. Sind alle Thüreu geschlossen, so sieht man auf
der äußeren Fläche derselben vier Felder mit sehr gut
erhaltenen Gemälden, Passionsbildern, welche meist auf
sic fest im Grabe zurück hielten. Erst nachdem die
Mönche andächtig gebetet und um Vergebung für den
Lasterhaften manche Stunde gefleht hatten, fank die
Leiche zurück und schloß sich der Grabstein wieder; auf
denselben aber ließen die Erben diese schauderhafte Scene
von einem geschickten Bildhauer einhauen, daß sie der
Nachwelt Kunde gebe Vene einem verruchten Herzen,
das dort der Nilserstehung entgegenmodert.
In dem nun zwei Stufen erhöhten Chorschlusse
steht über drei weitern Stufen der gemauerte, seiner
äußeren Bekleidung entblößte Hochaltar von IN Breite
und -IHN Höhe, (der Träger des Altarschreines voll
10HL Breite und beiläufig Höhe), welcher nicht
nur eines der wichtigsten Monumente der Bildschnitzerei
und Malerkunft der Ulmer Schule, sondern überhaupt
eines der herrlichsten Erzeugnisse altdeutscher Kunst ist.
Leider haben ihn jetzt die Würmer zernagt und dadurch
die Befürchtung begründet, daß dieses schöne Vermächt-
nis; der Vorzeit feinem Untergange nicht mehr ferne sei.
Seil Altarschrein schließt ein doppeltes Paar Flügelthüren.
Er gehört daher zu den sogenannten Wandelaltären,
welche zuerst im 15. Jahrhundert vorkommen, erzeugt
durch das Streben den Altar bei verschiedenen Veran-
lassungen, auch ül verschiedenem Schmucke erscheinen zu
lasseu. Sind alle Thüreu geschlossen, so sieht man auf
der äußeren Fläche derselben vier Felder mit sehr gut
erhaltenen Gemälden, Passionsbildern, welche meist auf